Verfuehrung wie in 1001 Nacht
meines nehmen.“
Joharas Herz krampfte sich zusammen: Amjads Wunde ging tief. Sehr tief. Nun tat es ihr leid, dass sie ihm auf den Kopf zugesagt hatte, er würde wahrscheinlich nie mehr lieben können. Wie, wenn seine Gefühle gar nicht Wut und Ärger waren – sondern tödlich verletzte Liebe?
Aber schon im nächsten Moment ließ er sich nichts mehr anmerken. „Wir kümmern uns um alles, und du kannst beruhigt neben deiner Braut schlafen. Jetzt, wo du ganz ihr gehörst, wird sie dich wahrscheinlich mit Haut und Haaren verschlingen.“
„Eines Tages, Amjad“, sagte Hassan, „kommt auch für dich die Richtige.“
Amjad warf ihm einen seiner vernichtenden Blicke zu. „Sagt der Mann, der auf der Nordhalbkugel so ziemlich jede Frau zwischen fünfundzwanzig und vierzig kennt – ohne die ‚Richtige‘ gefunden zu haben.“
„Ich lasse euch mit dieser Frage allein“, sagte Amir. „Und ziehe mich mit der Frau, die für mich bestimmt ist – und ich für sie – in die Flitterwochen zurück.“
Noch einmal sah er die Brüder dankbar an, dann drückte er Johara an sich.
Wie im Rausch barg sie ihr Gesicht an seinem Hals und flüsterte immer wieder, wie sehr sie ihn liebte …
Viel später, als sie allein in der Villa waren und die frische Seeluft ihre erhitzten Körper kühlte, stützte sich Amir neben Johara auf den Ellbogen.
Liebevoll streichelte er ihren immer noch flachen Bauch. „Schade, dass mein Plan nicht aufgegangen ist. Wenn ich ins Exil entlassen worden wäre, wäre das der untrügliche Beweis für meine Liebe gewesen. Dann hätte sich gezeigt, dass du mir mehr bedeutest als alles, was ich habe oder bin. – Aber so werde ich es dir mein ganzes Leben lang zeigen.“
„Das hast du schon. Und du tust es noch, mit jedem Atemzug.“ Glücklich streichelte sie sein Gesicht. „Und ich werde dir mein Leben lang zeigen, dass du mir genauso viel wert bist.“
Er zog sie an sich. „Das hast du schon. An dem Tag, an dem du fast vom Balkon gefallen wärst und mir vertraut hast, dass ich dich auffange. Wie oft hast du mir seitdem wieder und wieder vertraut? Mit deinem Herzen, deinem wunderbaren Körper, deinem Glück und deiner Zukunft? Und du hast uns geholfen, damit wir die Fälscher finden, obwohl du dich damit ebenfalls in die Schusslinie begeben hast.“
„Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Tagen“, sagte Johara und küsste ihn hingebungsvoll. „Danke, ya habibi , dass du mich gerettet hast und dass du mich liebst. Danke, dass du bei mir bist. Du bedeutest mir alles.“
Er küsste sie leidenschaftlich. Dann sagte er: „Ich muss mich noch für etwas bei dir bedanken.“
Voller Liebe sah sie ihn an. Was er auch sagen würde, ihr Glück würde dadurch noch vollkommener werden …
Und so war es. „Danke, dass du mich nie vergessen hast. Danke, dass du zu mir gekommen bist und meinem Leben einen Sinn gibst. Danke dir und unserem Kind.“
– ENDE –
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