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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sehen, ob ich das verstanden habe“, meinte Violet. „Ihr habt Montgomery eine Nachricht geschickt, die angeblich von Bates stammt, in der ihr fünftausend Pfund als Gegenleistung für sein Schweigen in der Mordsache Charles Whitney verlangt.“
    „Das ist richtig“, sagte Royal. „Er wohnt im Trafalgar Hotel. Die Nachricht, die wir ihm geschickt haben, weist ihn an, das Geld mitzubringen und Bates um Mitternacht in der Gasse hinter dem White Bull zu treffen.“
    „Und ihr glaubt, er wird kommen?“
    „Wir denken, dass er das tun wird“, sagte Reese. „Entweder, um Bates zu bezahlen, oder, was wahrscheinlicher ist, um ihn zu töten. Zu Montgomerys Unglück wird die Polizei auf ihn warten.“
    „So wie ihr drei“, fügte Violet hinzu, die nicht bezweifelte, dass Rule und seine Brüder ebenfalls dort sein würden.
    Royal nickte. „Wir werden dort sein. In der Zwischenzeit haben wir noch einiges zu erledigen.“ Die Männer erhoben sich von ihren Stühlen. „Sag Rule, er soll nicht später als gegen elf Uhr am Treffpunkt sein.“
    Das gab ihnen genug Zeit. Violet sah aufgeregt zu, wie die Männer davongingen, um sich zu bewaffnen und letzte Vorbereitungen zu treffen. Sie war nervös. Montgomery war ein Mörder. Man konnte nie wissen, was ein Mann wie er vorhaben würde.
    Violet erschauerte.
    Jeffrey klopfte an J. P. Montgomerys Tür im Trafalgar. Wenig später öffnete der stämmige Südstaatler. Sein Halstuch hing ihm offen um den dicken Hals und er trug keinen Rock. Dieser hing über einer Stuhllehne.
    „Gut, dass Sie da sind“, sagte Montgomery und trat zurück, um ihn vorbeizulassen. „Etwas ist passiert. Wir müssen reden.“
    „Was ist passiert? Ich dachte, Wrigby würde das neue Angebot morgen zu Griffin bringen.“
    „Nun ja, das ist alles gut und schön.“ Montgomery drehte sich herum und ging auf sein Schlafgemach zu. „Ihr beide könnt die Einzelheiten besprechen. Sorgt nur dafür, dass das Angebot angenommen wird. Sobald der Handel abgeschlossen ist und die Firma uns gehört, könnt ihr nach Hause gehen.“
    Jeffrey folgte Montgomery in den anderen Raum und warf einen Blick auf das Bett, wo Montgomerys Schiffskoffer offen stand und fast ganz gepackt war.
    „Wohin reisen Sie?“
    „Wie ich sagte, es ist etwas passiert. Ich reise heute Abend ab. Die Redoubt läuft mit der Flut aus.“ Auf Montgomerys Stirn erschienen feine Schweißperlen. Seine Aufregung war so deutlich wahrzunehmen wie der Duft eines schweren Parfüms.
    Jeffrey war sofort alarmiert. „Woher diese plötzliche Eile? Was ist passiert, J. P.?“
    Der große Mann starrte Jeffrey einen Moment lang an. Dann griff er in seine Hosentasche und holte ein Blatt Papier heraus. Er reichte es Jeffrey, der es las und dann aufsah.
    „Der Mann versucht, Sie zu erpressen. Er sagt, er will fünftausend Pfund für sein Schweigen. Er beschuldigt Sie des Mordes an Charles Whitney.“
    Montgomery faltete ein Hemd zusammen und legte es dann in den Koffer. „Das stimmt.“
    „Warum sollte er glauben, dass Sie Whitney umgebracht haben?“
    Montgomery hörte auf, Kleidungsstücke zusammenzulegen, und sah ihn an.
    „Der Handel war beinahe abgeschlossen. Die Chance, die Firma zu kaufen, wäre für uns beinahe verpasst gewesen. Wenn wir kämpfen wollen, brauchen wir Waffen. Wir brauchen diese Fabrik und ebenso die in Boston.“
    Jeffrey versuchte, sein Entsetzen zu verbergen. „Sie … Sie haben ihn umgebracht?“
    J. P. zuckte mit den Achseln. „Wir ziehen in den Krieg, Mann. Ein Soldat tut, was er tun muss.“
    „Wir sind noch nicht im Krieg. Es besteht noch immer die Möglichkeit, dass es dazu nicht kommt. Vielleicht erlaubt uns der Norden, einen eigenen Weg zu gehen. Nichts ist gewiss.“
    „Wir müssen vorbereitet sein.“
    Jeffrey widersprach nicht. Die Tat war vollbracht. Sie konnte nicht ungeschehen gemacht werden. „Sie werden also nach Hause fahren?“
    „Das ist richtig. Sie und Wrigby können den Handel abschließen. Sie brauchen mich nicht.“
    Jeffrey bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. „Nein, vermutlich nicht.“
    Als wäre damit alles geklärt, faltete Montgomery ein letztes Hemd zusammen, legte es auf die anderen und schloss den Deckel des Koffers. „Halten Sie mich auf dem Laufenden, ja?“
    „Natürlich. Gute Reise, Montgomery.“
    „Ihnen auch, Burnett.“
    Jeffrey verließ das Hotel mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.
    Es war eine Sache, in einem Krieg zu kämpfen, eine andere, einen kaltblütigen

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