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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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niedriger Preis, den ich für dich und unser Kind zahle. Mach dir keine Sorgen. Ich baue mein Vermögen neu auf.“
    „ Darüber mache ich mir keine Gedanken.“ Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde gleich zerspringen. „Ich verdiene genug Geld. Es reicht für uns beide – und für den Wiederaufbau deiner neuen Geschäfte. Was mich entsetzt, ist, dass du alles aufgeben willst, was dir etwas bedeutet: deinen Namen, deine Familie, dein Land. Alles, wofür du gearbeitet hast …“
    Und da wagte er es noch, sie jungenhaft anzulächeln! „Na und? Wie du selbst sagst, habe ich eine Frau, die mich unterstützt.“
    „Du … du …“ Sie fand keine Worte. Jetzt gab es nur noch eine Hoffnung. „Der Rat wird ablehnen.“
    „Nein, bestimmt nicht. Dazu ist der Anreiz viel zu stark. Schließlich geht es um kein kleines Vermögen.“
    Johara fasste ihn am Arm. „Geh wieder rein und sage, du nimmst deinen Vorschlag zurück! Sag einfach …“
    Amir unterbrach sie, indem er sie in seine Arme zog und das Gesicht an ihren Hals schmiegte. „Ich begehe bestimmt nicht die Fehler meines Vaters noch einmal, ya galbi. Er hat seiner großen Liebe entsagt und Frauen geheiratet, die er kaum ertragen konnte – für Königreich und Thron. Was ich aufgebe, lässt sich ersetzen. Ich gebe den Stämmen, worauf sie aus sind, und dafür kann ich das tun, was ich immer wollte. Nämlich dir gehören. Nur darauf kommt es an.“
    Sie schluchzte in seinen Armen, und er zog sie fester an sich.
    „Ich bleibe immer, was ich bin“, fuhr er fort. „In meinem Herzen. Und für die, die mich lieben. Und was meinen Erfolg betrifft … möglich, dass mir dabei meine Stellung von Nutzen war. Aber dafür habe ich jetzt mehr Wissen und Erfahrung. Und selbst, wenn ich nicht mehr so reich werde wie vorher … dafür habe ich etwas wirklich Wertvolles: dich und unser Kind.“
    Johara nahm sein Gesicht in beide Hände. „Aber uns wirst du immer haben, auch ohne dass du einen solchen Preis dafür zahlst. Lass dich von mir scheiden, Amir, und heirate, wie die Stämme es wollen. Unser Kind und ich, wir gehören dir, komme, was da wolle.“
    „Los, Romeo und Julia, wo bleibt ihr denn?“
    Amjad war zu ihnen getreten und ergriff sie beide am Arm. Bevor sie etwas sagen konnten, zog er sie zurück in die Halle.
    Wieder standen sie vor dem Rat, nur stellte sich dieses Mal Amjad vor sie.
    „Hört gut zu, verehrte Versammelte.“ Wieder verebbte der Lärm. „Man nennt mich oft den verrückten Prinzen. Jetzt ist die Gelegenheit günstig, herausfinden, was daran Wahres ist. Ihr müsst nur gegen Amir stimmen, und jeder Einzelne von Euch wird mich kennenlernen.“
    Plötzlich stand Hassan neben Amjad. „Dem kann ich mich nur anschließen.“
    Haidar und Jalal, Amirs jüngere Halbbrüder, stellten sich ebenfalls dazu, sodass Amir und Johara regelrecht von einer Mauer aus Kraft beschirmt wurden.
    „Wir uns auch“, sagte Haidar für sich und seinen Zwillingsbruder und fuhr dann fort: „Ihr mögt sehr angesehen sein, verehrte Anwesende, und zu einflussreichen Stämmen gehören. Aber denkt bitte daran, dass wir nicht nur einfach die Söhne des Königs sind. Jeder Einzelne von uns hat mehr Macht, als Ihr Euch vorstellen können.“
    „Macht Euch uns nicht zum Feind“, sagte Jalal, dessen Gesicht genauso ebenmäßig und rücksichtslos wirkte wie Amjads. Überhaupt sah er aus wie dessen jüngere Ausgabe und ähnelte ihm auch vom Wesen her.
    Hassan sah die beiden Jüngeren zustimmend an. „Kurz gesagt, wenn Ihr gegen Amir stimmt und auch nur einen Cent seines Geldes anrühren, werdet Ihr bis an Euer Lebensende keine Ruhe vor uns finden.“
    „Aber wenn Ihr ihn unangetastet lassen und sich bei ihm für alles entschuldigen, was Ihr ihm angetan habt“, führte Haidar aus, „dann seid Ihr unserer … Dankbarkeit versichert.“
    „So ist es.“ Amjad schnaubte respektlos. „Und ich bin sicher, Letzteres ist Euch lieber. Denn wenn wir Dankbarkeit sagen, dann meinen wir auch Dankbarkeit …“
    Hassan nickte. „Also – vergesst die bisherige Heiratspolitik und folgt uns ins einundzwanzigste Jahrhundert. Es ist Eure Entscheidung.“
    Nach diesen Worten wandten die Brüder sich um, um den Saal zu verlassen.
    „Ich habe euch nicht um Hilfe gebeten …“, setzte Amir an.
    Aber Amjad packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. „Schon mal was von Strategie gehört, Romeo? Jetzt komm schon!“
    Vor der Ratshalle gab Amjad den Wachen einen Wink, und sie zogen ab. Dann sagte

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