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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Beharrlichkeit und ein fester Wille ... »Was ... meinst du?«
    »Ich habe immer schon gewusst, was dir am meisten Sorge an mir macht.«
    Etwas in ihr erbebte. Sie hielt seinen Blick einen langen Moment und fand schließlich den Mut zu fragen: »Was?«
    Er zögerte; sie wusste, er überlegte, wie viel er ihr verraten sollte von dem, was er bemerkt hatte. Als er sprach, war seine Stimme leise, ruhig, aber doch fest. »Du hast Angst, ich würde versuchen, dich zu kontrollieren, deine Unabhängigkeit zu beschneiden, dich in die Sorte junge Dame zu verwandeln, die du nicht bist. Und dass ich stark genug wäre, es zu schaffen.«
    Ihr Mund war trocken. »Und das wirst du nicht? Es versuchen oder Erfolg dabei haben?«
    »Höchstwahrscheinlich werde ich es versuchen, wenigstens um deine wilderen Auswüchse manchmal zu mäßigen, aber nicht, weil ich dich ändern wollte. Weil ich dich bewahren will. Ich mag dich, weil du so bist, wie du bist, nicht wegen etwas, das du nicht bist.«
    Das emotionale Risiko, das er für sie darstellte, war gerade gewachsen, beinahe mehr, als erträglich war. Ihr Herz war geschwollen und schnürte ihr die Kehle zu; zu atmen war schwer.
    »Und das sagst du nicht nur so dahin?«
    Dazu wäre er fähig; eben erst hatte er bewiesen, dass er mehr sah, als sie je geahnt hätte, dass er sie viel besser verstand als alle anderen. Und er war rücksichtslos, unnachgiebig, wenn es darum ging zu bekommen, was er wollte.
    Er wollte sie.
    Sie musste das wohl glauben - sie hatte keine andere Wahl.
    Er atmete aus, schaute auf sie herab, dann fand er wieder ihren Blick. Sie konnte seine Stimmung an seiner versteinerten Miene ablesen. Konnte ihn noch deutlicher spüren, seinen Wunsch zuzugreifen, zu nehmen und nicht zu fragen.
    Ein Eroberer schaute sie an.
    Langsam hob er eine Hand, hielt sie ihr offen hin. »Gib mir eine Chance. Stell mich auf die Probe.«
    Sie blickte auf seine Hand, dann in sein Gesicht. »Was schlägst du vor?«
    »Sei meine Geliebte, bis du dir sicher bist, auch meine Frau sein zu wollen. Wenigstens die paar Tage, die uns hier noch bleiben.«
    Sie holte tief Luft; ihre Gedanken schossen wild durcheinander - sie konnte nicht klar denken. Alle Instinkte warnten sie, dass sie noch nicht alles gehört hatte, nicht wusste, warum er seltsamerweise meinte, sie würden zusammenpassen - und vielleicht würde er es ihr auch nie verraten. Es gab noch andere Wege, damit umzugehen, zu erfahren, was er nicht aussprach.
    Aber wenn sie es wollte ... dann musste sie es wagen.
    Ein Risiko eingehen, das viel größer war, als sie ursprünglich geahnt hatte.
    Sie hatte vorgehabt, die Ehe Schritt für Schritt anzugehen, stets fest auf dem Boden zu bleiben. Wer konnte das schon wissen? - Irgendwann hätte sie vielleicht sogar von sich aus über eine Ehe mit ihm nachgedacht. Wenn sie ihrem logischen, vorsichtigen Pfad weiter gefolgt wäre, hätte sie gewusst, was sie tun sollte. Wäre sich sicher gewesen, was sie wollte.
    Stattdessen hatte er einen Riesensatz gemacht zu einem Punkt, den sie bislang nicht berücksichtigt hatte, sodass ihr keine Zeit blieb, in Ruhe zu überlegen. Ihr Verstand arbeitete noch nicht wieder richtig, aber er wartete auf ihre Antwort - würde auf einer bestehen, ja, er verdiente auch eine; sie musste sich bei ihrer Entscheidung allein auf ihre Instinkte verlassen.
    Ihr Herz zitterte; sie nahm die Schultern zurück.
    Sie hob eine Hand und legte sie in seine.
    Die schloss sich fest um ihre Finger.
    Die besitzergreifende Berührung rüttelte sie auf. Sie reckte ihr Kinn, schaute ihm in die Augen. »Das bedeutet aber nicht, dass ich einwillige, dich zu heiraten.«
    Er hielt ihren Blick, dann änderte er seinen Griff, zog ihre Hand an seine Lippen. »Du willigst ein, mir eine Chance zu geben, dich davon zu überzeugen.«
    Den Schauer unterdrückend, der sie bei seinem Handkuss durchrieselte, nickte sie.
    Simon stieß leise den unwillkürlich angehaltenen Atem aus, spürte, wie der eiserne Ring um seine Brust sich lockerte. Nie hätte er gedacht, dass, wenn er seiner Auserwählten einen Heiratsantrag machte, er es mit Portia zu tun haben würde. Sie brachte ihn weit mehr aus der Ruhe als alle anderen.
    Aber er hatte das Schlimmste hinter sich, hatte die wichtigste Hürde genommen und sie beide dazu gebracht, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig war - wie es weitergehen sollte. Er würde sich nicht damit aufhalten, darüber nachzudenken, dass sie gemeint hatte, er würde sie

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