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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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Als sie auf dem
Badewannenrand dann auch noch zwei Figuren beim Putzen anheben musste, die
aufeinanderlagen – eine Frau mit gespreizten Beinen und darüber ein Mann in eindeutiger
Position, der Penis ein wenig zu groß herausgeformt und kurz davor in sie einzudringen – da
war es ihr schon fast egal. Zumindest redete sie sich das ein, während sie die leisen
Vibrationen ihres Körpers mit zusammengebissenen Zähnen ignorierte!
Bis Giulia alles erledigt hatte und beide Bäder glänzten, war es fast Mittag. Es gab noch die
beiden separaten Toiletten zu putzen, was schnell erledigt war. Dann war noch eine weitere
Tür auf der Etage, von der sie nur wusste, dass sie in den anderen Seitentrakt führen sollte,
und dass sie dort nicht zu putzen brauchte. Sie drückte trotzdem aus reiner Neugierde die
Klinke herab, aber die Tür war verschlossen.
Schulterzuckend räumte sie den Putzwagen auf, überlegte noch einen Augenblick, ob sie
auch nichts vergessen hatte, dann ging sie langsam über die Dienstbotentreppe nach unten in
die Küche. Von der ungewohnten Arbeit schmerzte ihr Körper, vor allem Schultern, Rücken
und Knie. Sie merkte erst jetzt, wie sehr sie schwitzte, und dass ihr die Haare im Nacken und
an der Stirn festklebten.
Nach dem Mittagessen sollte sie im Speisezimmer Silberbesteck putzen. Die Arbeit kam ihr
sehr gelegen. Endlich durfte sie sich für längere Zeit hinsetzen und ihren schmerzenden
Rücken entlasten. Außerdem konnte sie in Ruhe nachdenken, denn die Erinnerung an die
erotischen Dinge ein Stockwerk über ihr ließen sie nicht los.
»Träum nicht! Putzen, putzen!« Die laute Stimme der Mamsell riss sie aus ihren Gedanken.
***
    Abends saß sie noch ein wenig mit Eleonora, die der Mamsell als Küchenmädchen zur Hand
ging und für das Putzen der Räume im Erdgeschoss zuständig war, auf der Bank vor dem
Gesindehaus in der Spätabendsonne. Eleonora war zwei Jahre älter als Giulia, ein wenig
mollig, vertratscht, aber gutmütig. Vera gesellte sich dazu. Sie war ebenfalls zum Putzen
angestellt, und vor allem für die blitzblanke Durchsichtigkeit der vielen Fenster und Glastüren
in den Innenräumen verantwortlich. Sie war ungewöhnlich hager und ein eher verschlossener
Typ.
    Neugierig versuchte Eleonora aus Giulia Informationen über die oberen Räume
herauszuquetschen, aber Giulia wich ihr aus. Auf keinen Fall würde sie ihre Anstellung
riskieren. Es sei eben alles sehr luxuriös, deswegen solle sie wohl schweigen, um keinen Neid
zu erregen, aber sonst nichts Besonderes, erklärte sie. Dann lenkte sie geschickt vom Thema
ab: »Wieso gibt es eigentlich noch keine Signora Moreno?«
    Mit dieser Frage hatte sie Eleonoras Nerv getroffen, die einen Augenblick enttäuscht
gewesen war, dass Giulia ihr nicht mehr Neuigkeiten zu bieten hatte. Nun aber war Eleonora
in ihrem Element. Bereitwillig erzählte sie alles, was sie über die wechselnden Geliebten der
Brüder und die verwickelten scheiternden Beziehungen wusste.
    »Vielleicht hat es was damit zu tun, dass die Frauen eigentlich nie wissen, wen von den
beiden sie lieben? Die sind sich doch so ähnlich, dass man als Geliebte wahrscheinlich immer
Angst hat, man geht mit dem Falschen ins Bett und betrügt unwissentlich den einen mit dem
anderen! Außerdem sind die Brüder schrecklich verwöhnt. Vielleicht macht es ihnen keine
recht?«
Eleonora gackerte albern bei diesem Gedanken und erntete dafür einen bösen Blick von
Vera.
    »Der Patrone, also der alte Moreno, hat seinen Söhnen sogar schon angedroht, er würde
ihnen Ehefrauen suchen! Am besten welche aus verarmtem Adel, die wären eine gute Partie,
leicht zu bekommen und mit ihrem Titel prima fürs Geschäft. Na ja – das habe ich zufällig
vor Kurzem gehört. Die Fenster standen offen, und er hat cholerisch herumgebrüllt, das war
einfach nicht zu überhören. So ungehalten habe ich ihn noch nie erlebt.«
    Die Zwillinge zu einer geplanten Ehe zwingen? Giulia schaute Eleonora amüsiert an. Zwei
erwachsene, selbstbewusste Männer von fast dreißig Jahren? Das konnte wohl nur ein
wohlmeinender Hinweis gewesen sein, die Söhne an ihre familiären Pflichten zu erinnern,
aber nicht mehr.
***

In dieser Nacht wurde Giulia von wilden Träumen heimgesucht. Sie war selbst die Frau, die
sie auf dem Foto gesehen hatte. Eine tiefe männliche Stimme befahl ihr, sich auszuziehen, mit
ausgestreckten Armen an die Wand zu stellen.
    Willig gehorchte sie, erhielt einen Klaps, als sie sich über die Schulter umsah. Es

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