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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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Schmerzen zuzufügen? Würde der legendäre Hochkönig sich gegen seine sklavische Bindung an Máelodor wehren, wie Daigh es so lange vergeblich versucht hatte, oder würde Artus hocherfreut sein über die Chance, sein altes Reich zurückzuerobern? Und würde er seinen Feldzug mit dem Sturz von Englands wahnsinnigem Monarchen und dessen fetten Prinzchen beginnen? Würde der Hochkönig sich über die Inseln hinauswagen, während seine Armee der Anderen immer siegessicherer und trunkener wurde von ihrer Magie, bis die Welt der Duinedon zitterte vor der entfesselten magischen Energie und selbst die wahren Feen sich glücklich schätzten, in ihren Hügelgräbern in Sicherheit zu sein?
    Daigh würde all seine Fähigkeiten benutzen, um den Rywlkoth-Wandbehang vor St. John und Máelodor in Sicherheit zu bringen. Aber er konnte sich nicht darauf verlassen, dass dieselben Fähigkeiten ihm zu seinem wahren und letzten Ziel verhelfen würden. Ihm würde nie gestattet werden, ins Grab zurückzukehren. Für diese Erlösung würde er die Hilfe derjenigen brauchen, die sogar noch mächtiger waren als Máelodor.
    Er biss die Zähne zusammen und legte die flache Hand an den Stein. Die magische Energie, die explosionsartig seinen Arm hinaufschoss, warf Daigh rücklings in das Gras, wo er zu dem sich kringelnden, funkelnden Licht aufstarrte, das wie Granatsplitter von dem Stein absprang. Ihn schauderte, als Schlag um Schlag ihn traf und ihn durchlief. Es zerrte an seinen Nerven, bis Máelodors Unseelie -Magie seinen Körper erneuerte und für ein paar lange Sekunden sein Herz anhielt, bevor die giftige Präsenz in ihm es wieder schlagen ließ.
    Die Feen wussten, was er war, und sie würden seine Anwesenheit nicht dulden. Und sie würden auch nicht seinen Ruf beantworten. Nicht ohne einen Kampf.
    Dennoch war Daigh fest entschlossen, sich nicht abweisen zu lassen. Er kroch zu dem Stein, legte nicht nur eine, sondern beide Hände daran und schloss die Augen, um sämtliche Gebete zu sprechen, von denen er glaubte, sie könnten eine der Feen herbeirufen. Und wieder wurde er zurückgeschleudert, diesmal gegen einen Baum und mit einer Wucht, die ihm die Rippen brach. Der Schmerz, mit dem sie sich wieder zusammenfügten, war jedoch kaum zu spüren in dem wild um ihn herumfließenden Strom magischer Energie.
    Für einige Minuten – oder Stunden oder Tage, wie es schien – lag Daigh zwischen Laub und abgebrochenen Ästen und flehte die Feen an, ihn zu erhören.
    Er war gut geworden im Flehen. Und daran gewöhnt, dass seine Bitten ihm verweigert wurden.
    Aber es tat trotzdem weh.

Kapitel Zweiundzwanzig
    H ier entlang. Beeilen Sie sich, bitte!«
    Das Kind zog Sabrina auf eine Werkstatt zu, die von einem Wanderschmied benutzt wurde. Es war ein verstaubtes, von Spinnweben durchzogenes Gebäude mit genügend Ecken und Winkeln, um die tollkühnsten Untergetauchten und Suchenden anzulocken.
    Drinnen legte sich die Düsternis wie eine Decke über sie, aber das Kind zog Sabrina tiefer in den muffigen Raum hinein, wo nur ein schneller Sprung zur Seite sie davor bewahrte, sich die Schienbeine an dem großen, rostigen Amboss anzustoßen.
    »Sie hat sich geschnitten, und sie blutet.« Die Stimme des Kindes zitterte vor Angst, und die Kleine umklammerte Sabrinas Hand.
    An einer altersschwachen Leiter und einem Stapel Kisten vorbei erreichten sie den Vorratsraum des Schmieds. Werkzeuge hingen an Haken an der Wand oder lagen unter einer dicken Staubschicht auf Regalen und Werkbänken. In einer Ecke lehnten eine zerbrochene Schaufel, eine Sense mit verbogener Klinge und zwei Harken mit fehlenden Zinken, daneben lag ein löchriger Sack. Gedämpftes Weinen und lautes Schniefen kamen aus einem Winkel neben den zerbrochenen Überresten eines Fasses, hinter dem ein dünnes, bestrumpftes, in einem unnatürlichen Winkel abstehendes Bein hervorschaute.
    Sabrina kniete sich hin, um die zersplitterten Dauben zu entfernen, und entdeckte ein mageres, schmutziges, tränenüberströmtes kleines Mädchen darunter. Seine Schürze war blutbefleckt von einem Schnitt an seiner Stirn, aber es war der Knöchel der Kleinen, der Sabrinas Hilfe brauchen würde. Schon jetzt war er schmerzhaft angeschwollen und zu einer äußerst unbequemen Position verdreht. »Was um Himmel willen hast du angestellt?«
    Sabrina zog ein Taschentuch aus ihrer Tasche und betupfte den Schnitt an der Stirn des Kindes. Wie die meisten Kopfwunden blutete sie stark und sah schlimmer aus, als sie war.
    »Ich

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