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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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streberhaften Mathe-Freak, eine waschechte Feministin, eine Männerhasserin, eine Umweltfanatikerin und eine heimliche Sexbombe gehalten.
    Irgendwann hatte er dann herausgefunden, warum er nicht in der Lage war, zu benennen, was sie war – weil sie es selbst nicht konnte. Nicht einmal sie selber wusste, wer sie war.
    „Du bist sechsundzwanzig, ein Einzelkind, adoptiert“, sagte er schließlich. „Deine Adoptiveltern sind in den letzten zwei Jahren beide eines natürlichen Todes gestorben. Sie haben dir ein Vermögen hinterlassen …“ Er warf ihr einen Seitenblick zu.
    Ihr Gesicht zeigte keinerlei Reaktion. „Weiter.“
    „Du hast zwei Masterabschlüsse in der Tasche und du stehst kurz davor, deinen Doktor in Mathe zu machen.“ Du hast das Selbstvertrauen einer Frau, die weiß, wie klug sie ist, und das ist verflucht erregend.
    „Du schwimmst gerne.“ Dein Körper zwingt diesen Dämon in die Knie, selbst in deinen mehr als züchtigen Badeanzügen.
    „Du hast einen festen Freund, der ebenfalls promoviert.“ Tim ist eine Schwuchtel und ein Loser und ein Hypochonder.
    „Du bringst Footballspielern bei, Spaß mit Zahlen zu haben oder so was.“ Bei jeder anzüglichen Bemerkung, die diese Volltrottel fallen lassen, fordern sie den Tod durch Dämonenbiss heraus …
    „Du hast es gern, wenn alles … sauber ist.“ Du magst Blues Rock und Fertiggerichte.
    „Stimmt alles“, sagte sie. „Und über dich weiß ich nichts, als dass du ein Dämon und Söldner bist und wenigstens einen Bruder hast.“
    Er unterdrückte ein harsches Lachen. Mehr gibt es über mich auch nicht zu wissen , dachte er bitter, aber er sagte nur: „Das ist vermutlich auch gut so. Je weniger du weißt, umso besser.“

 
    6
    Noch lange nachdem Rydstrom sein Gespräch mit Cade beendet hatte, fühlte er sich beunruhigt.
    Das ist übel.
    Groots Abgesandter hatte darauf bestanden, sich dreihundert Meilen weit weg von der Stadt mit ihm zu treffen, und Rydstrom war immer noch eine Stunde von der Tankstelle entfernt, an der er sich mit Cade verabredet hatte.
    Er gab noch mehr Gas, sodass sein Mercedes McLaren nur so über die alte Straße flog, die man auf einem Damm durch das Bayou gebaut hatte. Er bewegte sich mit lockeren hundertvierzig Meilen pro Stunde fort – so geschmeidig, dass es schien, als ob sich der Wagen langweile und missmutig schweige.
    Rydstrom musste zu seinem Bruder, bevor der irgendetwas Unbesonnenes tat. Er glaubte, dass nicht einmal Cade selbst begriff, wie sehr er diese Frau wollte.
    Das ist verdammt übel. Rydstrom war keineswegs sicher, dass Cade nicht einfach mit Holly durchbrennen würde, da er jetzt endlich seinen Anspruch auf sie erheben konnte.
    Vermutete Rydstrom, dass die Frau tatsächlich Cades Gefährtin war? Ja. Aber offensichtlich sollte es nicht sein.
    Zuvor war sie wegen ihrer Sterblichkeit unerreichbar gewesen. Und jetzt hing es von ihr ab, ob Rydstrom sein Königreich zurückerobern konnte oder nicht.
    Rothkalina zurückerobern … Bei dem Gedanken, sein Land zu befreien, schlug sein Herz gleich schneller. Zu sehen, wie sein Volk zum ersten Mal seit einem Jahrtausend wuchs und gedieh.
    Omort war ein brutaler Regent. Jegliche Rebellion wurde niedergeschlagen, die Verantwortlichen auf sadistische Weise bestraft.
    Aber in diesem Augenblick lag ihre Freiheit einzig und allein in … Cades Händen. Und das war nicht unbedingt die allerbeste Voraussetzung.
    Cade würde ihn noch einmal in den Wahnsinn treiben. Rydstrom war ein Mann, der die Vernunft wertschätzte. Er war einer der seltenen Wutdämonen, die niemals die Beherrschung verloren. Außer bei Cade – der wie kein anderer wusste, welche Knöpfe er bei ihm drücken musste. Im Gegenzug ging Rydstrom hart mit ihm um. Manche sagten, zu hart.
    Und doch, nach jedem einzelnen ihrer berühmt-berüchtigten Faustkämpfe, gerade wenn Rydstrom sich fest vorgenommen hatte, dass sich ihre Wege von nun an für alle Zeit trennen würden, erinnerte er sich an den flachshaarigen kleinen Kerl von sieben Jahren, der immer noch seine Babyhörner hatte, ihm überallhin folgte und ihn wie einen Helden verehrte. Dann verspürte Rydstrom für gewöhnlich einen Hoffnungsschimmer, dass Cade es doch noch schaffen könnte, sich vom Rande des Abgrunds zurückzuziehen und etwas Bedeutendes aus seinem Leben zu machen.
    Aber wenn er jetzt nicht das Richtige tat, dann wäre diese Hoffnung für alle Zeiten erloschen.
    Als er sich an den Tag erinnerte, an dem Cade Holly zum ersten Mal

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