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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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Öl in Wasser wieder an die Oberfläche hinaufgebracht.
    »Sabrina?«
    »Ja, Ehrwürdige Priorin?«
    Ard-siúrs ernster Blick hielt sie buchstäblich am Boden fest. »Sollte Brendan Douglas je versuchen, Verbindung mit Ihnen aufzunehmen, werden Sie es mich doch wissen lassen, nicht?«
    Sabrina entwischte ohne Antwort, drängte sich blindlings durch eine Gruppe von Frauen auf dem Korridor, ließ Janes Rufe auf dem Kreuzgang unbeachtet und ignorierte sogar Schwester Brighs empörtes Brummen, als sie auf der Treppe zu den Schlafräumen mit ihr zusammenstieß.
    Erst in der wohltuenden, vorübergehenden Ungestörtheit ihres Zimmers hielt sie inne, um Luft zu holen. Am ganzen Körper zitternd, lehnte sie sich mit dem Rücken an die Tür und ärgerte sich über die dummen Tränen, die in ihren Augen brannten.
    Sieben Jahre war sie davon ausgegangen, dass Brendan tot war. Wie sonst hätte sie sich erklären sollen, dass er weder schrieb noch sie besuchte und auch in keiner anderen Weise etwas von sich hören ließ? Aber war es möglich, dass die Amhas-draoi die Wahrheit sagten und Brendan noch am Leben war? Könnte er wirklich der gewissenlose Schurke sein, als den sie ihn bezeichneten?
    Ard-siúr schien es jedenfalls zu glauben.
    Und was wäre, wenn er tatsächlich Verbindung mit ihr aufnähme?
    Wo läge dann ihre wahre Treue?
    Wenn sie sich zwischen ihrer alten Familie und ihrer neuen entscheiden müsste, wen würde sie verraten?

Kapitel Vier
    P rüfend blickte Daigh sich in dem Zimmer um, in das man ihn geführt hatte. Ein Schreibtisch. Eine Standuhr. Zwei alte Korbstühle. Ein langer, flacher Tisch, auf dem Karaffen und eine Schale mit getrockneten Blüten standen, zwischen denen unterschiedliche Steine und Quarze verstreut waren. Dicke Orientteppiche bedeckten den mit Steinplatten gefliesten Fußboden, und Wandbehänge bewegten sich in der unaufhörlichen Brise, die durch die Ritzen im porösen Mörtel drang. Daigh war fasziniert von den Hirschen und Jagdhunden in königlichem Rot und Gold auf den Tapisserien, den stilisierten Meerestieren in einer See aus wollenen Blau- und Grüntönen und den Blumen und Blättern, die so wunderbar detailgetreu wiedergegeben waren, dass das Auge gar nicht anders konnte, als dem verschlungenen Blumenmuster über den Stoff zu folgen. Interessant war auch die Darstellung einer grau verschleierten Trauergemeinde, die einer von Vorhängen verhüllten Sänfte zu einem offenen Grab folgte. Daigh runzelte die Stirn und konzentrierte sich auf einen der Teilnehmer, der mit ausgestreckten Händen ein wenig abseits stand und zu einem einzelnen Stern aufblickte.
    »Sie haben sich schneller erholt als erwartet, wenn man bedenkt, in was für einem Zustand Sie bei Ihrer Ankunft waren.«
    Daigh wandte sich von dem wirren Durcheinander seiner eigenen Gedanken ab, straffte die breiten Schultern und erwiderte die scharfen Blicke der drei grau gewandeten bandraoi mit einem knappen, zustimmenden Nicken.
    »Nachdem wir Ihren Gesundheitszustand mit Schwester Ainnir besprochen haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein rühriger Geist und Körper Ihre volle Wiederherstellung bewirken könnten. Und da Sie keine medizinische Pflege mehr benötigen, übergebe ich Sie Schwester Liothas Obhut.« Ard-siúr deutete auf die größte der Frauen, die eine platte Nase hatte, vom Wind gegerbte Wangen und breite Hände, die zäh wie Leder aussahen. Und eine sachliche, keinen Unsinn duldende Art, die ihn an Griffid erinnerte. Die gleiche skeptische »Zeig mir erst mal, was du draufhast«-Haltung …
    Daigh geriet ins Taumeln und bekam ganz weiche Knie vor Aufregung, als er nach dem schwer zu fassenden Erinnerungsfetzen griff, der ihm durch den Kopf geschossen war.
    Griffid?
    Und da war er, der alte Soldat, mit seinen Zahnlücken und seinem Grinsen. Griffids Gesicht stand Daigh plötzlich so klar vor Augen wie die Frauen vor ihm. Daighs Schläfen pochten, und ein Druck wie von einer eisernen Faust verkrampfte ihm die Nackenmuskeln, als er sich zu konzentrieren versuchte und sich durch die Flut glitzernder Farben kämpfte, die vor seinen Augen explodierten.
    »Ist Ihnen nicht gut?« Eine sanfte Berührung an der Stirn, eine Hand auf seinem Ärmel, und Griffids Bild verschwand, verlor sich wieder in dem bodenlosen Brunnen, in dem Daighs Vergangenheit schwamm, aber nur äußerst selten an die Oberfläche stieg.
    Er riss sich zusammen und lehnte die angebotene Hilfe ab. Diese Frauen brauchten seine Schwäche, seine

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