Verführung in weißer Seide
dass sie im Grunde erleichtert war. Es wurde von ihr verlangt, dass sie weiterhin mit Cole schlief, wenn sie ihrer Familie weiteres Unheil ersparen wollte. Damit konnte sie ihr schlechtes Gewissen beschwichtigen, aber davon brauchte Cole nichts zu wissen.
Sie hörte, dass er sich am Türschloss zu schaffen machte. Hastig öffnete sie eine Schublade der Kommode und stopfte den Zettel unter ihre Unterwäsche. Gerade hatte sie die Schublade wieder zugemacht und sich umgedreht, als die Tür aufschwang.
Cole kam herein und warf einen Schlüssel auf die Kommode. “Letzte Chance, Tess”, warnte er sie leise wie ein Schurke im Kino. “Gib mir das Blatt. Wenn du diese letzte Chance nicht nutzt, dann …”, mit einem vielsagenden Blick betrachtete er sie von Kopf bis Fuß, “… dann werde ich dich wohl oder übel durchsuchen müssen.”
Ihr Puls beschleunigte sich.
Fordernd drängte er sich an sie. “Wo ist die Übersetzung, Tess?”
Fragend hob sie die Augenbrauen. “Welche Übersetzung?”
Mit so einer Herausforderung hatte er nicht gerechnet, und er schlang die Arme um ihre Hüften. Tess schrie auf, als sie mit den Füßen den Kontakt zum Boden verlor. Cole hob sie sich auf die Schulter und trug sie quer durchs Zimmer.
Kopfüber hing Tess an seinem Rücken hinab, und das Blut schoss ihr ins Gesicht. Mit einer Hand fuhr sie ihm unter den Hosenbund und kniff ihn in den Po. Nicht sehr stark, dafür aber immer wieder.
Cole zuckte zusammen und fluchte leise. Er warf Tess aufs Bett und legte sich halb über sie, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte. “Du machst es dir selbst nur schwerer”, warnte er sie und drängte das Knie zwischen ihre Schenkel.
Mit einem Schenkel rieb Tess aufreizend am Reißverschluss seiner Hose entlang. “Oh”, hauchte sie heiser. “Du weißt doch gar nicht, was ich vorhabe.”
Einen kurzen Moment stutzte er. “Wehr dich nicht”, sagte er dann. “Du wirst dich nicht gegen eine gründliche Durchsuchung widersetzen können. Und ich werde keine Stelle auslassen.”
Tess bäumte sich auf und drückte die Brüste nach vorn, um Cole dazu zu bringen, mit einer Hand unter ihre Bluse zu fahren. “Soll ich warm oder kalt sagen, während du suchst?” Cole strich mit einer Hand über ihre erregte Brustspitze. “Schon sehr heiß”, stieß Tess hervor.
Cole fuhr über ihre Brüste, zu den Hüften hinab und über den Po. Keine Stelle ließ er unberührt.
“Auch heiß”, flüsterte sie.
Und obwohl Cole ganz dicht vor ihrem Gesicht war, küsste er sie nicht. Allein mit seinen Berührungen erregte er Tess immer mehr. Langsam strich er an den Innenseiten ihrer Schenkel hinauf und liebkoste sie aufreizend. Erst langsam, dann immer schneller.
Stöhnend hielt Tess sich an seinen Schultern fest und schloss die Augen. “Wirst du mich ausziehen, um überall zu suchen?”
“Wenn nötig.”
Tess fand selbst, dass es sehr nötig war.
Cole wachte allein im Bett auf. Es war Sonntagmorgen und schon nach neun Uhr. Er hörte im Bad Wasser rauschen und lehnte sich entspannt zurück. Ihnen blieben noch Stunden, bevor Leo kam. Und anschließend hatten sie wieder Zeit für sich. Das Leben erschien ihm traumhaft schön.
Als er an die vergangene Nacht dachte, geriet er ins Grübeln. Es war wundervoll gewesen, aber Tess verhielt sich irgendwie anders. Unersättlich, begehrlich und wunderschön, so hatte sie auf Cole gewirkt. Mit ihrem Lachen und ihrer Unberechenbarkeit wurde jedes sinnliche Erlebnis zum Abenteuer, und ihre zärtlichen Berührungen und ihre sehnsüchtigen Blicke besaßen einen Zauber, dem er sich nicht entziehen konnte. Er hatte sie im Arm gehalten, während sie schlief, und das Glück, das er dabei empfunden hatte, war unbeschreiblich.
Er musste einfach herausfinden, was der Grund für diesen spektakulären Wandel war. Ob es irgendwie mit dem Fluch zusammenhing? Er ging zu der Kommode. Hier hatte sie gerade eine Schublade zugemacht, als er gestern Abend ins Zimmer gekommen war.
Cole öffnete die erste Schublade, und unter einem Stapel T-Shirts fand er den Zettel und überflog ihn. Dort stand, sie müsse von ganzem Herzen danach streben, seine männlichen Bedürfnisse zu befriedigen.
Cole wusste nicht, ob er lachen oder irgendetwas gegen die Wand schmeißen sollte. Am liebsten beides. Jetzt begriff er, wieso sie die Übersetzung versteckt hatte. Weil er dadurch die Oberhand bekam. Jederzeit konnte er seine Bedürfnisse anmelden, und Tess wäre gezwungen, sie zu erfüllen.
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