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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht glauben. Ihre Finger waren entspannt, offen. Dann fiel mir auf, dass ihre Arme und Hände bewegt worden waren, jetzt anders lagen. Ich dachte, dass Portia beim Eintreten Kitty gefunden hätte und sie erst einmal angefasst, ihr die Hände gerieben hätte - all diese nutzlosen Sachen, die Frauen nun einmal tun. Der Aufschlag war schmal, nur wenige Zoll lang. Wenn er Kitty aus der Hand gefallen war ...«
    Er schaute auf die türkischen Teppiche auf dem Boden. »Braun, grün und rot. Der Stoff hatte fast dieselbe Farbe wie die Teppiche hier. Der Streifen war vielleicht an Portias Röcken hängen geblieben oder an den Hosen eines Mannes. Einmal aus Kittys Fingern, hätte er überall hingelangen können, es wäre nicht leicht gewesen, ihn hier im Zimmer wiederzufinden. Ich habe in der Nähe der Leiche nachgesehen - er war nicht da. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, offen danach zu suchen. Henry und Blenkinsop waren immer noch fassungslos, daher ergriff ich die günstige Gelegenheit. Ich ging um den Schreibtisch herum und bückte mich, als wollte ich den Tatort näher betrachten, achtete dabei darauf, dass mein Ärmel an einer Schublade hängen blieb. Ich richtete mich auf, und er riss ein. Ich fluchte leise, entschuldigte mich. Blenkinsop und Henry waren verwirrt, aber sie nahmen den Vorfall wahr. Wenn der Stoff später gefunden würde, konnte ich sagen, ich hätte ihn dabei verloren.«
    Ambroses Blick blieb in die Ferne gerichtet. »Ich fühlte mich sicher. Ich verließ die Bibliothek, und da erst kam mir der Gedanke: Was, wenn jemand anderer Kitty noch vor Portia gefunden, den Ärmelaufschlag gesehen und an sich genommen hatte? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendeiner der Anwesenden so etwas täte ... alle hätten sofort Alarm geschlagen, mich beschuldigt... alle außer Mama. Sie hatte gesagt, sie wollte den Nachmittag damit verbringen, Briefe zu schreiben, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, deren Hilfe und Unterstützung wichtig für mich sein könnten. Ich ging in ihr Zimmer. Sie war da und schrieb Briefe. Sie wusste noch nichts vom Mord. Ich sagte ihr, dass Kitty umgebracht worden war, und ging wieder.«
    Er schwieg einen Moment, hielt den Kopf schräg, als erinnerte er sich an eine seltsame Zeit. »Ich kehrte in mein Zimmer zurück und trank den Rest meines Brandys. Ich dachte an die Diener. Keiner hatte einen Grund, zu dieser Tageszeit in die Bibliothek zu gehen, aber man kann sich nie sicher sein, auf welche Ideen ein unternehmungslustiger Lakai oder ein übereifriges Zimmermädchen kommen können.
    Daher beschloss ich, den Rock zu verbrennen. Niemand wäre verwundert, wenn ich ihn nicht mehr anziehen würde, nachdem er zerrissen war. Wenn jemand später versuchen sollte, mich zu erpressen, könnte ich sagen, dass der Armelaufschlag ähnlich aussah, aber nicht derselbe Stoff wäre. Mit Karomuster kann man sich nie wirklich sicher sein.«
    Er setzte sich anders hin. »Ich nahm den Rock also mit in den Wald und verbrannte ihn. Der Zigeuner-Gärtner sah mich, aber da machte ich mir seinetwegen keine Gedanken. Ich war überzeugt, erfolgreich alle Eventualitäten abgedeckt zu haben ... mit Ausnahme der Möglichkeit, dass der Stoff noch in Kittys Hand gewesen war, als Portia sie fand, der Schreck es sie aber hatte vergessen lassen.«
    Er senkte den Blick, hob die gefesselten Hände, um sich die Stirn zu reiben. »Ich konnte den Stofffetzen im Geiste so deutlich in Kittys Hand sehen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer erschien es mir, dass Portia ihn ebenfalls wahrgenommen haben musste. Selbst wenn der Aufschlag und der Rock inzwischen nicht mehr da waren ... gewöhnlich ist sie so ruhig und gefasst, sie stammt aus so guter Familie. Eine Andeutung von ihr, ich könnte der Mörder sein, würde die Leute misstrauisch machen, ein Vorwurf von ihr meine Karriere ruinieren. Ich erkannte, dass ich keine Garantie hatte, dass sie sich nicht wieder erinnern würde, sobald ihr Schock abgeklungen war.«
    Stokes bewegte sich. »Also haben Sie versucht, sie zu Tode zu erschrecken, indem Sie ihr eine Kreuzotter ins Bett legten.«
    Einige keuchten auf, erschreckte Ausrufe waren zu hören; der Bann war gebrochen - für die meisten war es das erste Mal, dass sie von der Schlange hörten.
    Den Blick auf seine Hände gesenkt nickte Ambrose. »Die Schlange habe ich auf dem Rückweg aus dem Wald zufällig gesehen. Ich hatte ja noch meinen Beutel, in dem ich den Rock befördert hatte. Ich dachte, ein weiterer

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