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Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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sein Smokingjackett aus und legte es ihr um die nackten Schultern, ehe sie widersprechen konnte.
    Das Kleidungsstück war warm von seinem Körper und duftete nach seinem Rasierwasser. Raphael hatte die Schleife gelöst und die beiden obersten Hemdenknöpfe geöffnet. Eves Blick wanderte wie von selbst zu seinem Hals und dem Stück Haut, das sie von seiner Brust sehen konnte.
    „Was hat Alessandra zu dir gesagt?“
    „Sie besitzt das Talent, auf etwas Offensichtliches hinzuweisen und es als tiefe Einsicht zu verkaufen“, erwiderte er trocken. „Das macht sie auf dem Gebiet der PR offenbar zu einem Genie. Wenn es allerdings mein Privatleben betrifft, macht es sie nur zu einem Ärgernis.“
    „Dein Privatleben?“
    „Ja. Sie hielt es für nötig, darauf hinzuweisen, dass du erheblich jünger bist als ich.“ Er verschwieg, dass sie ihn auch ausdrücklich auf Eves Beruf hingewiesen hatte. „Sie ist eifersüchtig.“
    „Auf mich? Wieso denn?“
    Noch während sie das fragte, stolperte Eve über einen leicht erhöhten Pflasterstein. Blitzartig fing Raphael sie auf, hielt sie fest und blickte ihr ins Gesicht. Im Licht der Straßenlaterne über ihren Köpfen schimmerte ihr blondes Haar wie Silber.
    „Wer fischt jetzt nach Komplimenten?“, fragte er lächelnd und ließ sie wieder los.
    Sie bückte sich und zog den Fersenriemen der Satinpumps wieder zurecht. Als sie sich aufrichtete, rutschte ihr das Jackett von einer Schulter. Das Licht der Lampe fiel auf einen dunklen Fleck an ihrer Halsgrube.
    Raphael runzelte die Stirn und strich vorsichtig darüber. „Wie hast du das denn gemacht?“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Wie beim ersten Zusammentreffen auf der Party nach der Modenschau lächelte sie sanft, aber auch amüsiert.
    „Das war nicht ich – genau genommen.“
    Verlegen fuhr er sich durchs Haar, weil er sich plötzlich daran erinnerte, wie er auf dem Gipfel der Lust das Gesicht an ihren Hals gedrückt hatte.
    „Eve, es tut …“
    Sie brachte ihn mit einem zarten Kuss zum Schweigen. „Keine Entschuldigungen mehr!“
    „Wenn du das noch ein Mal machst“, sagte er gedämpft, „muss ich mich morgen früh beim Richter wegen Unzucht in der Öffentlichkeit entschuldigen.“
    Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn mit sich. In seinem Jackett wirkte sie elfenhaft zart. „Dann sollten wir uns lieber beeilen“, sagte sie neckisch. „Ich bevorzuge Unzucht hinter verschlossenen Türen – und am liebsten mehr als ein Mal.“
    „Offenbar habe ich dich verdorben“, stellte er fest.
    Ihr sinnlicher Blick traf ihn wie ein Blitz und löste heißes Verlangen aus, das sich noch verstärkte, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und den Mund seinem Ohr näherte.
    „Verdorben? Nein, du hast mich erweckt.“ Sie ließ die Lippen zu seinem Mund wandern und reizte ihn mit der Zungenspitze. „Und dafür bin ich dir äußerst dankbar“, hauchte sie. Ihr verführerischer Ton ließ sein Verlangen weiter steigen.
    „Das bin ich auch“, sagte er leise und ließ die Finger unter den Stoff ihres Kleids wandern. „Sehr sogar.“
    Flackerndes Licht fiel auf Raphaels Gesicht, als er ein Streichholz entzündete und es an die Kerzen im Kandelaber aus Muranoglas hielt.
    Allmählich erhellte der Schein vom Tisch her das ganze Zimmer. Das Licht der sechs Kerzen wurde von dem blind gewordenen alten Spiegel zurückgeworfen.
    „Komm wieder ins Bett“, bat Eve schläfrig. Ihre Stimme klang gedämpft aus den Kissen, weil sie mit dem Gesicht nach unten in dem zerwühlten Bett lag. Im Kerzenschein schimmerte ihr blondes Haar wie Gold, und ihre Haut hob sich wie Bronze von den weißen Laken ab.
    „Beweg dich nicht.“
    „Hm?“
    „Beweg dich nicht. Ich muss dich so fotografieren. In diesem Licht erinnerst du mich an ein altes Gemälde. Eva vor dem Sündenfall.“
    „Raphael?“, sagte sie leise.
    „Was ist?“
    „Sei still und komm sofort zu mir.“
    Er lachte leise. „Du kannst doch nicht schon wieder mehr wollen?“, fragte er, streckte sich neben ihr aus, stützte sich auf den Ellbogen und drückte ihr einen Kuss auf den Rücken. Eves scheinbar unersättliche Leidenschaft überraschte sie beide und amüsierte ihn.
    „Kann ich nicht?“, fragte sie herausfordernd.
    Er ließ sich auf die Kissen sinken und stöhnte übertrieben. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich zu alt …“
    „Fang nicht wieder damit an!“, verlangte sie und drehte sich auf den Rücken, um ihn richtig sehen zu können.
    „Sonst machst du

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