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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu haben; sie legte den Kopf in den Nacken und überlegte kurz. Ihr Verstand arbeitete - aber nicht mit seiner gewohnten Schärfe. »Nicht über Herren im Allgemeinen, und nicht nur über sie.« Sie ging mit ihm auf der Terrasse um die Hausecke, drehte nicht um. Niemand sonst war auf dieser Seite des Hauses. Sie holte tief Luft, stieß sie aus. »Ich möchte all die Dinge herausfinden, die ich bis jetzt nicht gelernt habe.«
    Da - das sollte reichen.
    »Was für Dinge?«
    Sie wirbelte herum und blieb mit dem Rücken zur Hauswand stehen; ein Instinkt warnte sie, dass sie sich zu weit vom Ballsaal entfernt hatte. Dennoch lächelte sie ihn übermütig an. »Himmel, all die Sachen, die ich noch nicht kenne, noch nie getan habe.« Sie breitete die Arme aus; ihre Blicke begegneten sich. »Die Aufregung, die Spannung. All das, was Herren mir zeigen können, womit ich mich nie zuvor abgegeben habe.«
    Er blieb stehen, schaute sie an und studierte ihre Augen. Sein Gesicht lag im Schatten.
    »Ist das der Grund, warum du so darauf erpicht warst, mit Charlie hier draußen spazieren zu gehen?«
    Etwas in seinem Tonfall beunruhigte sie, bewirkte, dass sie sich bemühte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie erwiderte seinen Blick fest und antwortete aufrichtig: »Ich weiß nicht. Es war nicht mein Vorschlag, sondern seiner.«
    »Kaum eine Überraschung, berücksichtigt man deinen Wunsch zu lernen. Und du bist mit nach draußen gekommen.«
    Die Anschuldigung in seiner Stimme wirkte wie ein Wunder - ihr Verstand arbeitete wieder.
    Sie schob ihr Kinn vor. »Mit dir. Nicht mit ihm.«
    Schweigen.
    Der Fehdehandschuh lag zwischen ihnen, unausgesprochen, aber trotzdem nicht zu übersehen.
    Beide wandten den Blick nicht ab; keiner bewegte sich, brach den Bann. Die Flitze der Nacht nahm zu und schloss sich um sie. Sie hätte schwören können, dass die Welt schwankte. Sie spürte, wie das Blut unter ihrer Haut rauschte, in ihren Schläfen pochte.
    Er war nur einen Fuß weit entfernt; plötzlich empfand sie den primitiven Drang, ihm näher zu sein, ihn zu fühlen.
    Und er sie auch. Er rührte sich, kam ein wenig näher, erstarrte; sein Gesicht blieb im Schatten, seine Augen waren unergründlich.
    »Wenn es Charlie wäre, der dich hergebracht hätte, was hättest du von ihm lernen wollen?«
    Sie benötigte einen Augenblick für ihre Antwort, musste sich die Lippen befeuchten, ehe sie sprechen konnte. »Du kennst ihn doch viel besser als ich - was, denkst du, hätte ich von ihm hier und jetzt lernen können?«
    Die Zeit dehnte sich; ihr Herz schlug endlos langsam. Seine Augen blieben an ihrem Mund hängen, dann bewegte er sich wieder, überwand den letzten Rest Abstand zwischen ihnen. Langsam, bedächtig senkte er den Kopf.
    Eine Hand hob er, berührte ihr Gesicht, lange Finger strichen über ihre Wangen, ihr Kinn, hoben es an.
    Damit seine Lippen sich über ihre legen konnten, warm und fest.
    Ihre Augen schlossen sich, ihren Lungen ging die Luft aus.
    Ihre Sinne verschwammen, als ihr Körper zu sinnlichem Leben erwachte.
    Sie hatte nichts, womit sie diesen ersten, köstlichen Kuss vergleichen konnte. Kein Mann vor ihm hatte es gewagt, ihr so nahe zu treten, sich so eine Freiheit herauszunehmen. Wenn einer das getan hätte, wäre eine Ohrfeige sein Lohn gewesen.
    Simons Lippen bewegten sich, warm und weich, suchend. Seine Finger lagen fest auf den Steinen hinter ihr.
    Alle ihre Sinne verblassten, bis sie nur noch den sanften, verführerischen Druck kannte, der alles war, was zählte. Ihre Lippen pochten, ihr war schwindelig - aber nicht von dem Champagner.
    Sie hatte vergessen zu atmen, und es störte sie auch nicht. Sie erwiderte den Kuss, zögernd, wusste nicht...
    Er bewegte sich, nicht weg von ihr, sondern kam noch näher. Sein Griff unter ihrem Kinn festigte sich; der betörende Druck seiner Lippen wurde stärker.
    Sie öffnete ihre, weil er das von ihr zu wollen schien; seine Zunge glitt dazwischen - ihre Knie wurden weich. Er schien es zu wissen - wie, konnte sie sich nicht vorstellen; die Liebkosung wurde langsamer, zärtlicher, bis jede Berührung mit erlesener Mattigkeit getränkt schien, mit bedächtigem Genießen und schlicht geteilter Lust. Der berauschende Schock der neuen Liebkosung verblasste.
    Das Wissen, dass sie niemals zuvor geküsst worden war, erschütterte Simon bis in die Grundfesten; der übermächtige Wunsch, sich das einfach zu nehmen, durchfuhr ihn, brachte ihn weiter durcheinander. Er bezähmte seinen Wunsch, ließ ihn

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