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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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verfahren müssen.«
    »Aber die Amhas-draoi wollen dich töten, Brendan!«
    »Dann werden sie sich ganz hinten anstellen müssen.« Sabrina öffnete den Mund, um Einspruch zu erheben, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Und ich würde auf jeden Fall eine schnelle Hinrichtung durch die Amhas-draoi einem langsamen, qualvollen Tod in Máelodors Händen vorziehen, Sabrina. Er und ich haben eine lange Geschichte, und sie ist nicht freundschaftlicher Natur.« Eine Pause entstand, dann spürte sie einen Ruck an ihren Armen, und er sagte: »Na also!«
    Die Stricke fielen. Sabrina drehte sich zu Brendan herum, ließ die schmerzenden Schultern rollen und massierte ihre Handgelenke. »Ich kann dich nicht hier zurücklassen.«
    Sein Gesicht nahm eine maskenhafte Starre an, die so gar nicht zu dem Brendan passte, den sie kannte. Dieser Mann, der vor ihr hockte, war ihr fremd. »Du wirst tun, was ich dir sage. Hast du das verstanden? Diese Sache ist größer als ich. Außerdem habe ich mein Leben schon vor Jahren eingebüßt. Was immer St. John auch verwenden mag, um dir Angst einzujagen, hör nicht auf ihn und glaub ihm nicht! Verschwinde einfach nur von hier, wenn du Gelegenheit dazu bekommst!«
    Daigh blieb einen Moment vor dem Wandbehang stehen, bevor er den Stoff von dem Nagel riss, ihn in die Jackentasche steckte und wieder ging.
    Schwester Anne war noch dort, wo er sie zurückgelassen hatte. Sie lag bewusstlos mit dem Kopf auf ihrem Schreibtisch. Bis sie mit einer Beule und Kopfschmerzen erwachte, würde er längst verschwunden sein.
    So viel zu Ard-siúrs Möglichkeiten.
    Im äußeren Hof hielt Sabrinas Möchtegern-Beschützer lange genug im Schüren eines Feuers inne, um Daigh mit einem herausfordernden Blick zu messen. Aber der verlangsamte nicht mal seinen Schritt, sondern eilte weiter auf die Werkstätten und verlassenen Räume des Wanderschmiedes zu, wo er eine gut geschärfte Sense holte und sie in seinen Gürtel steckte.
    »Was haben Sie hier um diese späte Zeit zu suchen?« Mit schmalen Augen und misstrauischer Miene stand Sabrinas selbst ernannter Beschützer in der Tür.
    »Das ist meine Sache.«
    »Nicht, wenn Sie hier herumschleichen, wo Sie nichts verloren haben.«
    Daigh empfand Máelodors Präsenz jetzt schon wie ein zweites Bewusstsein, das mit Schadenfreude zusah und Daighs Kopf mit Hass und Aggression erfüllte. »Lassen Sie mich vorbei!«
    »Vielleicht rufe ich stattdessen lieber meine Kumpel und bringe Ihnen Manieren bei. Ich habe gesehen, wie Sie diese junge Dame angaffen. Das gehört sich nicht für einen anständigen Mann. Pat! Jasper! Wir haben den Mistkerl eingekreist.«
    Seine Freunde drängten sich in die enge Werkzeugkammer. Alle drei waren berauscht von Gin und Frustration, und Daigh bot ihnen ein gutes Ventil für ihren vom Alkohol geschürten Zorn.
    Er verweigerte sich jedoch den dunklen Mächten, die durch seine Adern schossen, und der rücksichtslosen Wut, die nach Blut und Tod verlangte. Am Ende mochte Máelodor wieder ganz Besitz von ihm ergreifen, aber Daigh hatte vor, es ihm nicht leicht zu machen.
    Und deshalb nutzte er die in jahrelangem Kampftraining erlangte Kraft und die durch zahllose Grenzüberfälle erworbene Gerissenheit, um den ersten Mann mit einem schnellen Kinnhaken zu Fall zu bringen und seine Kumpane mit einer Reihe von Hieben, die den einen zum Erbrechen brachten und den anderen Blut und Zähne spucken ließen.
    Dann stieg Daigh ruhig über sie hinweg und schlüpfte in die Nacht hinaus. Als er durch das Tor verschwand, spürte er den Druck von Ard-siúrs enttäuschtem Blick im Rücken.
    Er drehte sich um. Und da er wusste, dass sie ihn hören würde, schrie er in die Nacht hinaus: »Deine Knochen haben sich geirrt, alte Frau! Es gibt keine Hoffnung für die Verdammten! Und ich habe euch alle hintergangen!«

Kapitel Fünfundzwanzig
    M áelodor hatte sich immer gewünscht, er besäße die Macht zu fliegen, über den Wolken dahinzugleiten und auf die Ameisen herabzuschauen, die sich wie Sklaven auf den Feldern und in den Städten abarbeiteten. Mit dem Himmel eins zu sein. Und so machtvoll, wie die Feen es waren.
    In den Nächten, in denen er davon träumte, zum Himmel aufzusteigen, erwachte er stets erquickt und ohne das Knirschen brüchiger Knochen oder den Phantomschmerz in einem Bein, das nicht mehr da war. Aber diese Nächte waren rar. In letzter Zeit wurden seine Träume von dunkleren Mächten und finstereren Fantasien eingenommen als den harmlosen vom

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