Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
es unmöglich war, eine spezielle Reaktion auf Portias Erscheinen zu erkennen.
    Alle waren bereits blass, mancher sah sogar so mitgenommen aus, als hätte er schlecht geschlafen.
    »Wenn wir nur nach dem Augenschein urteilen wollten, käme mindestens die Hälfte der Gäste als Verdächtige in Frage«, bemerkte Simon leise zu Portia, nachdem sie das Frühstückszimmer verlassen hatten, um draußen frische Luft zu schnappen.
    »Ich denke, dass viele von Schuldgefühlen geplagt werden.« Mehrere der älteren Damen hatten mit ihrer Gewohnheit gebrochen, auf ihren Zimmern zu frühstücken, und hatten sich zu den anderen Gästen in den Frühstückssalon gesellt. »Wenn sie statt sie zu ignorieren, und wenn das nicht ging, sie zu zügeln, mit ihr geredet hätten, versucht hätten, sie zu verstehen ... Sie schien keine Freundin gehabt zu haben, keine Vertraute oder sonst jemanden, der ihr Ratschläge geben konnte. Wenn sie das gehabt hätte, dann wüsste man wenigstens, warum sie umgebracht worden war. Oder vielleicht wäre sie gar nicht ermordet worden.«
    Simon hob die Augenbrauen, unterließ aber jeden Kommentar. In seiner Familie, so wie in Portias, waren die Mädchen von frühester Jugend an von starken Frauen umgeben. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass es auch anders sein könnte.
    In stummer Übereinkunft gingen Portia und er zum See. Dort war es kühl und still. Beruhigend.
    »Die Damen scheinen zu meinen, es sei jemand Fremdes, wobei sie wohl auf die Zigeuner anspielen.« Er blickte sie an. »Weißt du, ob einer von ihnen Grund zu der Annahme hat, dass es wirklich Arturo oder Dennis waren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist einfach nur die Lösung, die am wenigsten bedrohlich ist. Sich zu denken, dass der Mörder jemand ist, den sie kennen, jemand, in dessen Gesellschaft sie die vergangenen Tage verbracht haben ... das ist in höchstem Maße Angst einflößend.«
    Die Frage, ob sie Angst hätte, lag ihm auf der Zunge, dann schaute er ihr ins Gesicht und schluckte sie hinunter. Sie war zu intelligent, keine Angst zu verspüren. Während er sie am liebsten vor solchen Gefühlen beschützt hätte, konnte er sie nicht davon abhalten, Sachen zu sehen, über sie nachzudenken, zu begreifen.
    Widerstrebend fand er sich damit ab, dass es zwischen ihnen immer so sein würde; wenn er mit ihr auskommen wollte, wie sie war, dann würde sich das nicht ändern. Sie mochte ein wenig nachgeben - ihm zuliebe. Aber er würde sich weit mehr ändern müssen, seine Art zu denken, zu handeln, wollte er die Chance wahren, jemals mit ihr vor den Altar zu treten.
    »Das ist so sinnlos!« Sie waren vor dem Sommerhaus angekommen. Portia verließ den Weg und ging zu den Stufen davor, drehte sich um und setzte sich darauf.
    Sonnenlicht badete sie; Simon fragte sich, ob ihr immer noch kalt war, dann setzte er sich neben sie, dicht genug, dass sie sich an ihn lehnen konnte, falls sie den Wunsch danach verspürte.
    Die Ellbogen auf die Knie gestützt, legte sie ihr Kinn in die Hände und schaute stirnrunzelnd zum See. »Welcher von den Männern hätte Kitty umbringen können?«
    »Du hast doch Willoughby gehört - außer Charlie, der bei Lady O. war, und mir jeder.« Nach einem Moment fügte er hinzu: »Soweit ich weiß, trifft das auch auf die meisten Damen zu.«
    Sie wandte den Kopf und starrte ihn an. »Winifred?«
    »Drusilla?«
    Sie verzog das Gesicht. »Kitty war so klein, dass es jede von beiden gewesen sein könnte.«
    »Oder auch eine der anderen - wie können wir das sagen?« Er lehnte sich zurück, drehte sich ein wenig zur Seite, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. »Vielleicht hat Kitty während der Saison in London etwas getan, das eine von ihnen zu ihrer erbitterten Feindin gemacht hat.«
    Portia zog die Brauen zusammen, dann schüttelte sie den Kopf. »Davon habe ich nichts gespürt - von einer alten, verborgenen Feindschaft.«
    Nach einer Weile schlug er vor: »Lass uns überlegen, wer es nicht gewesen sein kann. Nicht die Hammond-Schwestern -sie sind zu zierlich, und ich kann es mir auch von keiner vorstellen. Und Lucy Buckstead fällt in die gleiche Kategorie.«
    »Aber Mrs. Buckstead nicht unbedingt - sie ist hochgewachsen und kräftig. Und wenn Kitty etwas vorhatte, das Lucys Chancen geschadet hätte - sie ist das einzige Kind der Bucksteads, und sie hat ihr Herz an James gehängt.«
    Er nickte langsam. »Mrs. Buckstead bleibt eine Möglichkeit. Es ist nicht wahrscheinlich, aber wir können sie nicht einfach von

Weitere Kostenlose Bücher