Verführung Der Unschuld
sich auf seinen Platz,
sah ihr ungeniert beim Hantieren zu und fragte sie alles Mögliche. Vor lauter Aufregung
vergaß sie sofort, um was es sich gehandelt hatte, und dass er sie regelrecht ausspionierte.
Obwohl er sehr freundlich war, strahlte er auf gewisse Weise eine Autorität aus, die Giulia
einschüchterte. Außerdem musterte er sie aufdringlich und schien sie mit seinen Blicken
beinahe auszuziehen – oder war es nur die Gewissheit, einem ihrer Dienstherren ganz nah zu
sein, wodurch sie nervös wurde?
Federico hatte Lorenzos Einwände noch mal überdacht und zögerte, sich an Giulia
heranzumachen. Aber nicht, weil er Skrupel gehabt hätte. Nein, er wollte seine Beute
geschickt einkreisen und wartete auf die passende Gelegenheit. Seit er diesen Gedanken
gefasst hatte, dachte er an nichts anderes mehr.
Er war wie ein Jäger, ein Fallensteller, und es war entscheidend, geschickt vorzugehen, denn
Giulia war keine erfahrene Frau, eher ein unschuldiges scheues Reh, er musste sie erst noch
formen. Die Gelegenheit, sich im eigenen Haus eine devote und verschwiegene Geliebte
heranzuziehen, sozusagen eine Sklavin für besondere Stunden, würde sich so schnell nicht
noch einmal ergeben. Es bedurfte also einer gewissen Geduld und Planung, damit nichts
schiefging. Mit leichtem Zynismus dachte er daran, wie simpel es früher gewesen war. Da
hatte sich der Gutsbesitzer oder Adlige die Magd, die er begehrte, einfach in sein Bett geholt.
Stattdessen galt es heutzutage überlegt vorzugehen. Er seufzte still. Jeden Morgen
beobachtete er aufmerksam Giulias Bewegungen und Reaktionen, holte unauffällig weitere
Informationen über sie ein.
Sobald die Brüder nach ihrem Kaffee verlangten, bediente Giulia also die Espressomaschine
in der Küche, machte auf Wunsch Cappuccino oder Latte Macchiato und trug die Tassen dann
auf einem silbernen Tablett hinauf. Sie wünschte höflich einen Guten Morgen , traute sich
kaum den Brüdern ins Gesicht zu sehen, servierte und war erleichtert, wenn sie ohne
Zwischenfälle wieder gehen durfte.
***
»Ich glaube, sie ist ein wenig einsam«, begann Federico abrupt das Morgengespräch.
»Wer?«, fragte Lorenzo gelangweilt und gähnte. Er hatte sich eben erst an den Tisch gesetzt
und Giulias Auftritt verpasst.
» Ich hab ein bisschen recherchiert. Giulia ist über ihre Anstellung hier sehr froh, weil sie
aus ihrer Lehre rausgeflogen ist. Sie muss irgendwelchen Mist gebaut haben und strengt sich
deswegen höllisch an, damit ihr das nicht noch mal passiert.«
Lorenzo fischte ein Cornetto aus dem Brotkorb und brummte nur ein »Hm«, um seinem
Bruder zu zeigen, dass er ihm zuhörte.
Federico fuhr fort: »Wenn wir es richtig anpacken, wird sie über jede Zärtlichkeit dankbar
sein. Ist dir schon aufgefallen, was für einen entzückenden kleinen Hintern sie hat – und wie
leicht wir sie verlegen machen können? Ich glaube, sie ist ein wenig in uns verknallt! Das
macht die Sache natürlich noch einfacher!« Sein Mund formte ein überlegenes Lächeln. »Ich
glaube, ich habe da ein paar Ideen!«
Lorenzo seufzte. »Na, dann wünsche ich dir viel Spaß dabei!«
»Warum sollte nur ich Spaß mit ihr haben? Lass mich nur machen.« Er grinste
geheimnisvoll und biss mit Genuss in sein Cornetto.
***
Als Giovanni und Antonella am zwölften Tag zurückkehrten, atmete Giulia auf. Nun würde
alles wieder wie zuvor sein. Zwar hatte sie sich inzwischen mehr oder weniger an die
erotischen Gemälde und Figuren gewöhnt. Aber sie hatten etwas ausgelöst, das Giulia mehr
verwirrte als alles andere: das längere Betrachten dieser Szenen löste in ihrem Körper
Empfindungen aus, die sie nicht zu kontrollieren vermochte, und die sie fast jede Nacht im
Schlaf heimsuchten. Weil sie mit niemandem darüber sprechen wollte, wusste sie nicht, wie
sie damit umgehen sollte.
Da wurden diese Figuren im Traum lebendig, streckten ihre Hände gierig nach ihr aus,
rissen ihr die Kleider vom Leib und nahmen sie nackt mit sich. Sie streichelten und kitzelten
sie, leckten mit ihren Zungen über ihren Körper, begrapschten sie an den Brüsten, am Po und
zwischen den Beinen, führten sie in lüsterne Gefilde, die sie bis dahin nicht gekannt hatte, bis
sie sich ihnen schließlich willig hingab und nach mehr verlangte …
Wenn Giulia davon hochschreckte, manchmal sogar begleitet von ihrem eigenen Stöhnen
und einem Orgasmus, dann fühlte sie ein schmerzhaftes Ziehen in ihren Brustwarzen, ein
pulsierendes Verlangen in ihrer Vagina und
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