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Verfuehrung unterm Silbermond

Verfuehrung unterm Silbermond

Titel: Verfuehrung unterm Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Stimme. Elisabetta war der Grund, warum er das hier tat. Der einzige Grund!
    „Nein.“ Jetzt starrte er auf ihren Mund. Sah der nicht auch anders aus? Die Lippen glänzten und waren pink … oder bildete er sich das nur ein? Raffaele runzelte die Stirn. Er musste verrückt geworden sein, wenn er diesen abstrusen Plan durchziehen wollte. Aber hatte er nicht den ganzen Nachmittag nach einer Lösung gesucht und nichts gefunden? Bei all seinem Geld und all seiner Macht – die Presse war etwas, das er nicht kontrollieren konnte. „Ist Sam hier?“
    „Er ist unten mit Serge. Er wollte dir unbedingt seine Kastaniensammlung zeigen.“
    Das Zucken um seine Mundwinkel veränderte seine harten Züge völlig. „Ich gehe runter und sehe mir die Schätze an. Was ist mit später, ist er dann hier?“
    Mit gerunzelter Stirn schüttelte sie den Kopf. „Nein, er geht mit zu Serge und bleibt über Nacht, das war so verabredet. Warum, gibt es ein Problem?“
    „Eigentlich nicht. Ich wollte nur vorschlagen, dass wir beide später zusammen essen. Wenn es dir passt.“
    Natasha zuckte zustimmend mit den Schultern. Sie ging nicht oft aus und ganz sicher nicht, wenn Raffaele zu Hause war. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie gemeinsam aßen. Doch der vertraute Umgang miteinander war trügerisch. Denn häufig meinte Raffaele, sich in solchen Situationen auf seine Stellung berufen zu müssen. Und jetzt war so eine Situation. Sein sogenannter Vorschlag war kein Vorschlag, sondern eine Anordnung. „Natürlich. Hast du einen besonderen Wunsch, was ich kochen soll?“
    „Ich werde kochen.“
    Raffaele und kochen?! „Nun … gut.“
    Natashas Nervosität wuchs, als Serges verboten attraktives Kindermädchen kam, um die Jungen abzuholen. „Ist Signor de Feretti zu Hause?“, fragte die junge Frau unschuldig. Dabei suchten ihre riesengroßen braunen Augen schon nach der Stelle in Natashas Rücken, wo sie das Messer am wirkungsvollsten platzieren könnte.
    „Ja, er ist … hier irgendwo. Ich nehme an, er ist beschäftigt. Ist es dringend?“
    „Ich wollte nächstes Jahr in Italien als Kindermädchen arbeiten. Ich dachte, er könnte mir vielleicht ein paar Tipps geben.“
    „Er ist wirklich sehr beschäftigt“, wiederholte Natasha mit mehr Nachdruck als nötig. „Versuchen Sie es doch über eine Agentur. Ich bin sicher, die werden Ihnen alle nötigen Auskünfte geben.“
    Nachdem die Frau mit den Jungen gegangen war, schien Natasha das Haus plötzlich ungewöhnlich leer. Aus der Küche im Souterrain drang das Klappern von Töpfen nach oben, Raffaele hantierte bereits am Herd. Das Telefon begann zu klingeln, doch er rief ihr zu, nicht ranzugehen, sondern den Anrufbeantworter das übernehmen zu lassen. Dann klingelte sein Handy, und gleich darauf hörte Natasha seine tiefe Stimme.
    Sie kam sich seltsam vor, so als kenne sie ihren Platz nicht mehr. Als hätte sich etwas Grundlegendes verändert, und man hatte schlichtweg vergessen, ihr Bescheid zu sagen.
    Langsam stieg sie die Stufen hinab zur Küche. Raffaele rührte in einem Topf. Er trug alte Jeans, die sich eng um seine langen muskulösen Beine schmiegten, dazu ein lässiges Hemd aus feinem Wollstoff, unter dem seine breiten Schultern zu erkennen waren. Das schwarze Haar war noch nass vom Duschen, und er war barfuß. Eine jähe Sehnsucht durchfuhr Natasha und ließ sie fast wanken.
    „Hunger?“ Er drehte sich zu ihr um.
    Sie schüttelte den Kopf, wollte ihn fragen, was vor sich ging, warum er ihr plötzlich wie ein Fremder erschien. „Noch nicht. Aber ich hätte gern etwas zu trinken.“
    Er runzelte die Stirn. „Etwas Alkoholisches?“
    Sie sah zu der geöffneten Weinflasche hin. „Wenn das in Ordnung ist …“
    „Sicher. Es ist nur … normalerweise trinkst du doch nie.“
    „Nein, normalerweise nicht.“ Natasha hatte allmählich genug davon, um den heißen Brei herumzuschleichen. Wenn er ihr mitteilen wollte, dass sie gefeuert war, dann sollte er es sagen. Sie hatte keine Lust mehr, sich fehl am Platze und hilflos zu fühlen. „Und du verhältst dich normalerweise auch nicht so.“
    „Wie denn?“, wollte er wissen.
    „Oh, Raffaele, ich weiß es auch nicht.“
    Er schaute sie an und war einen Moment versucht, sich über die weibliche Logik lustig zu machen. Normalerweise hätte er das wohl getan, doch jetzt schenkte er ihr nur ein Glas Rotwein ein und wandte sich wieder dem Herd zu. Dann trank er einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und setzte sich ans Kopfende

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