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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich damit ab, dass sie wohl nicht damit einverstanden wäre, nach oben zu gehen und sich umzuziehen, ehe sie die Antworten erhalten hatte, die sie noch suchte. Daher holte er ihr einfach den großen Stuhl hinter dem Schreibtisch hervor und stellte ihn ans Ende des Sofas, sodass er direkt neben Lady O. stand. Dann schob er Portia dorthin und nötigte sie, sich zu setzen.
    Lady O. warf einen Blick auf ihre nassen Kleider. »Das wird zweifellos auch erklärt werden, oder?«
    In ihrer alten Stimme schwang ein Ton mit, in ihren schwarzen Augen flackerte etwas auf, was ihnen verriet, dass die alte Dame sich ernsthaft Sorgen gemacht hatte.
    Portia ergriff ihre Hand, drückte sie. »Ich war nie wirklich in Gefahr.«
    »Pah!« Lady O. warf Simon einen warnenden Blick zu, als wollte sie ihm sagen, dass sie es aufs Schärfste missbilligen würde, wenn er sie jemals in irgendeiner Weise enttäuschte.
    Apropos ... er schaute zu Stokes, der damit beschäftigt war, Lady Calvin zu beschwichtigen, ihr versicherte, er würde alles erklären, wenn sie ihn nur ließe. Simon winkte einem der Lakaien, der sogleich zu ihm trat. Er gab ihm eine ganze Reihe von Aufträgen, woraufhin der Diener sich verbeugte und ging, vermutlich entzückt über die Gelegenheit, die neueste Entwicklung in der Dienstbotenhalle verbreiten zu können.
    »Meine Damen und Herren!« Stokes stellte sich in die Mitte des Raumes und sprach mit leidgeprüfter Stimme. »Da Sie alle darauf bestehen hierzubleiben, muss ich Sie ersuchen, kein Wort zu sagen und stumm zuzuhören, während ich Mr. Calvin befrage. Wenn ich etwas von einem von Ihnen wissen will, werde ich fragen.«
    Er wartete. Als die Damen sich bloß aufrechter hinsetzten, als machten sie sich bereit, wie verlangt zuzuhören, stieß er den angehaltenen Atem aus und wandte sich an Ambrose, der in sich zusammengesunken auf einem hochlehnigen Stuhl unter dem Kronleuchter saß.
    Blenkinsop und ein kräftiger Lakai standen wachsam rechts und links von ihm.
    »Nun, Mr. Calvin. Sie haben bereits vor einer Reihe von Zeugen zugegeben, Mrs. Kitty Glossup erdrosselt zu haben. Würden Sie bitte erklären, wie genau Sie sie getötet haben?«
    Ambrose schaute nicht auf; seine Unterarme hatte er auf seine Oberschenkel gestützt, und er sprach nun, den Blick auf seine gefesselten Hände gerichtet. »Ich habe sie mit der Vorhangschnur von dem Fenster dort drüben erwürgt.« Mit dem Kopf deutete er auf das breite Fenster bei dem Schreibtisch.
    »Warum?«
    »Weil das dumme Frauenzimmer einfach keine Ruhe geben wollte.«
    »In welcher Hinsicht?«
    Als habe er erkannt, dass es keinen anderen Ausweg gab, als rasch und ohne Umwege die Wahrheit zu sagen und die Sache damit am schnellsten zu beenden, holte Ambrose tief Luft - er musste sich der Tatsache bewusst sein, dass seine Mutter totenblass auf dem Sofa saß, als habe sie einen tödlichen Stoß erhalten. Eine ihrer Hände hielt Lady Glossup, die andere Drusilla, während sie ihren Sohn mit einer Mischung aus Entsetzen und Flehen anschaute. Ambrose begann zu erzählen: »Sie und ich -in London hatten wir früher im Jahr - eine Affäre. Eigentlich war sie gar nicht mein Typ, aber sie hat sich immer wieder angeboten, und ich brauchte Mr. Archers Unterstützung. Damals erschien es mir klug - sie versprach, mit Mr. Archer zu sprechen, sich für mich zu verwenden. Als der Sommer kam und wir die Stadt verließen, gingen wir auseinander.« Er zuckte die Achseln. »Ganz freundschaftlich. Wir hatten ausgemacht, dass ich diese Gesellschaft besuchen würde, aber ansonsten ließ sie mich gehen. Wenigstens dachte ich das.«
    Er machte eine Pause, um tief einzuatmen. »Als ich hier ankam, war sie schlimmer als zuvor, aber sie schien diesmal hinter James her zu sein. Ich habe mir noch keine Sorgen gemacht, bis sie mich eines Abends stellte und behauptete, sie sei schwanger.
    Ich habe anfangs darin kein größeres Problem gesehen, aber sie hat meine Einschätzung rasch korrigiert. Ich war entsetzt!«
    Das konnte man seiner Stimme auch so noch anhören. »Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass sie und Henry nicht ... nun, ich hätte mir nicht träumen lassen, dass eine verheiratete Frau sich so benehmen würde wie sie, obwohl sie wusste, dass sie nicht länger den Schutz ihrer Ehe besaß.«
    Er hielt inne, als sei er aufs Neue verblüfft. Stokes erkundigte sich mit gerunzelter Stirn: »Was hat das mit Ihrem Grund zu tun, sie zu töten?«
    Ambrose blickte ihn an, schüttelte den Kopf. »Es

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