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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Sterling
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Vaters bekommen?”
    Bedrückt sah sie ihm in die Augen. “Keine von ihnen hat Ihren Vater geliebt, stimmt’s?”
    Hatte sie denn erwartet, dass bei diesen Ehen Liebe im Spiel war? Betrachtete nicht jeder Mensch diese Frauen als Luxus, den sein Vater sich als reicher Mann geleistet hatte?
    “Ich glaube nicht, dass sie ihn geliebt haben.”
    “Und er? Hat er sie geliebt?”
    Tess’ Fragen wurden ihm unangenehm. Er konnte nicht sagen, ob sein Vater überhaupt für einen anderen Menschen etwas empfunden hatte. “Ich weiß es nicht.”
    Mitgefühl sprach aus ihrem Blick. “Deshalb hat er auch an den Fluch geglaubt”, überlegte sie laut. “Weil er niemals echte Liebe erlebt hat.”
    “Hören Sie auf, Tess, das wissen Sie doch alles nicht.” Innerlich war er allerdings davon überzeugt, dass sie mit ihrer Vermutung richtiglag. “Er hat von seinen Frauen genau das bekommen, was er sich von ihnen erhofft hat. Und umgekehrt.”
    “Das kann ich nicht begreifen.” Einen Augenblick schwieg sie nachdenklich, dann wandte sie das Gesicht von Cole ab. “Die Leute werden denken, dass ich mich verkaufe. Die Reporter haben mich ja schon gefragt, ob wir …”, sie räusperte sich verlegen, “… die Ehe vollziehen werden.”
    Ihre Schüchternheit in diesem Punkt wirkte auf ihn sehr liebenswert, und die Unschuld, die sich dahinter verbarg, fand Cole unwiderstehlich. Ich begehre sie, stellte er unvermittelt fest und konnte es nicht fassen.
    “Wenn wir es zulassen, dass alle denken, wir würden die Ehe auch vollziehen, dann werde ich vor der Welt wie eine Frau dastehen, die für Geld mit einem Mann schläft.”
    “Die ihn wegen seines Geld heiratet”, stellte er richtig und ärgerte sich darüber, dass sein Tonfall sein Verlangen verriet. “Das tun Frauen jeden Tag, und niemand verachtet sie deswegen.”
    “Es gibt auch Frauen, die täglich für Geld mit Männern schlafen, und ich will nicht, dass jemand mir das unterstellt.” Mit der Hüfte lehnte sie sich an den Schreibtisch und dachte über das Problem nach.
    Cole dagegen konnte nur auf ihre vollen Lippen starren und ihren Pfirsichteint bewundern. Er begehrte sie mit jeder Sekunde mehr.
    “Ich muss das unbedingt der Presse gegenüber klarstellen”, entschied sie. “Am besten sage ich ganz deutlich, dass es nur ums Geschäft geht und wir nicht zusammen schlafen werden.” Besorgt sah sie ihn an. “Sie werden mich in diesem Punkt doch unterstützen, oder?”
    Er zögerte, weil er ihr darauf nur ungern antwortete. “Tut mir leid, aber das können wir nicht tun.” Er konnte sich nicht länger beherrschen und berührte sie an der Schulter. “Meine Stiefmütter werden versuchen, unsere Ehe für ungültig erklären zu lassen, und deshalb können wir nicht vor aller Welt verkünden, dass wir nicht wirklich als Mann und Frau zusammenleben werden. Sonst entscheidet ein Gericht womöglich noch, dass wir nicht im eigentlichen Sinn verheiratet sind.”
    “Soll das heißen, wir müssen die Leute glauben lassen, Sie und ich …”
    “Ja. Man muss uns für Eheleute halten, und zwar in jedem Sinne.”
    Tess errötete. “Aber man wird doch sowieso denken, dass wir nur heiraten, um die Klausel in dem Testament zu erfüllen. Und es wird auch herauskommen, dass Sie mich dafür bezahlen. Ich könnte es nicht ertragen, dass alle denken, ich würde aus finanziellen Gründen mit Ihnen schlafen.”
    Cole konnte den Gedanken nicht ertragen, dass diese Frau überhaupt nicht mit ihm schlief. “Dann müssen wir die Reporter davon überzeugen, dass wir verliebt sind.”
    “Verliebt? Ach, so ein Unsinn, wer sollte uns das abkaufen?”
    Nicht gerade schmeichelhaft, dachte Cole, aber sie hat recht. Eine Frau wie sie würde sich niemals Hals über Kopf in einen Mann wie mich verlieben. Sie gehört zu den Frauen, die weder besonders schön, noch reich oder berühmt sind. Diesen Frauen bedeuten Familie, Freunde und Aufrichtigkeit mehr als ein großes Vermögen. Er hatte immer gewusst, dass es solche Frauen gab, aber näher kennengelernt hatte er so eine bisher nicht.
    Aber jetzt sehnte er sich nach Tess McCrary. “Ich schätze, dann müssen wir eben besonders überzeugend sein.”
    Tess wollte sich lieber nicht vorstellen, dass sie so tun müsste, als sei sie in Cole Westcott verliebt. Sie räusperte sich und bemühte sich um einen möglichst gelassenen Tonfall. “Glauben Sie nicht, dass das ein etwas großer Zufall wäre? Ihr Vater verlangt, dass Sie eine McCrary heiraten, und prompt

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