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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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Hotelzimmer seien bereits in dieser Weise
vorbestellt. Sie würde ein Zimmer direkt neben ihnen bewohnen.
Es hätte viele Fragen gegeben, aber Giulia stellte keine einzige davon. Sie war selig. In
traumtänzerischer Art verdrängte sie alles, was ihr die Freude an dieser Ausfahrt verdorben
hätte.
Die folgenden zwei Tage in Rom vergingen wie im Rauschzustand. Sie bezogen stilvoll
ausgestattete Zimmer im zentral gelegenen Hotel Novocento, einer der exklusiven Adressen
für betuchte Gäste. Nur wenige Gehminuten trennten sie vom Trevibrunnen und anderen
Sehenswürdigkeiten.
Federico und Lorenzo waren umgänglich wie noch nie, hakten Giulia links und rechts
zwischen sich ein und gingen mit ihr auf Sightseeing-Tour. Giulia wurde nicht müde, ihnen
zuzuhören, wenn einer von ihnen Historisches oder Anekdoten zu den Sehenswürdigkeiten
zum Besten gab. Die Stunden vergingen wie im Flug, und abends war ihr Kopf übervoll von
den neuen Eindrücken und Informationen, und ihre Füße vom vielen Herumlaufen müde.
Giulia wurde rundum verwöhnt und fühlte sich wie eine Prinzessin. Für passende Kleidung
hatten ihre Liebhaber – oder wen auch immer sie damit beauftragt hatten – gesorgt. Als Giulia
den eleganten Koffer öffnete, den Federico ihr auf die dafür vorgesehene kleine Bank in
ihrem Zimmer gelegt hatte, stieß sie einen lauten Freudenschrei aus. Alles war neu. In dem
Koffer befand sich nicht ein einziges Kleidungsstück, das sie sich selbst gekauft oder bereits
getragen hatte. Sie mochte kaum glauben, dass dies ihr Gepäck sein sollte. Aber er hatte es
deutlich betont, und sie hatte zudem beobachtet, wie er es aus dem Kofferraum geholt hatte,
eine Verwechslung schied also aus. Seidene Slips verschiedener Modelle,
Spitzenbüstenhalter, Strümpfe in unterschiedlichen Farben, Blusen, Röcke, Kleider aus besten
Stoffen, drei Paar Schuhe – für jede Tageszeit und Gelegenheit war etwas dabei, sogar ein
paar bequeme Slipper mit niedrigen Absätzen, die für die stundenlangen Touren durch Rom
geeignet waren.
Aufgewühlt war sie aus ihrem Zimmer gestürmt, war ohne anzuklopfen bei Federico und
Lorenzo hineingeplatzt und hatte sich beiden abwechselnd an den Hals geworfen, sie geküsst
und sich unter Freudentränen bedankt, bis die beiden ihr einen Klaps gaben und sie lachend
hinauswarfen, damit sie sich für einen Stadtbummel umziehen sollte.
Giulia genoss in vollen Zügen. Wie ein trockener Schwamm nahm sie alles auf. Sie fühlte
sich wie in Trance, wie von einem ständigen Fieber vereinnahmt. Ihr Blut kochte, und ihre
Augen glänzten fiebrig. Noch nie hatte sie ähnliches erlebt, denn die Urlaube mit ihren Eltern
beschränkten sich auf ein paar Wochen Camping am Gardasee.
Anfangs hatte sie Angst, sie könnte sich nicht richtig benehmen, als sie in einem eleganten
Restaurant zusammen essen gingen. Aber Federico und Lorenzo zeigten ihr ganz zwanglos
alles, was sie wissen musste, um nicht aufzufallen, und sie lernte begierig. Dabei war sie viel
zu beschäftigt, um zu bemerken, wie ihr fremde Männer lüstern hinterhersahen und den
Gemelli ganz offensichtlich neidig waren.
Einzig ihr Bett blieb nahezu unbenutzt, abgesehen davon, dass sie es liebte, sich nach dem
Bad nackt darauf zu werfen und das Gefühl zu haben, es wäre für immer und ewig das ihre.
Denn die Nächte verbrachte sie – wie wäre es auch anders zu erwarten – im Zimmer der
Brüder. Erst gegen Morgen wechselte sie in ihres, um ausgiebig zu duschen oder in der
Badewanne zu liegen und sich anschließend in Ruhe zu schminken und anzukleiden.
Wenn sie vom Diner und einem abendlichen Spaziergang durchs Viertel zurückkehrten,
versanken sie zu dritt im Rausch der Liebeskünste. Federico und Lorenzo waren zärtlicher
und fantasievoller denn je, verlangten alles und gaben noch mehr zurück, und versetzten
Giulia in ein andauerndes Fieber der Lust …
***
    Giulia seufzte in tiefem Bedauern, als sie nach zwei anstrengenden, aber wundervollen Tagen
und Nächten Rom verließen. Die bunte Seifenblase, in der sie bis dahin eingehüllt war, würde
zerplatzen und sie unsanft zu den Tatsachen des anstrengenden Alltags hinabfallen lassen.
    Den ersten Schock hatte sie schon morgens kurz nach dem Aufstehen im Badezimmer
erlebt, als sie in dem neuen hübschen Waschbeutel nach ihrer Zahnpasta kramte. Dabei fiel
ihr die Schachtel mit ihrer Pille, die sie vor der Abreise in ihre Handtasche gesteckt und
abends in den Waschbeutel gelegt hatte, in die Hand. Immer hatte sie

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