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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hinaufzugelangen, und jeder gesunde Mann die steinerne Urne von ihrem Sockel hätte stoßen können.
    »Sie sind schwer, aber nirgendwo verankert.« Er sah zu Simon, und seine Miene verfinsterte sich. »Sie bluten.«
    Simon betrachtete seinen Oberarm. Der Steinsplitter hatte seinen Ärmel durchtrennt, und die zerfransten Ränder waren blutig. »Das ist nur eine Fleischwunde. Sie blutet nicht mehr.«
    Portia, die auf dem Stuhl neben ihm saß, beugte sich vor und packte seinen Arm, zog vorsichtig daran, damit sie es selbst sehen konnte. Er unterdrückte ein Seufzen und ließ sie gewähren, wusste, wenn er das nicht täte, würde sie aufstehen, um nachzusehen. Sie war so blass, er wollte nicht, dass sie sich erhob.
    Als sie die Wunde erblickte, die seiner Meinung nach nicht weiter der Rede wert war, wurde sie noch blasser und schaute zu Stokes. »Wenn Sie uns nicht länger brauchen, würde ich mich gerne zurückziehen.«
    »Natürlich.« Stokes verbeugte sich. »Wenn sich noch etwas ergibt, kann ich morgen mit Ihnen darüber sprechen.«
    Er fing Simons Blick auf, als er und Portia zusammen aufstanden.
    In der Annahme, dass Stokes daran dachte, das Offensichtliche zu wiederholen - dass Portia auf keinen Fall irgendwann allein gelassen werden sollte -, schüttelte Simon den Kopf. Sie würde nicht allein gelassen werden und musste nicht an den Grund dafür erinnert werden.
    Er nahm ihren Ellbogen und führte sie aus dem Raum, durch die Halle zur Treppe. Mit einem tiefen Atemzug raffte sie ihre Röcke und stieg ohne seine Hilfe die Stufen empor.
    Oben angekommen ließ sie ihre Röcke fallen. »Wir müssen den Schnitt versorgen«, erklärte sie und wandte sich in Richtung seines Zimmers.
    Mit gerunzelter Stirn folgte er ihr. »Es ist nichts. Ich spüre es gar nicht.«
    »Schnittwunden, die man nicht fühlt, werden oft brandig.« An seiner Zimmertür blieb sie stehen und schaute ihn an. »Du kannst nicht allen Ernstes Angst davor haben, dass ich die Wunde waschen und mit Salbe versorgen möchte. Wenn du sie ohnehin nicht spürst, kann es auch nicht wehtun.«
    Er stand vor ihr, schaute ihr ins Gesicht - entschlossen, trotzig und immer noch geisterhaft blass. Es würde wehtun, nur nicht so, wie sie meinte. Er biss die Zähne zusammen und griff an ihr vorbei, öffnete die Tür weit. »Wenn du darauf bestehst.«
    Das tat sie, und er musste sich fügen. Musste mit bloßer Brust am Fußende auf seinem Bett sitzen und sich von ihr versorgen lassen.
    Seit jeher hasste er es, wenn eine Frau ihn umsorgte und Aufhebens um ihn machte - hasste es aus tiefstem Herzen, wenn seine Verletzungen behandelt wurden. Er hatte mehr Narben als nötig deswegen, aber die störten ihn nicht - weibliches Getue, besonders ganz auf ihn konzentrierte Wundversorgung dagegen schon.
    Daran hatte sich nichts geändert. Er biss die Zähne zusammen, schluckte seinen Stolz hinunter und ließ sie weitermachen.
    Er kam sich dennoch wie ein Eroberer vor, der zu einem hilflosen Sechsjährigen reduziert war. Hilflos im Angesicht des weiblichen Bedürfnisses zu umsorgen. Auf eine undefinierbare Weise war er davon gefesselt, davon gehalten.
    Er blickte ihr ins Gesicht, beobachtete äußerlich stoisch, wie sie die Wunde behutsam reinigte, mit Salbe bestrich und verband - der Schnitt ging tiefer, als er angenommen hatte. Sie strich das Verbandsmaterial auf seinem Arm glatt; er schaute auf ihre Finger, lang, elegant und anmutig - genau wie sie.
    Gefühle, die er bis dahin unterdrückt hatte, wallten in ihm auf, füllten ihn aus.
    Er hob seinen Kopf, während er die Ereignisse auf der Terrasse noch einmal im Geiste erlebte; seine Muskeln verhärteten sich unweigerlich.
    Er hatte sie nicht aus den Augen gelassen, dennoch hätte er sie beinahe verloren.
    Sobald sie sich aufrichtete, erhob er sich und ging zum Fenster. Weg von ihr. Weg von der Versuchung, das Spiel abzubrechen und sie zu packen, sie für sich zu fordern und sie von hier fortzubringen, weg von aller Gefahr.
    Rang darum, nicht zu vergessen, dass er sie auf verschiedene Weisen verlieren konnte.
    Portia schaute zu, wie er sich von ihr entfernte, bemerkte seine steife Haltung, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten. Sie ließ ihn gehen, räumte die Schüssel mit dem Wasser, die Salbe und die Tücher weg. Dann blieb sie am Bett stehen und musterte ihn.
    Er stand am Fenster und schaute nach draußen, wie ein zum Sprung bereites Tier, aber er beherrschte sich mit eisernem Willen. Diese unterdrückte innere Spannung

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