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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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meisten, wie vielen von den anderen Kittys Verhalten so unangenehm wie ihr, Simon, Charlie, James und höchstwahrscheinlich Henry aufgefallen war.
    Ambrose und Desmond sicher, aber was war mit den Damen? Das war viel schwerer zu erraten.
    Der Teewagen wurde in den Salon geschoben, und alle versammelten sich darum, froh, sich ein wenig auszuruhen und zu stärken. Die Unterhaltung war entspannt; die Gäste verspürten nicht mehr das Bedürfnis, jede Gesprächspause zu füllen. Portia nippte ihren Tee und beobachtete die anderen; Kittys Vorschlag zu tanzen war wirklich gut gewesen - dadurch waren die strengen Förmlichkeiten umgangen und sie rascher als sonst zu einer Gruppe geformt worden. Statt unterschiedlicher Strömungen der verschiedenen Gäste gab es ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das Gefühl, hier zu sein, um Zeit mit den anderen zu verbringen, was die nächsten Tage sicher angenehmer machen würde.
    Sie stellte ihre leere Tasse ab, als Kitty sich wieder in den Mittelpunkt drängte. Sie erhob sich mit wirbelnden Röcken, stellte sich in die Mitte der versammelten Gäste, breitete die Arme aus und lächelte einnehmend. »Wir sollten unbedingt noch einen kleinen Spaziergang durch die Gärten unternehmen, ehe wir uns für die Nacht zurückziehen. Es ist ein milder Abend, und viele duftende Pflanzen blühen gerade. Nach dem ganzen Tanzen können wir ein wenig Ruhe in friedvoller Umgebung sicher gut gebrauchen, bevor wir auf unsere Zimmer gehen.«
    Sie hatte wieder Recht. Die älteren Gäste, die nicht getanzt hatten, verspürten nicht den Wunsch, aber alle, die durch das Zimmer gewirbelt waren, dafür schon. Sie folgten Kitty durch die Terrassentür nach draußen, schlenderten zu zweit oder dritt über den Rasen.
    Portia war nicht sonderlich überrascht, als Simon plötzlich neben ihr erschien; wann immer sie auf derselben Gesellschaft waren, war er in Situationen wie diesen in ihrer Nähe - darauf konnte sie guten Gewissens wetten. In die Rolle des widerstrebenden Beschützers zu schlüpfen war schon jahrelang seine Gewohnheit.
    Aber dann brach er mit ebendieser Gewohnheit und bot ihr seinen Arm.
    Sie zögerte.
    Simon sah, dass sie seinen Arm blinzelnd betrachtete, als wüsste sie nicht, was es war. Er wartete, bis sie aufschaute; er erwiderte ihren Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue, eine stumme, aber trotzdem arrogante Herausforderung.
    Sie hob ihren Kopf; ruhig, aber herablassend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. Sich ein Lächeln verkneifend - auch wenn es nur ein kleiner Sieg war - führte er sie die flachen Stufen hinunter auf die Rasenfläche.
    Kitty war mit Ambrose und Desmond vorausgegangen, unterhielt sich angeregt mit Lucy Buckstead, sodass das Mädchen gezwungen war, mit den dreien zu gehen, statt auf James zu warten, wie es sicher ihre eigentliche Absicht gewesen war. Charlie und James waren in Begleitung der Hammond-Schwestern und Winifred; Drusilla hatte es abgelehnt, sich an dem Spaziergang zu beteiligen, behauptete, Nachtluft nicht zu vertragen. Und Henry war zu sehr in ein Gespräch mit Mr. Buckstead vertieft gewesen.
    Als sie die Rasenfläche erreichten, erkundigte Simon sich: »Gibt es etwas, das du gerne sehen würdest?« Er machte eine umfassende Handbewegung.
    »Im schwachen Licht des Mondes?« Portia entdeckte die kleine Gruppe um Kitty, die gerade vom Haus weg zu einer dunklen Pflanzung mehrerer Rhododendren am Rand des Rasens ging. »Was liegt dort?«
    Er hatte sie beobachtet, war ihrem Blick gefolgt. »Der Tempel.«
    Sie hob die Brauen. »Wo befindet sich der See?«
    Er deutete dorthin, wo der Rasen sich senkte, einen breiten Weg zwischen den Beeten hindurch bildete. »Es ist nicht sonderlich nah, aber nicht zu weit für einen Spaziergang.«
    Sie wandten sich in diese Richtung. Die anderen folgten ihnen; die begeisterten Ausrufe der Hammond-Schwestern über die weitläufigen Gartenanlagen, die beeindruckenden Büsche und Bäume, die zahllosen Wege, Begrenzungen und kunstvoll bepflanzten Beete klangen durch die laue Nachtluft zu ihnen. Die Gärten waren wirklich üppig und voller Pflanzen; die Düfte von unzähligen Blüten füllten die warme Dunkelheit.
    Sie gingen weiter, weder schnell noch langsam, ohne ein Ziel, das sie schnell erreichen wollten. Der Augenblick war das Ziel, ruhig, friedlich - unerwartet kameradschaftlich.
    Die anderen blieben allmählich hinter ihnen zurück, ihre Stimmen verblassten zu einem Gemurmel. Simon schaute Portia an. »Was hast du vor?«
    Sie

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