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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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deswegen heiraten.«
    »Es ist mir egal, weshalb du mich heiratest, solange du es nur tust.«
    »Warum?« Das hatte sie eben schon gefragt, und er hatte immer noch nicht geantwortet. »Und wann hast du eigentlich beschlossen, mich zu heiraten? Sag mir die Wahrheit, und zwar jetzt!«
    Die ganze Zeit hatte er ihr in die Augen gesehen; er holte tief Luft, dann atmete er aus. Aber sein ganzer Körper blieb weiter angespannt. »Nach dem Picknick an den Ruinen. Ich dachte daran, nachdem wir uns das erste Mal auf der Terrasse geküsst hatten.«
    Sie wünschte, er stünde nicht so dicht vor ihr, damit sie ihre Arme schützend vor sich verschränken konnte. »Du musst doch Millionen von Frauen geküsst haben!«
    Seine Lippen zuckten. »Tausende.«
    »Und ich soll glauben, dass du wegen dieses einen Kusses -nein, der beiden - beschlossen hast, mich zu deiner Frau zu machen?«
    Simon hätte ihr fast gesagt, es sei ihm egal, was sie glaubte, aber hinter ihrem Ärger spürte er wachsende Angst, das Aufwallen einer tief verwurzelten Sorge, die er verstand und die er auf keinen Fall hatte wecken wollen.
    Er stand dicht davor, es endgültig zu vermasseln - und dann konnte es Monate, ja Jahre dauern, bis er den verlorenen Boden wiedergutmachen könnte.
    »Das war es nicht allein.«
    Sie schob störrisch ihr Kinn vor und hob den Kopf. »Was noch?«
    Ihre Augen hatten sich umwölkt - er konnte sie nicht lesen. Er wich ein Stück zurück und war nicht überrascht, als sie den gewonnenen Raum dazu nutzte, die Arme vor sich zu verschränken.
    »Ich hatte schon vorher beschlossen, dass ich eine Frau und eine Familie haben wollte, ehe ich in London aufbrach. Als ich dich hier traf, erkannte ich, dass wir gut zusammenpassen würden.«
    Sie blinzelte verblüfft. »Zueinander passen? Bist du irre? Wir sind ...« Sie gestikulierte, suchte nach Worten, ließ die Arme sinken.
    »Uns zu ähnlich?«
    »Ja!« Ihre Augen schossen Blitze. »Du kannst kaum behaupten, wir würden uns gut vertragen.«
    »Denk an die letzten Tage. Denk an letzte Nacht. Was in der Ehe wichtig ist, darin vertragen wir uns bestens.« Er hielt ihren Blick. »Auf sehr fruchtbare Art und Weise.«
    Portia weigerte sich, rot zu werden - er machte das absichtlich. »Eine Nacht - das ist kaum eine vernünftige Basis, auf der man eine solche Entscheidung treffen kann. Wie willst du wissen, ob das nächste Mal nicht...« Sie fuchtelte mit den Händen. »... langweilig wird?«
    Sein Blick aus leuchtend blauen Augen durchbohrte sie. »Vertrau mir. Das wird nicht geschehen.«
    Etwas war da in seiner Miene, eine Härte, eine gewisse Rücksichtslosigkeit, die sich von allem anderen, was sie bei ihm bislang gesehen hatte, unterschied. Sie erwiderte seinen Blick, versuchte nicht auf die Angriffslust zu achten, die er ausstrahlte. »Du ... meinst es wirklich ernst.« Es fiel ihr nicht leicht, damit zurechtzukommen. Im einen Augenblick folgte sie noch Schritt für Schritt ihrer wohl durchdachten Erforschung der körperlichen Aspekte einer Ehe - und im nächsten stand sie hier mit ihm und diskutierte eine Heirat mit ihm.
    Er schaute auf, stieß den Atem durch die Zähne aus. »Warum ist es so schwer, sich vorzustellen, dass ich dich heiraten möchte?« Bei der Frage hob er den Blick zum Himmel, als erwartete er von dort eine Antwort, dann schaute er sie wieder an. Brummte. »Und was passt dir nicht an der Idee, mich zu heiraten?«
    »Was mir daran nicht passt?« Sie hörte selbst, dass ihre Stimme lauter wurde, schriller, und versuchte, das zurückzunehmen. »Wir würden uns das Leben zur Hölle machen, das ist es doch! Du ...« - sie schlug ihm mit der flachen Hand auf die Brust - »bist ein Despot, ein Tyrann. Ein Cynster! Du beschließt, und ich soll folgen - nein, noch nicht einmal das! Du gehst davon aus, dass man dir gehorcht. Und du weißt, wie ich bin.« Sie erwiderte seinen Blick, offen, trotzig. »Ich werde nicht kleinlaut allem zustimmen, was du sagst.«
    Seine Lippen wurden schmal, seine Augen zu Schlitzen. Er wartete einen Moment. »Na und?«
    Sie starrte ihn an. »Simon - das wird nicht funktionieren.«
    »Doch. Ganz sicher.«
    Jetzt war sie an der Reihe, einen Blick zum Himmel zu schicken. »Siehst du?«
    »Das ist es doch gar nicht, was dir Sorgen bereitet.«
    Sie senkte den Blick wieder, schaute ihn an, in sanfte blaue Augen, von denen sie schon lange wusste, dass sie trügerisch sein konnten, denn dahinter war nichts Sanftes, nichts als stählerne Entschlossenheit, unbeugsame

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