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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vor dem Haus angekommen, trafen sie auf Ambrose, Desmond und Lucy, die wie sie auf dem Weg zurück zum Herrensitz waren.
    Von Kitty war nichts zu sehen.

3
    »Also gut, Miss!« Lady Osbaldestone sank in den Ohrensessel vor dem Kamin in ihrem Schlafzimmer und richtete ihren wissenden Blick auf Portia. »Du kannst mir verraten, was genau du im Schilde führst.«
    »Im Schilde?« Portia starrte sie an. Sie war gekommen, um Lady O. zum Frühstück abzuholen. Jetzt stand sie in der Mitte des Zimmers, das Licht aus dem Fenster fiel ihr ins Gesicht, und sie fand sich wie gebannt unter dem scharfen Blick der alten Dame. Sie öffnete den Mund, um zu sagen, dass sie nichts im Schilde führte, schloss ihn aber unverrichteter Dinge wieder.
    Lady O. schnaubte. »Allerdings. Wir werden uns eine Menge Zeit sparen, wenn du es mir einfach ohne Umschweife sagst. Gewöhnlich trägst du die Nase so hoch, dass du die Gentlemen um dich herum gar nicht wahrnimmst, aber gestern hast du sie nicht nur beobachtet, du hast dich sogar dazu herabgelassen, mit ihnen zu sprechen.« Sie faltete ihre Hände vor sich auf dem Knauf ihres Gehstockes und beugte sich vor. »Warum?«
    In Lady O.s schwarzen Augen funkelte Scharfsinn; sie war alt und weise, kannte sich bestens aus in der Gesellschaft, den Verwandtschaftsverhältnissen und Familien; die Hochzeiten, die sie miterlebt und bei denen sie ihre Hand im Spiel gehabt hatte, waren kaum noch zu zählen. Sie war die perfekte Ratgeberin für Portias Vorhaben. Wenn sie beschloss, ihr zu helfen.
    Wenn Portia den Mut aufbrachte zu fragen.
    Sie verschränkte die Hände, holte Luft und wählte ihre Worte sorgsam: »Ich habe beschlossen, dass es an der Zeit ist, mich nach einem Ehemann umzusehen.«
    Lady O. blinzelte. »Und du ziehst die Herren hier in Erwägung?«
    »Nein! Nun ... ja.« Sie verzog das Gesicht. »Ich habe in solchen Sachen keine Erfahrung - wie Sie wissen.«
    Lady O. schnaubte. »Ich weiß, dass du die letzten sieben Jahre verschwendet hast, wenigstens in dem Bereich.«
    »Ich dachte «, fuhr Portia fort, als habe sie sie nicht gehört, »dass während ich sowieso hier bin, und weil ich nun beschlossen habe, doch einen Ehemann zu wollen, es nur vernünftig wäre, die günstige Gelegenheit zu nutzen, um zu lernen, wie man es anstellt, den richtigen auszusuchen. Wie kommt man zu den Informationen und den Erfahrungen, die ich benötige, um eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen - oder besser gesagt abzuschätzen, nach welchen Eigenschaften ich Ausschau halten sollte? Was mir an einem Gentleman am wichtigsten ist.« Sie runzelte die Stirn, schaute Lady O. ins Gesicht. »Ich nehme an, verschiedene Frauen haben verschiedene Anforderungen, nicht wahr?«
    Lady O. wedelte mit einer Hand. »Comme gi, comme ga. Ich würde sagen, ein paar Eigenschaften spielen allgemein eine zentrale Rolle, während andere eher nur am Rande wichtig sind. Die zentralen - das, was im Grunde genommen alle Frauen suchen - unterscheiden sich nicht so sehr von Frau zu Frau.«
    »Oh. Gut.« - Portia hob den Kopf - »Das hatte ich gehofft zu klären, solange ich hier bin.«
    Lady O.s Blick ruhte noch ein paar Momente auf ihr, dann lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück.
    »Ich habe gesehen, wie du gestern Abend die Gentlemen gemustert hast - welche willst du in die engere Wahl ziehen?«
    Der Augenblick der Entscheidung. Sie würde Hilfe brauchen, mindestens eine andere Frau, mit der sie alles besprechen konnte, jemanden, dem sie vertraute. »Ich dachte an Simon, James und Charlie. Sie sind augenscheinlich die am ehesten in Frage kommenden Kandidaten. Und obwohl ich mir fast sicher bin, dass Desmond sich für Winifred interessiert, überlege ich, ihn auch noch dazuzunehmen, einfach nur als Übung, inwieweit er geeignet wäre.«
    »Das ist dir aufgefallen, was? Wie deutest du Winifreds Reaktion?«
    »Unentschieden. Ich hoffe, etwas zu lernen, indem ich sie dabei beobachte, wie sie zu einem Entschluss kommt.«
    »Allerdings ist sie dreißig und immer noch unverheiratet.« Lady O.s Augenbrauen hoben sich. »Ich frage mich, warum?«
    »Vielleicht hat sie einfach vorher nicht daran gedacht ...« Portia fing Lady O.s Blick auf und verzog das Gesicht. »Sie scheint mir sehr vernünftig, nach dem, was ich beobachtet habe.«
    »Stimmt. Was zu unserer Frage führt. Und was ist mit Ambrose? Er müsste auf jeden Fall in Frage kommen, du hast ihn aber nicht erwähnt.«
    Portia zuckte die Achseln. »Er mag es verdienen, nicht von

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