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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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Die Verwirrung des Liebesspiels wurde durch einen
Schwips abgelöst. Ihr war ein wenig schwindlig, als sie sich nun neugierig umsah.
Sie lagen auf einer großen, dick gepolsterten Matratze, die von einem roten weichen
Plüschbezug bedeckt war und die Mitte des Raumes dominierte. Erst jetzt wurde Giulia klar,
dass dieses Zimmer ausschließlich für Sexspiele eingerichtet war. An der Decke und an den
Wänden befanden sich Spiegel. Nichts blieb verborgen.
Zwischen den hohen Wandspiegeln gab es Aufhängevorrichtungen mit Seilen, Paddeln und
Peitschen, Regale und Schubladenschränke mit weiteren Sextoys – Giulia war sprachlos vor
Erstaunen und vor Schreck. Würde sie das alles eines Tages am eigenen Leib kennenlernen?
Kapitel 13
Die Bestrafung des Schulmädchens
    Wie so oft kam es anders, als Giulia sich das gedacht hatte. Als sie am Abend nach längerem
Herumtrödeln endlich das Deutschbuch auf der angegebenen Seite aufschlug, fand sie dort
einen Klebezettel mit ihrer Aufgabe vor. Sie sollte die Kriterien für einen gelungenen Aufsatz
studieren und dann ein mindestens fünfseitiges Essay über ihren Urlaub schreiben.
    Schreiben? Das war noch nie Giulias Stärke gewesen. Gewiss, sie träumte gerne in den Tag,
hatte die tollsten Ideen, fantasierte sich irgendetwas zusammen – aber diese Worte
niederschreiben? Sie hatte es gehasst. Der erste Aufsatz nach den Sommerferien war
üblicherweise eine Geschichte über das schönste Ferienerlebnis gewesen. Warum hatte er sich
nicht etwas anderes einfallen lassen? Außerdem ging es ihn gar nichts an, was sie gemacht
hatte! Sie würde also irgendetwas zusammendichten müssen.
    Eine Weile kaute sie auf ihrem Kugelschreiber herum, las lustlos die Anleitung im
Deutschbuch durch, überlegte, was sie in jener Woche gemacht hatte. Das reichte alles nicht
aus, um einen spannenden Aufsatz zu schreiben!
    Schließlich fing sie einfach irgendwie an, aber schrieb nur wenig über ihre Erlebnisse, umso
mehr jedoch darüber, wie sehr sie Federico vermisst hatte, dass sie gierig nach seinen Küssen
und seinen Zärtlichkeiten war! Das würde ihm doch bestimmt gefallen. Aber dann fiel ihr ein,
dass auch Lorenzo als Schulmeister dabei sein würde. Sie kaute eine Zeit lang unschlüssig auf
ihrem Stift herum. Wie war es möglich, ihn einzubeziehen? Sie zuckte mit den Schultern.
Sollte er doch auf seinen Bruder eifersüchtig sein. Er hatte ihr nicht genügend Beweise
geliefert, dass sein Interesse gleich groß war.
    Noch zwei Abende um zu lernen und ihre Hausaufgaben zu machen! Ihr würde sogar mehr
Zeit zur Verfügung stehen, denn Federico und Lorenzo hatten an beiden folgenden Abenden
keine Zeit. Sie waren geschäftlich nach Bologna gefahren und würden erst Freitagnachmittag
zurückkehren.
    Donnerstag. Giulia hatte sich kaum hingesetzt und das Geschichtsbuch aufgeschlagen, als es
klopfte und Eleonora hereinplatzte.
»Hast du Lust mitzukommen? Mamsell Concetta schickt mich runter nach Lucca. Ich muss
etwas abholen, was sie bestellt hatte und was heute Morgen noch nicht fertig war. Aber
danach hätten wir noch Zeit, um ein bisschen zu bummeln.«
»Hm, eigentlich …« Giulia fiel keine passende Ausrede ein. Sie konnte Eleonora wohl
schlecht erklären, dass sie die Zeit zum Lernen brauchte. Die anderen wurden ohnehin schon
langsam misstrauisch, dass sie ihre gesamte Freizeit »irgendwie« verbrachte oder scheinbar
sehr früh schlafen ging. Sie hatten bereits versucht, ihr hinterherzuspionieren, aber bislang
war es ihr geglückt, ihr Geheimnis zu wahren. Wie lange noch? Es wurde immer schwieriger.
»Nun komm schon, sei nicht immer so ungemütlich!« Eleonora wurde ungeduldig.
Seufzend gab Giulia nach. Unbemerkt schob sie eine Zeitschrift, die ebenfalls auf dem Tisch
lag, über das Geschichtsbuch.
***
    Nur unter großer Konzentration gelang es Giulia, Eleonoras belanglosem Geplapper während
der Autofahrt zu folgen. Es war alles schrecklich unwichtig und langweilig, was sie zu
erzählen wusste, und Giulia interessierte sich nicht im Mindesten dafür. Aber andererseits tat
es ihr gut, mal das Anwesen zu verlassen und gemütlich durch die Stadt zu bummeln, wie sie
es früher zu ihrer Schulzeit mit ihren Freundinnen gemacht hatte.
    Drei Stunden später waren sie zurück. Beide Mädchen hatten sich, nachdem sie ihren
Auftrag erledigt hatten, Unterwäsche, Strümpfe und Schuhe gekauft. Danach hatten sie lange
vor dem Kino gestanden und überlegt, ob sie sich noch einen Film anschauen sollten.

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