Verfuehrung wie in 1001 Nacht
grinste. „Soll ich dieses Kompliment jetzt etwa erwidern? Ehrlich gesagt …“
Joharas Vater räusperte sich. „Ich weiß leider überhaupt nicht, was hier vor sich geht, und fühle mich ziemlich ausgeschlossen.“
Als Entschuldigung umarmten ihn Johara und Aram. Amir breitete die Arme um alle vier Nazaryans.
„Zwischen uns wird es keinen Streit mehr geben“, sagte er und sah sie alle einzeln nachdrücklich an. Er meinte jeden von ihnen. Alles würde wieder gut werden zwischen ihm und Aram, zwischen Johara und Aram, zwischen Berj und Jacqueline. Amir wartete, bis alle genickt hatten. „Jetzt sollten wir den ma’zoon nicht länger warten lassen. Wenn er uns verheiratet hat, braucht er den Rest der Nacht, um unser Hochzeitsbuch zu schreiben.“
Dann erst löste sich die kleine Gruppe auf, und Berj legte Joharas Hand in die von Amir.
Amir ging mit Johara den anderen voraus zum eigentlichen Ort der Heiratszeremonie, einem kleinen vergoldeten Holznachbau des Palastes, wo der ma’zoon auf sie wartete.
Als Johara zwischen Amir und ihrem Vater auf der Bank aus Seidenbrokat Platz nahm und die Familienangehörigen gegenüber, sah sie ihren Bräutigam verliebt und glücklich an.
Dann begann die eigentliche Trauungszeremonie.
Nachdem sie drei Stunden ausgelassenen gefeiert hatten, stand Johara in Amirs Schlafzimmer und nahm sich vor der Frisierkommode den Schmuck ab. Sie war immer noch ganz aufgeregt.
Eigentlich hatte Amir mit ihr in das Haus am Meer fahren oder die Hochzeitsnacht hoch in den Lüften in seinem Privatjet verbringen wollen. Aber die Juwelen durften den Palast nicht verlassen.
Johara machte es nichts aus. Seitdem sie hier in der Nacht nach Amirs Ankunft gestört worden waren, hatte sie sich danach gesehnt, wieder einmal mit ihm in diesem Zimmer zu sein.
Er hatte ihre Väter darüber informiert, dass sie den Schmuck erst am folgenden Morgen zurückgeben würden. Nach dem Grund gefragt, hatte er eine Antwort gegeben, die Johara noch immer erröten ließ …
„Nimm deinen dupatta ab, ya joharti .“
Deutlich spürte sie die Sehnsucht in seiner dunklen Stimme und wandte sich um. Während er langsam auf sie zuging, kam sie seiner Aufforderung nach.
Als das Tuch nach unten glitt, griff Amir nach seinem Schal und warf ihn ebenfalls zu Boden.
„Jetzt deine lehenga .“
Wieder entsprach sie seiner Bitte.
Sie konnte es nicht erwarten, nackt zu sein, seine Leidenschaft zu spüren und mit ihm eins zu werden.
Während er in dem großen Zimmer näher kam, folgte sein Umhang ihrer lehenga und sein Oberteil dem ihren.
Atemlos betrachtete Johara die Schönheit und Kraft seines muskulösen Körpers, von dem mit jeder Bewegung mehr zu sehen war.
Schließlich trennte sie sich von ihrem Slip, und er sich von seiner Schärpe.
Nun trug sie nur noch ihre hochhackigen Sandalen.
„Das ist unfair“, beschwerte sie sich, als er in Hosen und Stiefeln vor ihr stand – umwerfend gut aussehend, ein Bild von einem Mann. „Immer hast du mehr an als ich.“
Wohlgefällig sah er sie von oben bis unten an. „Dafür kann ich nichts“, sagte er lächelnd. „Außerdem gibt es keinen schöneren Anblick als dich, wenn du nackt bist.“
„Du kannst schon etwas dafür.“ Johara umfasste ihre Brüste, um ihre schmerzliche Sehnsucht nach ihm ein wenig zu lindern. „Für alles. Von so einer Hochzeit hätte ich nie zu träumen gewagt, ya habibi. Das wunderbare Kleid, deine Gedanken dazu in dem Brief, die herrliche Feier, Mutter und Aram. Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir für alles bin. Und was du mir bedeutest. Für mich warst du schon immer … alles. Und jetzt, jetzt … Nein, dafür gibt es keine Worte. Ich kann nur hoffen, dass ich dir immer zeigen darf, wie sehr ich dich liebe. Und dass auch du nie müde wirst, mir deine Liebe zu beweisen.“
Ihre tiefen Gefühle ließen Johara erbeben. Sie war unendlich froh, dass es ihn gab und dass er ihr gehörte – ganz egal für wie kurze Zeit. Schon immer hatte sie ihn von ganzem Herzen geliebt. Und nun wuchs sogar sein Kind in ihr heran! Und er war ihr Ehemann. Ihr Mann!
Der Gedanke daran ließ ihre Sehnsucht nach ihm noch weiter wachsen.
Dann fasste er seine Gefühle in Worte und sprach ihr damit aus der Seele. „Alles, was ich je tun kann, um zu beweisen, dass ich dir gehöre, wird nie genug sein. Ich habe dich schon vorher unermesslich geliebt. Aber jetzt, da ich weiß, dass du ein Kind von mir bekommst und dass du meine Frau bist … Jetzt
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