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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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sich unter dem jähen Schmerz und wich zurück. Aber schon kam der nächste Stich, diesmal traf er ihn ins Kreuz, als er zusammenbrach, und dann wieder in die Rippen.
    Kraftlos sank Daigh auf den Boden. Blut floss in Strömen aus seinen Wunden, und der Fluch, den St. John ihm entgegenschleuderte, verlangsamte nicht nur seine Heilung, sondern machte ihn auch noch bewegungsunfähig.
    Und als er wie gelähmt am Boden lag, beugte St. John sich über ihn und stieß ihm das Messer erneut zwischen die Rippen.
    Es gab kein Entkommen mehr für Daigh. Keine Möglichkeit, sich zu erholen. Blut füllte seinen Mund, und alles verschwamm vor seinen Augen, bis er nur noch St. Johns blasse, seelenlose Augen und sein engelhaft-dämonisches Lächeln sah.
    »Lady Sabrina wird Douglas so oder so für mich finden.«
    »Hurensohn«, formte Daigh mit den Lippen.
    Der Tritt, der darauf folgte, entriss ihm einen Aufschrei und ließ ihn auffahren unter dem höllischen Schmerz, der ihn durchfuhr. Er rang nach Atem, seine Nerven schrumpften förmlich vor dem nächsten Angriff.
    »Sie suchen Douglas?«
    Die tiefe Stimme ertönte irgendwo rechts von Daigh, und St. Johns Aufmerksamkeit wandte sich augenblicklich einer nahen Gasse zu.
    »Dann haben Sie ihn gefunden. Aber Finden und Fassen sind zwei verschiedene Dinge.« Die Worte waren in einem spöttisch-herausfordernden Ton gesprochen, in dem jedoch auch unnachgiebige Härte und Kraft mitschwangen. Wer auch immer dieser Mann war, er war sehr gut in der Lage, auf sich aufzupassen.
    Daigh versuchte, den Kopf zu bewegen. Aber er konnte nicht einmal atmen, ohne aufzustöhnen. Sein Blut war von schwarzer Magie infiziert, deren dunkle Macht durch seine Adern floss. Er war gefangen in einem Netz aus Schmerz, bis die Wirkung der Magie nachließ.
    St. John verschwand von seiner Seite. Macht vibrierte in der Luft und schoss in grellen Lichtstreifen von Straße zu Straße. Dann ertönte ein Schrei, dem ein Fluch folgte. Als die Gegner sich verzogen, war alles still.
    Die dunkle Gasse. Die leisen Schritte. Douglas war ihm gefolgt, das wurde Daigh jetzt klar. Brendan Douglas hatte ihn beobachtet und eingegriffen, um ihn zu retten. Aber erst nachdem er alles gehört hatte. Er wusste nun von der Gefahr, in der Sabrina schwebte, von der Schlechtigkeit St. Johns und seiner Erpressung.
    Allein lag Daigh auf dem Gehsteig und starrte in die schwarze Nacht hinaus. Er spürte die Qual der Heilung, als sein Körper – jetzt frei von der Einmischung des Amhas-draoi – sich von den Verletzungen kurierte und Sehnen, Muskeln, Arterien und Knochen wieder zusammenfügte.
    Die einzige Wunde, die nie verheilen würde, war die, die St. Johns Drohung ihm zugefügt hatte.

Kapitel Siebzehn
    M áelodor hievte sich in die Kutsche und erlaubte dem beflissenen Diener, ihn mit einem halben Dutzend Reisedecken zuzudecken und erhitzte Ziegelsteine auf dem Kutschenboden zu verteilen. Trotzdem versteifte die Kälte Máelodors Gelenke und drang in seine Knochen, bis er die Zähne zusammenbiss vor Schmerz.
    Nur Blooms Versagen hatte diese Reise erforderlich gemacht. Aber Blooms Leiche war den Hunden vorgeworfen worden, sodass er Máelodor nicht noch einmal enttäuschen würde.
    »Sie müssten gegen Einbruch der Nacht die Küste erreichen, Sir.« Der übereifrige Diener breitete noch eine weitere Decke über Máelodors Knie. »Und in ein oder zwei Tagen sind Sie in Dublin, wenn sich das Wetter hält.«
    Máelodor winkte die lästige kleine Kröte weg. »Und St. John ist über meine Ankunft informiert?«
    »Aye, Sir. Wir haben ihn angewiesen, Sie am Hafen abzuholen.«
    »Und Lazarus?«
    »Bisher noch nichts, Sir.«
    Die Faust des Meistermagiers schloss sich fester um den Knauf des Gehstocks.
    Nur Máelodors Schutzzauber hielten Lazarus zusammen, und seine Magie bewirkte, dass seine Kreatur ihm untertänig blieb. Wo steckte er also? Warum hatte Lazarus nichts von sich hören lassen?
    Er hatte dem Domnuathi schon bis ins kleinste brutale Detail gezeigt, was denjenigen in seinen Diensten widerfuhr, die einen enttäuschenden Mangel an Gehorsam zeigten. Máelodor lächelte bei dem Gedanken. Wie viel aufregender und wohltuender es war, wenn der Schmerz für immer auferlegt werden konnte! Kein ungelegener Tod durfte die Vollkommenheit des Leidens schmälern. Nur ein Narr würde eine Wiederholung der Prozedur herausfordern. Und was auch immer Lazarus’ Fehler sein mochten, Dummheit gehörte nicht dazu.
    Máelodors Wiedererweckung eines Soldaten

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