Verführung in Manhattan
zu wehren.“
„Deiner Meinung nach sollte ich wohl geschmeichelt sein, weil du mich liebst.“
„Natürlich.“ Er lächelte jungenhaft. „Bist du es nicht?“
Sie stellte die zweite Schüssel in die erste, nahm die Kasserolle und dachte nach. „Doch, wahrscheinlich. Das wäre nur menschlich. Außerdem bist du …“
„Was bin ich?“
Erneut betrachtete sie ihn – sein keckes Lächeln, sei ne feurigen Augen, sein dichtes wildes Haar. „Du bist einfach umwerfend.“
Sein Lächeln verschwand. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Endlich nahm er die Hände aus dem Wasser und murmelte etwas vor sich hin.
„Schimpfst du etwa?“
Statt zu antworten riss Mikhail ihr das Geschirrtuch aus der Hand und trocknete sich die Hände gründlich damit ab.
„Du bist ja verlegen“, stellte Sydney erfreut fest und nahm sein Gesicht zwischen beide Hände. „Tatsächlich.“
„Hör auf.“ Verwirrt stieß er ihre Hände fort. „Mir wird ganz schlecht, wenn ich an deine Beschreibung denke.“
„Aber du bist doch umwerfend.“ Zärtlich legte sie die Arme um seinen Nacken. „Als ich dich zum ersten Mal sah, erinnertest du mich an einen finsteren, verwegenen Piraten.“
Diesmal schimpfte er auf Englisch, und sie lächelte vergnügt.
„Vielleicht liegt es an deinem Haar“, überlegte sie und strich mit den Fingern durch die schwarzen Locken. „Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich meineHände hineinschieben könnte. Oder es sind deine Augen. Sie blicken so mutwillig, so gefährlich.“
Er legte die Hände auf ihre Hüften. „Langsam komme ich mir wirklich gefährlich vor.“
„Hm. Oder es ist dein Mund. Ja, es könnte auch an deinem Mund liegen.“ Sydney berührte seine Lippen, zog mit der Zunge die Umrisse nach und blickte ihm tief in die Augen. „Ich glaube kaum, dass eine Frau ihm widerstehen könnte.“
„Du willst mich wohl verführen.“
Sie löste die Hände von Mikhails Hals und spielte mit den oberen Knöpfen seines Hemdes. „Jemand muss es ja tun.“ Hoffentlich mache ich alles richtig, wünschte sie inständig. „Und dann ist da natürlich noch dein wunderbarer Körper. Als ich dich zum ersten Mal ohne Hemd sah, blieb mir fast das Herz stehen.“
Sie schob das Hemd auseinander und strich mit den Händen über seine Brust, sodass seine Knie ganz weich wurden. „Deine Haut war nass und glänzte, und ich bemerkte deine kräftigen Muskeln.“ Sie vergaß, dass sie eigentlich nur spielen wollte, und verführte ihn ebenso wie sich. „Sie sind so fest, und deine Haut ist so glatt. Ich wollte sie unbedingt berühren. Wie jetzt.“
Sie atmete unsicher aus, drückte die Finger in seine Schultern und knetete seine Oberarme. Als sie ihm wiederin die Augen sah, blickte er sie glühend an. Seine Arme wurden hart wie Stahl, und ihr blieben die Worte im Hals stecken.
„Weißt du eigentlich, was du mir antust?“ fragte er heiser. Mit bebenden Fingern griff er nach den winzigen schwarzen Knöpfen ihres Jacketts. Unter dem sonnengelben kurzärmeligen Kostüm trug Sydney Wäsche aus nachtblauer Spitze. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. „Oder wie sehr ich dich brauche?“
Sie schüttelte leicht den Kopf. „Zeig es mir. Du kannst es mir ja zeigen.“
Leidenschaftlich riss Mikhail sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund. Als sie die Arme erneut um seinen Nacken legte, hob er sie einige Zentimeter vom Boden und ließ sie nicht mehr los.
Wie betäubt klammerte sie sich an ihn, während er mit ihr ins Schlafzimmer hinüberging. Sie streifte ihre Schuhe ab und hielt sich lachend an ihm fest, während er gemeinsam mit ihr auf das Bett fiel.
Die Matratze sank knarrend ein, sodass sie in die Mitte rollten. Er flüsterte ihren Namen und sie seinen, bevor sich ihre Lippen wieder aufeinander pressten.
Er war ebenso hitzig und verwegen wie beim letzten Mal. Aber diesmal wusste sie, wohin es führen würde, und sie versuchte sich seinem Tempo anzupassen. IhrVerlangen wuchs ins Unermessliche, und sie zerrte seine Jeans herunter, während er ungeduldig ihre zarte Spitzenwäsche beiseite schob.
Sie spürte seinen festen, ruhelosen Körper auf sich. Durch das offene Fenster drang die abendliche Hitze herein. In der Ferne rollte leiser Donner. Er kam ihr wie eine Antwort auf das Pochen ihres Blutes vor.
Mikhail war der Sturm draußen und in seinem Innern gerade recht. Nie zuvor hatte er so gespürt, was wahres Verlangen bedeutete. Er erinnerte sich, wie er sich einmal verzweifelt nach
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