Verfuehrung Auf Hoher See
hinwerfen? In dich dringen, wer der arabische Scheich war? Du kennst mich, Selina, und weißt, dass ich nie eifersüchtig bin.“
„Aber ein nervtötender Macho!“, hielt sie ihm hitzig vor. „Was fällt dir ein, ungebeten einen Anruf für mich entgegenzunehmen? Damit hast du mich in eine unmögliche Lage gebracht. Jetzt muss ich Beth schon wieder belügen und einen Freund erfinden. Du machst mich krank, Rion! Immer denkst du nur an dich!“
„Im Moment denke ich nur an dich, Selina“, widersprach er sinnlich und streichelte ihren Hals.
Das war zu viel! Wütend trommelte sie mit den Fäusten gegen seine Brust. „Du denkst nur an Sex! Mit Gefühlen hat das nichts zu tun! Du brauchst ihn und holst ihn dir, ohne Rücksicht auf die Empfindungen anderer.“ Sie bemerkte den drohenden Ausdruck in seinen Augen, doch nun war ihr alles egal. „Zu deiner Information, mein lieber Rion: Heute Nacht gibt es keinen Sex!“ Bebend vor Wut und den Tränen nahe, wich sie zurück. „Raus mit dir! Verschwinde!“
Das verräterische Schimmern in ihren Augen entging Rion nicht. Selina war außer sich, die Gefühle gingen mit ihr durch, und mit gefühlsduseligen Frauen konnte er nichts anfangen.
„Beruhige dich. Ich gehe ja schon. Eine hysterische Frau mit schmutzigen kleinen Geheimnissen ist nichts für mich. Wir sehen uns morgen“, erklärte er schneidend und verließ die Kabine.
9. KAPITEL
„Das ist doch Unsinn, Rion! Shopping interessiert mich nicht. Und ich brauche auch kein neues Kleid. Viel lieber würde ich an Bord bleiben.“
Es war halb vier nachmittags. Die Jacht lag im großen Hafen von Malta vor Anker.
Im eleganten hellgrauen Anzug, mit weißem Hemd und gestreifter Krawatte war Rion wieder ganz der dynamische, elegante Unternehmer. Ärgerlich funkelte Selina ihn an. Sie fühlte sich in weißer Leinenhose und Bluse sehr wohl.
„Ich möchte dich endlich mal in etwas anderem als dem gelben, dem blauen und dem schwarzen Kleid sehen. Für das heutige Abendessen mit Justin und seiner Frau sind sie einfach nicht das Richtige. Du brauchst etwas Glamouröses. Und bitte nichts Schwarzes. Geld spielt keine Rolle. Kauf dir Schuhe, Schmuck, alles was dazugehört. Und jetzt steig ein, sonst komme ich zu spät zu der Besprechung. Der Chauffeur kann mich unterwegs absetzen. Er wird dich zu den Boutiquen fahren und hinterher zur Jacht zurückbringen.“
„Also gut.“ Seufzend sank sie auf den Rücksitz des Wagens.
Der abendliche Zusammenstoß mit Rion machte ihr immer noch zu schaffen. Und Beths Anruf am Morgen hatte sie auch nicht besser gestimmt. Natürlich hatte ihre Freundin wissen wollen, wer der Mann wäre. Laut Trevor hätte er ziemlich eifersüchtig geklungen. Und natürlich hatte Beth dann alles über die Urlaubsromanze hören wollen.
Da hatte Selina wieder schwindeln müssen: Ihr Begleiter wäre ein Passagier, ein Witwer, der allein Urlaub machte. Sie hätte sich mit ihm angefreundet und wäre gern mit ihm zusammen, mehr wäre da nicht. Ob Beth ihr das abgenommen hatte, konnte Selina nicht sagen. Danach hatte sie es immerhin geschafft, das Gespräch auf die Kinder zu bringen.
Rion setzte sich zu ihr und legte den Arm auf die Rückenlehne, sodass sie sich ihm nicht entziehen konnte. Was sie nur noch mehr aufbrachte. Na gut. Sie würde sein Geld großzügig unter die Leute bringen …
Rion wollte Glamour. Den sollte er haben! Das volle Programm.
Selina warf einen letzten Blick in den Spiegel. Der Hairstylist hatte sich mächtig ins Zeug gelegt. Und das mitternachtsblaue Seidenkleid kostete ein Vermögen. Die High Heels auch, und zwar so viel, dass sie darauf verzichtet hatte, Schmuck zu kaufen.
Unternehmungslustig verließ sie die Kabine.
Rion hörte Dimitri scharf einatmen und drehte sich um. Was er sah, machte ihn buchstäblich sprachlos.
„Ist dir das glamourös genug?“, fragte Selina herausfordernd.
Immer noch brachte er kein Wort hervor. Diese Selina war ihm neu. Ihr wundervolles Haar war hochgesteckt, und wie zufällig rahmten einige Strähnchen ihr schönes Gesicht. Dezenter Lidschatten und Wimperntusche betonten ihre großen bernsteinfarbenen Augen, die vollen Lippen leuchteten rot. Sie war geschickt zurechtgemacht – und atemberaubend schön.
Und das Kleid … Kein Wunder, dass Dimitri den Atem anhielt. Es ließ der Fantasie nur wenig Spielraum. Strassbesetzte Träger mündeten in Dreiecke, die ihre Brüste knapp bedeckten und mit einem dünnen Band zusammengehalten wurden. Weich
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