Verfuehrung
genoß das grenzenlose Glücksgefühl, das ihn erfüllte. Seine Hand glitt gerade an Sophys Bein hoch, als er den kleinen, fordernden Schrei aus dem Nebenzimmer hörte.
»Euer Sohn ist hungrig, Mylord.«
Julian stöhnte. »Er hat wirklich ein Händchen, wenn es um die Wahl des unpassendsten Moments geht.«
»Er ist genauso anspruchsvoll wie sein Vater.«
»Also gut, Madame. Laß die Kinderfrau schlafen. Ich werde dir den nächsten Grafen von Ravenwood holen. Befriedige ihn rasch, damit wir uns wieder wichtigeren Dingen zuwenden können.«
Er gewöhnte sich allmählich an seine Vaterrolle, dachte Julian, als er in das kleine Kinderzimmer ging, das man neben dem großen Schlafzimmer eingerichtet hatte. Um ehrlich zu sein, er machte das wirklich schon recht gut. Sein Sohn hörte auf zu weinen, sobald er die starken Hände seines Vaters spürte, die ihn aus seinem Bettchen hoben. Das grünäugige, dunkelhaarige Baby gurgelte fröhlich, und als Julian den Säugling an Sophys Brust legte, begann der Ravenwood Erbe sofort, glücklich zu nuckeln.
Julian setzte sich auf die Bettkante und beobachtete seine Frau und seinen Sohn im schattenverhangenen Bett. Der Anblick der beiden erfüllte ihn mit solcher Zufriedenheit und Besitzerstolz, wie er es sonst nur nach dem Liebesakt mit Sophy kannte.
»Sophy, sag mir jetzt noch einmal, daß du endlich alles hast, was du von dieser Ehe erwartet hast«, bat Julian leise.
»Alles und noch mehr, Julian.« Ihr Lächeln strahlte in der Dunkelheit. »Alles und noch mehr.«
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