Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
dunkler als der Rest.
Neben ihr, nicht minder eindrucksvoll lag der wahrscheinlich größte Werwolf, den ich in meinem Leben jemals zu Gesicht bekommen sollte. Das sandfarbene Fell war am ganzen Körper mit Narben durchsetzt, was ihm etwas Wildes gab, genau wie die feinen Silberlinien über seiner Schnauze und dem Auge. Ich musste nicht lange nachdenken, um zu wissen, dass das Sydney war.
Ein Stück weiter lag Ayden, und gähnte gelangweilt. Dabei präsentierte er sein prächtiges Gebiss, und sah aus, als wenn er am liebsten ein kleines Nickerchen gemacht hätte. Das sandfarbene Fell war dem von Sydney so ähnlich, dass es mich ehrlich wunderte, dass er die Wahrheit nicht ahnte. Ich meinte, wie konnte man das übersehen? Das war doch so offensichtlich.
Am Fuß des kleinen Hügels balgten sich Claire und Clover mit Cio, und wurden dabei misstrauisch von Iesha beobachtete.
„… au … nein … Clover, lass … uff!“,
kam es da nur von Cio. Er hatte sichtlich Spaß daran mit den beiden goldenen Wölfinnen spielerich zu balgen. Ich glaubte nicht, dass er wirklich unterliegen würde, wenn er das nicht auch selber wollte. Die drei waren ein einziges Knäul aus goldenem, und dunkelbraunen Fell. Und sie lachten was das Zeug hielt.
Als ich mich an Diegos Seite nährte, richtete sich Ieshas Blick auf mich. Ich musste schlucken, und mich daran erinnern, dass sie mich in dieser Gestalt nicht erkennen würde – hoffentlich.
„Warte hier“,
wies Diego mich an, und ging alleine zu Cheyenne auf den Hügel – wäre vermutlich zu auffällig, wenn ich mich einfach zu  der Alphafamilie dazugesellen würde. Dabei beachtete er seinen Sohn mit einem missfallenden Blick, ließ die Drei aber weiter spielen.
Ich dagegen war nicht so begeistert allein hier zu stehen, und nicht zu wissen, was jetzt kommen würde. Ja, ich war nervös, aber das war nicht alles. Ich fühlte mich hier so allein einfach nicht wohl in meinem Fell, und würde am liebsten …
Ein durchdringendes Wolfsheulen vom Hügel unterbrach meine Gedanken. Cheyenne hatte den Kopf in den Nacken geschmissen, und huldigte mit ihrem Lied dem aufkommenden Mond. Die Wölfe um mich herum verstummten nicht nur, sie richteten auch alle ihre Aufmerksamkeit auf ihre Königin, die ihren Blick nun wieder über all die Wölfe schweifen ließ. Auch das Wolfsknäul aus Cio und den Zwillingen löste sich, und sah erwartungsvoll den Hügel hinauf. Alle Drei sahen ein wenig zerzaust aus. Aber zufrieden.
„Willkommen zur Nacht der Nächte“,
sprach sie zu den Wölfen.
„Willkommen unterm Vollmond, und willkommen zur Jagd.“
Ihr Blick blieb kurz an mir hängen.
„Wir alle kennen die Regeln dieses Spiels, doch heute möchte ich sie ein wenig verändern, und so jagen, wie wir es schon lange nicht mehr getan haben.“

Ich könnte schwören, dass ihre Augen vor Vergnügen funkelten.
„Wir alle, kennen aus unserer kleinsten Kindheit sicher noch das Spiel Jungen gegen Mädchen, und genau das ist es was ich heute vor hab. Nur zwei Gruppen. Die erste, die Frauen werden mit mir in den Wald laufen, ihre Spur verwischen, und die Männer schön an der Nase herumführen.“

Zustimmendes Jaulen erklang – von Seiten der Frauen.
Cheyenne sah mir genau in die Augen, und da wusste ich, dass sie wegen mir die Regeln änderte. So konnte sie es unauffällig bewerkstelligen, dass ich mit ihr zusammen laufen konnte, ohne dass es jemanden auffallen würde.
„Die Männer werden uns einen Vorsprung von zwanzig Minuten lassen, dann müssen sie uns finden, jagen, und fangen.“

Dieses Mal gab es von der männlichen Seite Zustimmungsbekundungen.
Cheyenne erhob sich zu ihrer ganzen Pracht.
„Ein Biss an der Kehle bedeutet gefangen. Wer die meisten Frauen erbeutet, wird morgen Abend mit mir und meiner Familie zu Abend speisen. Inklusive der Frauen, die er gefangen hat, aber denk dran Mädels, hier geht es um die Ehre, also macht es den Herren nicht zu einfach.“

Um mich herum wurde erwartungsvoll gewinselt. Die Anspannung in der Luft war deutlich gestiegen, das Jagdfieber war ausgebrochen.
„Und was bekommen wir, wenn wir Euch fangen?“,
kam es da nicht ganz unerwartet von Cio.
Sein Vater warf ihm einen mahnenden Blick zu.
Cheyenne zog eine Augenbraue nach oben.
„Du glaubst dass du mich kriegst?“

„Ich werde mir Mühe geben.“

Sie schmunzelte.
„In Ordnung, solltest du mich kriegen, bekommst du von mir gratis  Gummibärchen bis an dein Lebensende. Falls jedoch nicht, musst du mir die Tüte, die

Weitere Kostenlose Bücher