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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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wegzustoßen.
    „Ja, berühr mich, Selina“, flüsterte er an ihrem Mund.
    Sie machte sich in seinen Armen steif und presste die Lippen zusammen, doch nicht lange. Unter den Liebkosungen seiner Zunge wurde sie schwach und öffnete den Mund, als Rion sie spielerisch in die Unterlippe biss. Erst saugte er nur leicht an ihrer Zungenspitze, dann küsste er sie verzehrender, erkundete ihren Mund so sinnlich, dass sie heftig erschauerte. Als er ihren Nacken und ihre Brüste zu streicheln begann, war sie verloren. Sie war wieder achtzehn und sehnte sich schmerzlich nach ihm, ihr Widerstand schmolz dahin, sie erwiderte den Kuss …
    Als Rion spürte, dass Selina zu allem bereit war, löste er sich von ihr. Erwartungsvoll hielt sie die Augen geschlossen, bot ihm den Mund …
    Er könnte sie auf der Stelle nehmen.
    Nun küsste Rion sie leidenschaftlicher, zog sie so an sich, dass sie spüren konnte, wie erregt er war. Seine Liebkosungen, die Wärme seines muskulösen Körpers, der Duft seines Aftershaves … das alles war ihr so vertraut. Stöhnend tauchte Selina in ein Meer von Empfindungen ein, schob die Hand unter sein Hemd, um seine nackte Haut zu streicheln …
    Er hörte Selina lustvoll seufzen und riss sich zusammen. Wenn er nicht sofort aufhörte, war es zu spät. Widerstrebend löste Rion sich etwas von ihr.
    „Ach, Selina.“ Ihr verklärter Blick ließ ihn triumphieren. „Ich denke, das genügt. Jetzt dürfte Anna kaum bezweifeln, dass wir uns versöhnt haben.“
    Unvermittelt fand Selina sich wieder auf dem Boden der Tatsachen. Wie leicht Rion es mit ihr gehabt hatte! Doch mit Liebe hatte das nichts zu tun. Er wollte nur Sex. Auch sie mochte sich körperlich zu ihm hingezogen fühlen, mehr war da nicht. Ihr Herz war mit einem Eispanzer umgeben.
    „Was meinst du mit ‚versöhnt‘?“, fragte sie und wich zurück.
    Rion ließ die Arme sinken. „Wie willst du Anna sonst erklären, dass du mich auf der Kreuzfahrt begleitest?“
    „Von Versöhnung kann nicht die Rede sein!“ Blitzschnell überlegte Selina. „Ich habe ihr gesagt, es ist in Ordnung, dass du hier bist. Nachdem du jahrelang keinen Kontakt mehr zu meinem Großvater hattest, fürchtet sie, du könntest mir jetzt Ärger machen.“ Nun improvisierte sie: „Ich wollte die Insel morgen früh verlassen, aber da ich noch keine Überfahrt zum Festland gebucht habe, könnte ich Anna sagen, du würdest mich nach Athen mitnehmen. Sie weiß, dass ich morgen beim Anwalt noch einige Papiere unterschreiben muss, ehe ich abends nach London fliege. Das wird sie mir anstandslos abnehmen.“
    „Alle Achtung, Selina!“ Rion lächelte amüsiert. „Das nenne ich improvisieren. Du hast dazugelernt. Aber ich gebe dir recht. Gehen wir zu Anna.“ Er legte den Arm um sie und begleitete sie zum Haus.
    Selina versuchte nicht, sich zu befreien. Mit jedem Schritt wurde ihr deutlicher bewusst, auf welche Ungeheuerlichkeit sie sich eingelassen hatte.
    „Ehe wir die Villa betreten, solltest du dir zurechtlegen, was du Anna erzählen willst“, riet er. „Wenn du unsicher wirkst, wirst du sie kaum überzeugen, dass Stakis sie in seinem Testament bedacht hat.“
    Sein geschäftsmäßiger Ton erinnerte sie daran, warum sie sich auf diese Farce einließ. Ja, sie tat das Richtige. Nur so konnte sie Anna helfen.
    „Anna bekommt die Villa“, beschloss sie. „Hier habe ich nichts mehr verloren“, setzte sie verbittert hinzu. Doch wie sollte sie Beth erklären, dass sie später nach London kommen würde, weil sie mit ihrem Ex eine zweiwöchige Kreuzfahrt unternahm?
    „Das halte ich für unklug“, bemerkte Rion. „Anna wird sich kaum vorstellen können, dass Stakis ihr das Haus hinterlassen hat. Und selbst wenn sie es täte, wovon sollte sie die laufenden Kosten bezahlen? Ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als das Anwesen zu verkaufen. Und dann würde aus den Unterlagen hervorgehen, dass du es geerbt und es ihr geschenkt hast. So würde sie den wahren Sachverhalt schnell erfahren.“
    „Hm …“ Selina musste sich eingestehen, dass Rion recht hatte.
    „Wie ich es sehe, könntest du Anna eine Pauschalsumme zukommen lassen – sagen wir, fünfzigtausend Euro. Oder hunderttausend, falls du besonders großzügig sein willst. Das kannst du dir problemlos leisten. Als Einheimische kann Anna sich mit dem Geld ein Haus im Dorf kaufen. Du behältst die Villa, und Anna kann weiter für dich arbeiten, solange sie möchte. Dann könntest du sie auch besuchen, wann du willst,

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