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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Sterling
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hörte. Aber wenn er fernsehen konnte oder eine Zeitung lesen, konnte er dann nicht auch telefonieren? Er würde es, da war Tess sich ganz sicher.
    Ihm war bestimmt etwas Fürchterliches zugestoßen. Eine innere Stimme flüsterte: Wenn dieser Fluch wirksam ist, dann werden weitere Katastrophen geschehen, bis du einen Westcott heiratest. Nächsten Monat wollten Kristen und Josh heiraten, und die beiden waren so verliebt ineinander. Sie verdienten ihr Glück.
    Nichts wird ihnen zustoßen, sagte Tess sich. Der Fluch wirkt nicht. Außerdem werde ich in zwei Tagen Cole Westcott heiraten.
    “Tess”, flüsterte Cole ihr ins Ohr, “ist alles in Ordnung?”
    Sie atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. “Ja, mir … geht es gut.” Sie löste sich aus der Umarmung und wich seinem Blick aus. “Ich hätte nicht gedacht, dass diese Leute so viel über mein Privatleben wissen.” Sie wandte sich ab und wollte weg von hier.
    “Tess.” Er hielt sie am Arm fest, und zögernd wandte sie sich wieder zu ihm um. “Dieser Phillip.” Er schwieg einen Moment. “Glaubst du, du solltest mir von ihm erzählen? Gibt es da etwas, das ich wissen sollte, bevor …”
    “Da gibt es gar nichts zu wissen.” Das hatte nicht so schroff klingen sollen, aber sie konnte jetzt nicht mit Cole über Phillip sprechen.
    “Du wirst mich doch heiraten?”, fragte er leise und ernsthaft. “Oder nicht?”
    “Doch.” Sie griff nach ihrer Handtasche. “Noch heute Nachmittag schicke ich dir den unterschriebenen Ehevertrag zu.”
    “Gut. Ich muss geschäftlich weg, aber mein Assistent wird sich darum kümmern.”
    Tess nickte nur und sah ihn nicht an.
    Er beobachtete sie, wie sie sich das graue Jackett glatt strich. Es hat den gleichen Farbton wie ihre Augen, stellte Cole fest. Dann fuhr sie sich über die Frisur, obwohl sich kein einziges Haar gelöst hatte. “Tess”, rief er ihr nach, als sie zur Tür ging, “was für eine Ringgröße hast du denn?”
    “Fünfeinhalb.” Nur ganz flüchtig sah sie zu ihm, dann ging sie hinaus.
    Cole winkte einem Wachmann zu, damit er sie zum Auto begleitete. Anschließend ging er wie benommen in sein Büro zurück. Er spürte immer noch, wie Tess sich an ihn schmiegte und mit den Tränen kämpfte.
    Diese Verletzlichkeit hing mit Professor Phillip Mattingly zusammen. Sie war mit ihm verlobt gewesen, und er war verschwunden. Ganz offensichtlich liebte sie den Mann noch.
    Das kann mir gleichgültig sein, sagte Cole sich. Solange sie mich am Freitag heiratet und fünf Monate bei mir in Westcott Hall lebt, spielt es keine Rolle, was sie für einen anderen empfindet.
    Dennoch fühlte er so etwas wie Eifersucht in sich aufsteigen.
    Bei Tess’ Rückkehr war das Brautmodengeschäft geschlossen, und als sie die Tür aufsperrte, entdeckte sie die Nachricht neben der Kasse. “Komm sofort in die Notaufnahme ins Krankenhaus.”
    Während der Fahrt schlug ihr Herz wie wild. Hoffentlich war es nicht ganz so schlimm. Wenn ihr Vater wegen der Abmachung mit Cole einen tödlichen Infarkt bekam, würde Tess sich das ihr Leben lang nicht verzeihen.
    “Tess, oh, Tess!” In der Notaufnahme kam ihre Mutter auf sie zugelaufen. Sie war blass und sah sehr besorgt aus. “Du hattest recht. Wir hätten es deinem Vater selbst sagen sollen. Ein Freund rief ihn an und hat gefragt, ob das mit dir und diesem Westcott stimmt. Danach konnte Kristen ihn nicht abhalten, den Fernseher anzuschalten und die Zeitung zu lesen.”
    “Oh, nein.” Tess machte sich unglaubliche Vorwürfe. “Hat er wieder einen Infarkt gehabt? Muss er …”
    “Er liegt im Streckverband.”
    Ungläubig sah Tess ihre Mutter an. “Im Streckverband?”
    “Aber das ist noch nicht das Schlimmste.” Margaret zog ihre Tochter etwas beiseite. “Kristen hat erzählt, dass er in seinen Pick-up gestiegen ist, um alles mit Westcott zu klären. Kristen konnte ihn nicht aufhalten, also rief sie Josh an, und der hat ihn vor Westcott Hall gefunden.”
    Tess wurde bleich. “Daddy ist nach Westcott Hall gefahren?” Aber Cole war doch gar nicht da gewesen. Er musste ja geschäftlich weg. “Was ist dann geschehen, Mom?”
    “Josh traf ihn an, wie er am Tor von Westcott Hall mit einem Wachmann stritt.” Nur mühsam konnte ihre Mutter die Tränen zurückhalten. “Er verlangte, Cole zu sehen, und der Wachmann erwiderte, Cole sei nicht in der Stadt. Ian hat ihm nicht geglaubt und sich sehr abfällig über die Westcotts geäußert. Da sagte der Wachmann, er selbst sei Coles

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