Vergangene Narben
meine Gefährtin ist, wird sie das unverschämte Personal erst mal gewaltig umkrempeln. Dabei war sie die einzige, die unverschämt war.“
Cio beugte sich vor, um mir die Süßigkeiten zu klauen, aber ich war schneller. Nur leider packte er mich dann einfach an der Taille, und riss mich von der Lehne auf sich rauf, um mit mir um die Tüte zu rangeln. Flair blieb nur die Möglichkeit sich mit einem Hechtsprung vom Sessel in Sicherheit zu bringen.
Ich kreischte auf, als er mich festhielt, schaffte es aber, die Gummibärchen aus seiner Reichweite zu halten – vorläufig.
Cheyenne warf uns beiden nur einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder dem eigentlichen Problem widmete. „Na schön, ich werde neue Regeln aufstellen. Das diese Mädchen deine Privatsphäre verletzten, geht einfach nicht.“ Sie überlegte kurz. „Ich werde mit dem Rat sprechen. Jeden Tag ein Mädchen für eine Stunde in einem von dir ausgewählten Rahmen. Und wenn du sie nur mit zum Bogenschießplatz nimmst, wo sie dir zugucken kann.“
Ayden nickte.
„Und wenn sich eines der Mädchen sich dir außerhalb dieser Zeit nährt, wird sie den Hof sofort verlassen, und darf ihn nicht wieder betreten.“
Cio schlang einen Arm um meine Schultern, und versuchte mit der freien Hand an die Gummibärchen zu kommen, aber seine Arme waren dafür zu kurz. Weg konnte ich aber auch nicht, weil er mich jetzt auch noch mit den Beinen festhielt. Ich war in seinem Klammergriff gefangen. Und das wir nicht einfach von dem Sessel fielen, war wohl ein Wunder das Flair zugutekam, da sie direkt vor dem Sessel saß, und uns neugierig beobachtete.
„Natürlich kann ich nicht versprechen, dass der Rat sich darauf einlässt“, fuhr Cheyenne fort. „Aber ich werde es auf jeden Fall versuchen.“
„Danke“, kam es von Ayden.
„Warum sagst du ihnen nicht einfach, dass sie sich ihre Anmachen sparen können, weil dein Interesse schon von jemand anderem geweckt wurde?“, warf ich einfach mal in den Raum.
Cio nutzte diese Gelegenheit sofort aus, um sich die Gummibärchen zu schnappen, und mit einem stummen Siegesschrei in die Luft zu halten.
Aydens Blick richtete sich auf mich. „Jemand anderem?“
Ich nickte. „Du sagst einfach, dass du deine potentielle Gefährtin schon in Aussicht hast, sie aber noch nichts von ihrem Glück weiß. Vielleicht lassen sie dich dann in Ruhe.“ Ich wollte mich aufsetzten, aber Cio hielt mir in diesem Moment ein Gummibärchen vor die Nase, nach dem ich nur zu gerne mit dem Mund angelte.
„Die werden ihre Bemühungen dann wahrscheinlich nur verdreifachen, in der Hoffnung, dass ich es mir vielleicht noch anders überlege.“ Er beugte sich vor, und stützte die Unterarme auf den Knien ab. „Außerdem müsste ich mich dann früher oder später mit einem Mädchen sehen lassen.“
„Na und? Dann mach das doch.“ Ich machte mich von Cio frei, und setzte mich wieder auf die Lehne. Aber nicht ohne ihn noch mal in den Bauch zu boxen, und mir die Tüte wieder zu schnappen. „Such dir ´nen Mädchen, und küss sie so, dass andere es sehen. Fertig.“
„Was für ´nen Mädchen denn bitte, etwa dich?“
Bei meinem angewidertem Gesichtsausdruck, fing Cio schallend an zu lachen.
„Nichts für ungut, Ayden, aber nur über meine Leiche.“ Ihn zu küssen, das wäre einfach nur abartig.
Ayden kniff die Augen zusammen, und brachte ein „Ditto“ über die Lippen. Ich glaubte, meine Worte hatten ihn in seiner Ehre als Prinz gekränkt. Aber hey, er war mein Bruder – auch wenn er das nicht wusste.
„Die Idee von Zaira ist in Ordnung“, sagte Cheyenne – wobei ich glaubte, dass sie das nur sagte, um mich nicht zu kränken. „Aber ich werde trotzdem erst mal versuchen mit dem Rat zu sprechen, bevor du noch auf den Gedanken kommst eines dieser Mädchen zu lynchen.“
Ayden grinste ein wenig schief.
„So, aber nun macht das ihr beide rauskommt, und Cio, von die bekomme ich neue Gummibärchen.“
Er sah sie fast entsetzt an. „Die Hälfte davon hat aber Zsa Zsa gegessen.“
„Gar nicht wahr!“, protestierte ich sofort. „Ich hab gerade mal vier Stück abbekommen.“
„Ach ja? Wer von uns beiden hat den die Tüte in seinen Händen.“
Ich kniff die Augen zusammen, was ihn wieder mal nur breit grinsen ließ.
„Okay, meinetwegen“, gab Cheyenne sich geschlagen. „Aber die nächsten Gummibärchen ersetzt du mir. Und nun raus hier, ich hab mit Zaira noch ein paar Sachen zu besprechen.“
Wieder bekam ich diesen misstrauischen Blick von Ayden, aber er
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