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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Zohayd, Monsieur Lasalle.“
    Nervös sah Lasalle Amir an. Johara konnte sich vorstellen, wie ihr Mann auf ihn wirken musste: wie ein wildes Tier, das in täuschender Ruhe dasitzt …
    „Gibt es Beschwerden zu den einzelnen Stücken, Prinz Aal Shalaan? Selbstverständlich ersetze ich beschädigte Teile, auch wenn es durch Unachtsamkeit passiert sein sollte. Ich gebe ja lebenslange Garantie auf meine Produkte. Aber wenn es um die Qualität der Arbeiten geht …“ Hilfe suchend sah er Johara an. „… Mademoiselle Nazaryan, Pardon, ich meine Prinzessin Aal Shalaan, Sie wissen selbst am besten, wie schwierig es ist, nach Fotografien zu fertigen. Selbst wenn es sich um noch so detaillierte Nahaufnahmen handelt.“
    Johara beugte sich nach vorne und legte beschwichtigend die Hand auf seine. „Es ist beste Qualität. Besser als jeder andere sie liefern kann, Monsieur Lasalle. Nur deshalb bin ich überhaupt auf Sie gekommen. Jetzt ist es ganz wichtig, dass Sie uns genau sagen, wieso Sie die Duplikate angefertigt haben.“
    „Soll das heißen, Sie wissen es nicht?“, fragte Monsieur Lasalle entsetzt. „Aber das Königshaus hat sie doch in Auftrag gegeben!“
    Entsetzt schwiegen sie alle drei einen Augenblick. Dann fragte Johara: „Wollen Sie damit sagen, König Atef selbst hat sie bei Ihnen bestellt?“
    Lasalle hob abwehrend die ausdrucksstarken Hände. „Nein, natürlich nicht. Ich weiß nicht, wer es war, aber mir wurde zu verstehen gegeben, dass es für das Königshaus sei.“
    „Und wie … hat man Ihnen das zu verstehen gegeben?“, wollte Amir wissen.
    Vielsagend zuckte der Juwelier die Schultern. „Es kommt oft vor, dass Eigentümer unermesslich wertvoller Schmuckstücke exakte Nachbildungen haben wollen, wenn die Stücke getragen oder ausgestellt werden sollen.“
    „Und wer aus dem Königshaus ist auf Sie zugekommen?“, fragte Amir nach.
    „Man hat sich nicht direkt an mich gewendet. Es war eine ziemlich komplizierte Angelegenheit mit mehreren Mittelsmännern.“
    „Und da sind Ihnen keine Zweifel an der Rechtmäßigkeit gekommen?“, stieß Amir zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    „Offen gesagt nein“, gestand Monsieur Lasalle. „Häufig möchten wohlhabende und adelige Kunden Geschäfte dieser Art geheim halten. Es ist nachvollziehbar, wenn ein Königshaus nicht möchte, dass die Existenz von Duplikaten bekannt wird. Außerdem … wer sonst hätte Gelegenheit gehabt, all die Aufnahmen zu machen? Und vor allem: Wer kann sich schon den astronomisch hohen Preis leisten, der mir dafür gezahlt wurde?“
    Nachdenklich nickte Amir. „Aber hat es Sie nicht misstrauisch gemacht, dass man nicht den Juwelier des Königs mit dieser Aufgabe betraut hat?“
    „Doch! Natürlich. Aber man sagte mir, Berj ginge es nicht gut. Man wollte ihn in dieser Situation nicht damit belasten. Ich habe sogar Telefonate geführt, um sicherzugehen, dass das stimmt. Er sollte nichts von den Duplikaten erfahren, um sich nicht hintergangen und nutzlos zu fühlen. Auf einen hoch geschätzten Berufskollegen wie ihn Rücksicht zu nehmen, war für mich ein wichtiger Grund zu schweigen. Ich habe den Auftraggebern gesagt, dass ihm der falsche Schmuck auffallen würde. Aber mir wurde versichert, Berj sei dazu nicht in der Verfassung.“
    Johara sah Lasalle an, und in ihr keimte ein schrecklicher Verdacht. Ein Blick zu Amir machte ihr klar, dass er dasselbe dachte.
    Dann sprach er es aus. „Das konnten die Verschwörer nur so genau wissen, weil sie Berj unter Drogen gesetzt haben. Deshalb ist es ihm so schlecht gegangen. Und als er angefangen hat, Medikamente gegen die scheinbaren Depressionen zu nehmen, haben die Wechselwirkungen zu seinem Herzinfarkt geführt.“
    „Damit hätten sie ihn umbringen können!“ Joharas Herz klopfte wie wild.
    Amir nickte ernst. Er wirkte entschlossen, die Schuldigen zu finden und zu bestrafen.
    „Das ist ja schrecklich!“, sagte Monsieur Lasalle entsetzt. „Anscheinend bin ich nicht nur in einen Betrug verwickelt, sondern hätte beinahe auch noch dabei geholfen, Berj ums Leben zu bringen!“
    „Sie sind in keinster Weise verantwortlich, Monsieur Lasalle“, sagte Amir. „Aber Sie müssen uns genau erzählen, wie man zu Ihnen Kontakt aufgenommen hat, wie Sie bezahlt wurden und wem Sie die fertigen Duplikate übergeben haben. Sie sind unsere einzige Chance, die Täter und die echten Juwelen zu finden.“
    Monsieur Lasalle sprang auf. „Sie haben in jeder Hinsicht meine volle

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