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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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daran gedacht, sie zu
nehmen – aber nicht am Abend zuvor. Nervös redete sie sich ein, dass sie deswegen nicht
gleich schwanger werden würde, und blickte ihr Spiegelbild um Zustimmung heischend an,
als sie die Pille runterschluckte.
»Was ist?«, fragte Federico, der ihr beunruhigtes Seufzen im Auto gehört hatte.
»Ach, es war herrlich in Rom. Ich könnte ewig so weitermachen und mit euch beiden reisen.
Schade, dass es vorbei ist.«
    Lorenzo drehte sich zu ihr um und sah sie schmunzelnd an. »Wer sagt denn, dass es vorbei
ist? Wir verlassen lediglich Rom! Aber niemand hat behauptet, dass wir schon nach Hause
fahren!«
***
    Die Landschaft flog in schneller Folge vorbei. Lorenzo übernahm es wieder, Giulia zu
unterhalten, doch immer öfter unterdrückte sie mit Mühe ein Gähnen, und irgendwann war sie
eingeschlafen. Rom hatte seinen Tribut eingefordert. Erst kurz nachdem sie Neapel passiert
hatten, wachte sie gähnend wieder auf. Ein wenig orientierungslos versuchte sie anhand von
Autobahnwegweisern herauszufinden, wo sie sich befanden.
    Ihr Magen rebellierte leise. Lange Autofahrten war sie einfach nicht gewohnt. Angeekelt
schluckte sie die aufsteigende Magensäure wieder hinunter und beugte sich nach vorne. »Wo
sind wir, Lorenzo?«
    Er drehte seinen Kopf zu ihr. »Hallo! Ausgeschlafen?«
»Hm.«
»Wir sind bald da. Ich hoffe, du hast deine Hausaufgaben gemacht?«
Giulia fragte verdutzt: »Ja, wieso?«
»Wir fahren nach Pompeji! Diesmal bist du unsere Fremdenführerin statt umgekehrt!«
»Können wir bitte an der nächsten Rastanlage anhalten? Ich müsste mal dringend …«
Giulia verschwieg, dass ihr Magen Anstalten machte, mehr als nur Säure nach oben zu
transportieren und war erleichtert, als Federico wenig später hinausfuhr, rechtzeitig genug, um
ihren Mageninhalt auf der Toilette statt im Auto von sich zu geben.
     
***
    Nach einer liebestollen Nacht in dem eleganten Hotel Forum, nur wenige Schritte von der
gegenüberliegenden, antiken Ausgrabungsstätte entfernt, verbrachten sie viel Zeit damit, das
üppige Büfett zu plündern. Giulia war es nach dem Frühstück beinahe schlecht. Sie war es
nicht gewohnt, solche Mengen zu essen, aber es gab so viel zu probieren, zu viele leckere
Speisen, die verführerisch aussahen und ebenso fantastisch schmeckten …
    Erst am späten Vormittag brachen die drei zu ihrem Rundgang durch Pompeji auf. Der
leichte Sommerwind, der die brütende Hitze kaum erträglicher machte, spielte mit Giulias
Locken. Der weit ausladende Sonnenhut, den Lorenzo ihr unterwegs kaufte, und die dunkle
Sonnenbrille verbargen ein wenig ihre Nervosität. Auch wenn es weit und breit kein
Schulzimmer gab, und sie die freitäglichen Züchtigungen als ein erotisches Element ihrer
Liebesspiele auskostete, so war sie doch beunruhigt, dass ihr vor lauter Anspannung alles
entfallen sein könnte, was sie gelernt hatte. Denn das hatte sie diesmal: gelernt. Zum ersten
Mal hatte sie sich wirklich angestrengt und den Ehrgeiz entwickelt, Wissen zu beweisen, und
hatte dabei überrascht festgestellt, dass es gar nicht so schwierig war, sich alle diese
geschichtlichen Fakten zu merken, wenn man tatsächlich wollte und ein gewisses Interesse
daran entwickelte. Hätte sie geahnt, dass ein Zusammenhang bestand, und sie nach Pompeji
fahren würden, hätte sie vielleicht noch intensiver gelernt.
    Der weite knielange Rock spielte in der Brise locker um ihre Oberschenkel. Das tiefe
Dekolleté, das den Ansatz ihrer Brüste vorteilhaft betonte, die kleinen Rüschen am Saum und
an den kurzen Puffärmeln, der wunderschöne, im Gegenlicht etwas transparente
Blümchenstoff – das alles gab ihr den unschuldig-raffinierten Lolita-Charme, den die Brüder
so an ihr liebten.
    Amüsiert beobachtete Federico, wie Giulia sich für eventuelle Fragen wappnete, die sie
nicht würde beantworten können. Während Lorenzo an der Kasse die Eintrittskarten erstand,
kaufte sie an einem Andenkenstand einen Reiseführer über Pompeji.
    Nach kurzem Zögern – als sie merkte, dass weder Federico noch Lorenzo die Führung
übernahm, nachdem sie den Eingang passiert hatten – ging sie ganz in ihrer Rolle als
Fremdenführerin auf. Sie winkte ihnen lässig zu, ihr zu folgen und begann zu reden.
    »Wir betreten die antike Stadt Pompeji, die bei einem Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.
Chr. zerstört wurde, nun durch die Porta Marina, eines der damaligen Stadttore. Man beachte
die wundervoll gemauerten Rundgewölbe! … Zu unserer Rechten die

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