Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
Vom Netzwerk:
unverkennbar glücklich. Aus der politisch motivierten Beziehung war wahre Liebe geworden.
    Und bald würde Amir dasselbe erfahren. Denn welche Frau würde ihn nicht lieben?
    Johara drängte ihre Traurigkeit zurück und betrachtete die Fotos von Laylah. Aus dem zwölfjährigen Mädchen war, wie erwartet, eine auffallend schöne Frau geworden. Johara kannte sie nicht gut, denn Laylahs Mutter, die Schwester von Königin Sondoss, hatte den Umgang ihrer Tochter mit Bediensteten nicht gern gesehen.
    Wie Amir sagte, hatte er seiner Stiefmutter dreierlei zu verdanken: Da sie die Ehe zwischen ihrer Schwester und seinem Onkel gestiftet hatte, seine Cousine Laylah. Und seine Halbbrüder Haidar und Jalal.
    Außerdem erzählte Amir, dass er und seine Brüder von den Frauen viel Lebensweisheit gelernt hatten. Das und viele Gemeinsamkeiten zwischen den Frauen und Johara würden seiner Meinung nach dafür sorgen, dass sie sich großartig verstehen würden.
    Alles, was er sagte, deutete auf eines hin: Offenbar sah er es als selbstverständlich an, dass ihre Beziehung nach dieser Nacht nicht zu Ende sein würde.
    Dabei sollte er es besser wissen, dachte Johara traurig.
    Sie hatte sich ja bereits seinem Wunsch ergeben. Also gab es keinen Grund, warum er ihr etwas vormachen sollte. Nein, er meinte wirklich, was er sagte. Dass er erst vor vier Tagen angekündigt hatte, eine politisch motivierte Ehe eingehen zu wollen, hatte er anscheinend völlig vergessen …
    Johara vermutete, dass er wegen ebendieser Ehe so bedrückt ausgesehen hatte. Doch seit sie zusammen waren, schien er nicht mehr daran zu denken. Und sie würde ihn auch nicht daran erinnern. Sie würden früh genug mit der grausamen Realität leben müssen.
    Aber diese Nacht gehörte ihnen.
    Inzwischen waren sie angekommen und ausgestiegen. Nun stand Johara also in der spartanisch eingerichteten Eingangshalle seines Penthouse und sah ihm zu, wie er in aller Ruhe seine Jacke und ihren Umhang aufhängte.
    Warum verschwendete Amir ihre kostbare gemeinsame Zeit? Auch wenn Johara nicht wusste, was sie erwartete, hatte sie doch … mit seiner Begierde gerechnet.
    In ihren Träumen hatte er sie zum Wagen getragen, auf der Fahrt ununterbrochen geküsst und in der Wohnung gegen die Eingangstür gedrückt, sobald sie geschlossen war …
    War ihm doch noch eingefallen, dass er versprochen hatte zu heiraten? Wollte er sie auf höfliche Art loswerden?
    Diese Mühe kann ich ihm ersparen, dachte sie, indem ich von mir aus gehe. Eigentlich hätte ich nicht mitkommen sollen. Ich hätte niemals Ja sagen dürfen. Und überhaupt … wäre ich nur nicht zu der Party gegangen!
    Irgendetwas blitzte.
    Überrascht stellte Johara fest, dass Amir sie mit seinem Handy fotografiert hatte.
    Er kam auf sie zu, groß gewachsen und geschmeidig, attraktiver als je zuvor. Aber das, was ihr fast den Atem raubte, war sein Gesichtsausdruck.
    Seine Freundlichkeit war einer unbeschreiblichen Sinnlichkeit gewichen. Und das tiefe Leuchten der Augen verstärkte seine charismatische Ausstrahlung.
    Kurz vor Johara blieb er stehen und nahm ihre Hand, die er bereits so ausführlich liebkost hatte. „Wenn du so nachdenklich bist, finde ich dich noch anziehender. Das Foto sieht aus wie das Werk eines alten Meisters.“
    Als er ihre Hand an die Lippen führte und einen Finger nach dem anderen küsste, bekam Johara einen ersten Eindruck von seiner Zärtlichkeit.
    Ernst sah er sie an und fragte: „Sind dir Bedenken gekommen?“
    „Nein“, antwortete sie so schnell, dass sie sich beinah dafür schämte. „Und dir?“
    Er lächelte. „Nur dass ich dich vielleicht auffressen werde. Weil ich mich nicht mehr zurückhalten kann, wenn ich erst einmal angefangen habe, dich zu lieben.“
    Darum hielt er sich also zurück – weil er Angst hatte, sich zu fordernd zu verhalten. Johara spürte, wie dieser Gedanke sie verunsicherte.
    Kein Wunder. All die Jahre hatte sie ihn rein mit ihrem Herzen und in der Fantasie geliebt. Mehr als Umarmungen und Küsse war in ihren Träumen nicht vorgekommen. Körperliche Liebe hatte darin kaum eine Rolle gespielt.
    Dass er sie tatsächlich begehren könnte, hätte sie nie gedacht.
    Und doch hielt sie gespannt den Atem an.
    Sie fühlte deutlich, dass sie alles wollte, was auch er wollte. Langsam trat sie näher. Vor Aufregung fiel ihr das Sprechen schwer. „Keine Sorge, Amir. Fang einfach an. Und halte dich nicht zurück. Ich will dich so, wie du bist.“
    Mit jedem ihrer zögernden Worte trat mehr

Weitere Kostenlose Bücher