Verführung der Nacht (German Edition)
meine Hände zittern leicht.
Ob Vampir oder nicht, aber ich wurde mit dem Wissen erzogen, dass ein normaler Mensch ein Sturz aus dieser Höhe nicht überlebt. Und auch wenn ich nicht mehr dadurch sterben kann, weiß ich doch, dass meine Wirbelsäule sich in meinen Kopf rammen könnte und ich will nicht wissen, wie sich das anfühlt.
Mein Retter steht immer noch dort, mit ausgebreiteten Armen, und beobachtet mich, lächelt mich an um mir Hoffnung zu geben. Ich liebe es, wenn er lächelt und ehe ich mich versehe, haben sich meine Füße wie von selbst bewegt und ich bin über den Rand gegangen.
Der Wind peitscht mir ins Gesicht wie eine Strafe und ich bekomme Panik, als ich sehe, wie der Boden immer schneller und unaufhaltsam auf mich zukommt. Ich kneife die Augen zu, ich will nicht sehen, wie all das Blut aus meinem Körper spritzt.
Doch alles was ich spüre, sind zwei warme, große Hände, die mich an den Hüften und über dem Boden halten und dass der Wind schlagartig nachgelassen hat. Ich rieche Kyles atemberaubenden Duft und höre, wie er leise lacht.
Glaubst du wirklich ich hätte dich fallen gelassen? , fragt er amüsiert als ich meine Augen wieder öffne. Ich schüttle stumm den Kopf, immer noch voller Panik und unfähig irgendein Wort zu sagen. Er setzt mich sanft auf dem Boden ab.
Du bist süß, Mary , haucht er bevor er zu der weißen Tür geht, vor der wir beide im Schutz der Dunkelheit gelandet sind, und anklopft.
10
Als Kyle ein weiteres Mal klopft, öffnet uns eine rothaarige Schönheit in einem hellblauen Sommerkleid, welches unter der Brust mit einer weißen Schleife gehalten wird und ihr bis zu den Knien reicht, die Tür.
Sie hat große grüne Augen, ist ungefähr so groß wie ich und kann nicht älter als 22 sein. Und sie ist ein Vampir. Ich weiß nicht woran ich erkennen kann, ob die Person, die vor mir steht, ein Mensch oder ein Vampir ist. Es ist einfach ein Gefühl, eine Gewissheit, die mir sagt, was dieses Wesen ist.
„ Kyle!“, schreit sie aufgeregt und fällt ihm um den Hals. „Mein Gott, ist das schön dich zu sehen.“
„ Ich freue mich auch dich zu sehen, Lilly“, erwidert er und umarmt sie herzlich. Bei ihrem Anblick sticht mich die Eifersucht, obwohl die beiden wahrscheinlich einfach nur gute Freunde sind.
„ Wer ist da?“, fragt eine Männerstimme im Hintergrund und bald darauf erscheint ein blasses Gesicht mit kastanienrotem Haar, welches ihm bis zu seinem kantigen Kinn reicht, im Türrahmen, hinter der jungen Frau. Er hat ebenfalls tolle grüne Augen, die mich an die einer Katze erinnern, und weiche geschwungene Lippen.
Sein Gesicht erinnert mich an einen berühmten Schauspieler, für den ich mal geschwärmt habe und auch jetzt bin ich überrascht, wie gut ein Mann doch aussehen kann.
Er sieht als erstes mich an. Sein Blick durchdringt mich, als würde er in mich hinein sehen und ein angenehmer Schauer läuft meinen Rücken hinunter. Er lächelt und zwinkert mir zu. Er ist einer der Krieger der Königin, doch er war nicht in Amalias Schloss. Wer also war der Vierte, der zusammen mit Aniro, Luca und Kyle am Rande des runden Saals gestanden hat?
Kaum das Lilly meinen Retter losgelassen hat, schließt Dorian ihn in die Arme.
„ Schön, dass du wieder bei uns bist“, sagt er mit einem leichten französischen Akzent. „Wir haben dich vermisst.“
„ Das glaube ich eher weniger“, sagt Kyle und lacht.
„ Ich mache uns Tee“, flötet Lilly und verschwindet im Haus.
Dorian vollführt eine elegante Handbewegung und bittet uns somit herein. Mein Begleiter geht vor, dann folge ich ihm und versuche dabei sein Hemd über meinen Hintern so weit wie möglich zu ziehen. Ich höre wie die Tür ins Schloss fällt, da spüre ich schon die Hand von dem Franzosen auf meinem Arsch.
Und wer bist du, mon bijoux jolis ? , fragt er mich während er beginnt ihn zu massieren.
Äh… , stammle ich nur und bin so überrascht von seiner Art, dass ich einfach nicht weiß, was ich antworten soll.
Das ist Mary, meine Freundin , sagt Kyle plötzlich und zieht mich in seine Arme, weg von dem Krieger.
Seine Freundin? Seit wann das denn? Nicht das es mich stören würde! Ich frage mich nur wann wir zusammen gekommen sind. Ich spüre seine warme Brust in meinem Rücken und wie er besitzergreifend die Arme um mich legt. Seine Muskeln spannen sich dabei an und ich bin für einige Momente abgelenkt.
Mary, ein schöner Name , sagt Dorian und mustert mich mit einem etwas zu
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