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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Sterling
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nicht sonderlich ändern, abgesehen von den Nächten natürlich.
    Es war lächerlich, dass ihr bei dem Gedanken an die Nächte das Herz schneller schlug. Sie würde in einem eigenen Flügel des Hause wohnen, und wahrscheinlich verbrachte Cole nicht einmal die Abende daheim.
    Sie beruhigte sich etwas, indem sie sich auf die eigentliche Hochzeit konzentrierte. Die Zeremonie war für den Nachmittag angesetzt, und wegen des Presserummels fand sie in einer kleinen Kirche auf dem Land statt. Cole schickte Tess einen Wagen, der sie abholen sollte.
    Den Vormittag wollte Tess im Geschäft verbringen. Es gab keinen Grund, einen Arbeitstag zu vergeuden.
    Mit dem kleinen Koffer blieb sie an der Tür des Apartments stehen. Seit gestern hatte die Anzahl der Reporter sich verdoppelt. Tess atmete tief durch, stieg die Stufen hinab und ging zu ihrem Wagen. Die Journalisten bombardierten sie mit Fragen und folgten ihr mit den Kameras. Ständig blitzten die Fotoapparate.
    Auf der Fahrt in die Stadt folgte ihr ein Tross an Sendewagen und anderen Autos mit Reportern.
    Erst als sie vor dem Brautmodengeschäft anhielt, wurde ihr klar, dass sie diesen Rummel auch zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Ihre Familie betrieb dieses Geschäft, und sie war jetzt eine Braut, über die im Fernsehen berichtet wurde. Eine so gute Werbung für die Boutique konnte sie sich nicht entgehen lassen.
    Aus dem Geschäft rief Tess ihre Mutter im Krankenhaus an, außerdem bat sie ihre gute Freundin Lianna ihr beim Frisieren zu helfen.
    Als die beiden Frauen bei ihr waren, suchte Tess sich ein schulterfreies Kleid aus elfenbeinfarbenem Satin aus. Der weit ausgestellte Rock war über und über mit kleinen Perlen verziert. Tess’ Mutter, die sich auf das Ändern von Kleidern spezialisiert hatte, nähte die Taille noch etwas enger, damit das Kleid perfekt saß.
    Lianna machte sich mit Schere, Kamm und einem Lockenstab ans Werk, und nach einer Stunde hatte sie aus Tess’ Haaren eine wunderschöne Lockenfrisur gezaubert. Der Großteil der Locken war hochgesteckt, und nur vereinzelt hingen ein paar Strähnen seitlich ins Gesicht, damit die Frisur nicht zu streng aussah. Abschließend befestigte sie noch ein kleines Perlendiadem in ihrem Haar.
    Kristen riss sich kurzzeitig von Joshs Krankenbett los, um schnell nach Hause zu fahren und Tess ein Perlenkollier und passende Ohrringe zu bringen.
    Um fünf Uhr stand Tess staunend vor dem Spiegel und konnte es selbst kaum fassen, was für ein Wunder ein schönes Kleid, ein paar Perlen und eine Lockenfrisur bewirkten. Fast gleichzeitig überkam sie der sehnsüchtige Wunsch, sie würde diesen Tag als Anfangspunkt eines Lebens an der Seite des Mannes erleben, den sie wirklich liebte.
    Aber nicht Phillip war der Bräutigam, und obwohl sie es nicht wahrhaben wollte, musste sie sich wohl an den Gedanken gewöhnen, dass sie ihn niemals wiedersehen würde. Schnell verdrängte sie die Trauer, die in ihr aufstieg.
    Ich heirate Cole Westcott, sagte sie sich. Und es steht viel Geld auf dem Spiel. Was wird er denken, wenn er mich so sieht?
    “Entspann dich.” Aufmunternd lächelnd kam Lianna auf sie zu. “Du siehst umwerfend aus. Ihm wird der Hut wegfliegen.”
    “Mir ist es gleich, ob er meinetwegen den Hut oder sonst ein Kleidungsstück verliert. Ich werde gleich vor dem Schaufenster mit den Reportern sprechen, damit der Name unseres Geschäfts auch durch die Presse geht.”
    “Ein fantastischer Plan. Aber kommen wir mal zurück zu Cole.” Lianna lächelte vielsagend. “Er ist ja nicht nur reich. Er sieht auch fabelhaft aus mit seinen wundervollen Augen, dem muskulösen Körper und dem dichten Haar. Da möchte man als Frau doch unbedingt …”
    “Bitte, Lianna, hör auf.” Tess hatte schon fast vergessen, wie sehr sich ihre Freundin immer für attraktive Männern begeistern konnte. “Mir ist sehr wohl bewusst, wie gut er aussieht.” Und was für eine aufregende Stimme er hat, fügte sie im Stillen hinzu. Und wie toll er duftet und sich anfühlt. “Zwischen uns läuft nichts.”
    “Das sagst du immer wieder, aber ich glaube dir nicht. Im Fernsehen habt ihr beide so niedlich ausgesehen. Und wie er dich angesehen hat … ich habe gar nicht verstehen können, dass du nicht schlichtweg dahingeschmolzen bist.”
    “Wir spielen die Verliebten, damit niemand auf die Idee kommt, ich würde wegen des Geldes mit ihm schlafen. Ich kenne diesen Mann doch kaum. Können wir es nicht dabei belassen?”
    “Hoffentlich nicht.”

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