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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rome
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mir leid. Er war Amalias Zauber verfallen genauso wie ich, er war genauso wenig immun dagegen wie ich und wäre Kyle nicht in die Situation geplatzt, hätte sie wahrscheinlich genauso mit mir spielen können, wie sie es mit dem Krieger gemacht hat. Jetzt wo ihre Verführungskünste nicht mehr nötig sind um ihn an sich zu binden, hat er wohl eingesehen, was für einen Fehler er begannen hat.
    Einen Fehler, vor dem Kyle sich gerettet hat. Zum Glück!

    Und weil ich mit ihm verbunden bin und sie nicht, bekommt sie nun totale Eifersuchtsanfälle und verbannt mich erst mal weit weg. Und zwar direkt in sein und Leons Haus. Bis auf das Letzte ergibt das ganze für mich einen Sinn und meine Gedanken werden klarer und strukturierter.
    Seit ich in dieser Zelle aufgewacht bin war nur noch ein einziges Chaos in meinem Kopf und es fühlt sich gut an endlich mal wieder aufgeräumt zu haben.

    Ich höre an den vielen ‚Ciaos‘ das Leon sich verabschiedet. Als er auflegt und sein Blackberry wieder in die Hosentasche gleiten lässt, mustert er zuerst mich und dann seinen Bruder aufmerksam.

    „ Tu uns den Gefallen und hol etwas für uns zum anziehen“, bittet Kyle ihn. „Wir versuchen in der Zeit bei Dorian unterzukommen.“

    Der Angesprochene schnaubt einmal verächtlich und dreht sich dann ohne ein Wort zu sagen um. Ich schaue ihm noch verwundert hinterher als mein Retter mich am Arm packt und mich auf seinen Rücken wirft. Ohne zu wissen, wie er das gemacht hat, sind meine Beine um seine Hüften geschlungen und meine Arme um seinen Hals gelegt.

    Halt dich gut fest , warnt er mich bevor er los rennt.

    Ich würde es eher als fliegen bezeichnen. Denn er ist so wahnsinnig schnell, dass ich glaube wir fliegen. Er klettert wie eine Spinne die Wand hinauf und wir befinden uns plötzlich auf den Dächern von Paris. Ich kann meinen Augen nicht glauben, als er auch schon weiter rennt. Ich kann seinen Bewegungen kaum folgen und mir wird schlecht, wenn ich weiterhin geradeaus starre.

    Denn es ist wie eine Achterbahnfahrt: man denkt, man fährt direkt auf ein Objekt zu bevor es in letzter Sekunde, an einem vorbei rast. Ich muss mich zwingen nicht jedes Mal zu schreien, wenn Kyle von einem Gebäude zum nächsten springt. Mein Griff um seinen Hals wird krampfhaft, ich würde ihm die Luft wegdrücken, wenn er denn welche benötigte.

    Er hält mich nicht fest, doch er kennt mich gut. So wie er rast würde ich aus lauter Angst gar nicht daran denken überhaupt loszulassen.
    Es dauert nicht lange bis wir im mittleren Ring von Paris sind, im reichen Teil der Stadt, wo die Luft von teurem Parfum geschwängert ist und mir Kopfschmerzen bereitet. Wir stehen auf einem Dach, dem Vollmond so nah, dass ich beinahe versucht hätte nach ihm zu greifen.
    Kyle lässt mich von seinem Rücken herunter und klettert vorsichtig zum Rand des Daches. Er schaut auf die Straße hinunter und bedeutet mir dann ihm zu folgen.

    Du musst hier runter springen, Mary , sagt er als ich neben ihm hocke.

    Was?

    Du musst springen.

    Aber dann breche ich mir das Genick und sterbe dabei noch nicht mal , protestiere ich und will mir gar nicht ausmalen, was für unerträgliche Schmerzen ich dann haben werde.

    Du musst ja auch nicht kopfüber springen , erwidert er kopfschüttelnd und mit einem leichten Grinsen auf seinen vollen Lippen. Die Füße zuerst, dann landest du auch auf den Füßen. Wenn du willst springe ich zuerst und fange dich dann auf.

    Ich nicke und schaue ihn skeptisch an. So einen Sturz wird er doch nicht überleben können… Aber es war sein Vorschlag, also wenn er unbedingt leiden will, dann soll er ruhig springen. Er lächelt mich an ehe er sich von der Kante des Daches abstößt und springt.
    Ich schaue ihm neugierig und verängstigt hinterher um festzustellen, dass er lautlos, wie eine Katze, auf seinen Füßen landet. Es ist, als wäre er nur von zwei Treppenstufen gesprungen und nicht von drei Etagen. Ich bin erstaunt und geschockt. Wie zur Hölle hat er das gemacht? Er sieht zu mir auf und winkt mit den Händen, fordert mich auf auch zu springen. Er breitet die Arme aus und zeigt mir, dass er mich auffangen wird.

    Ich strecke mich langsam bis ich schließlich stehe und die Entfernung zum Boden um weitere 1,80m gewachsen ist. Ich spüre meinen Herzschlag, wie es hart und wild gegen meine Brust schlägt und ich höre das Blut rauschen, wie es in einem fließenden Strom durch meine Adern läuft. Ich habe unwillkürlich die Luft angehalten und

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