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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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die Welt gesetzt. Prinz Ayden steht sogar schon kurz davor eine Gefährtin zu nehmen, um die Macht weiter zu vergrößern.“ Sie durchbohrte das Wrack vor sich geradezu mit ihrem Blick. „Während sie sich in Glück und Reichtum gewälzt hat, ohne einen Gedanken an Euch zu verschwenden, hab Ihr Euch den Sklars unterwerfen müssen. Sie durfte ein sorgloses Leben führen, während Ihr in Leid gebadet habt. Sie hat sich nach Eurem verschwinden keinen weiteren Gedanken mehr um Euch gemacht.“ In ihren Augen blitze eine Idee. „Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sie es war, die dies alles arrangiert hat, um Euch aus dem Weg zu haben. Es war doch schließlich ihr Schwiegervater, der Euch entführt und den Sklars ausgeliefert hat, oder täusche ich mich da?“
Naomis Augen waren mit jedem Wort größer geworden. „Aber … nein! Warum sollte sie das tun? Sie hatte dafür kein Grund.“
„Sie hat Euch noch nie gemocht, vom ersten Tag an nicht, und das wisst Ihr sicher noch besser als ich.“
„Aber … sie würde doch nicht … sie hat doch nicht …“
Die Gräfin trat vor sie, und legte ihr vertrauensvoll die Hand auf die Schulter. Sie musste die aufkommenden Zweifel weiter schüren, um ihr Ziel zu erreichen. „Sie hat alles getan, um alleine an die Macht zu kommen. Ihr erinnert Euch sicher an das schreckliche Unglück, bei dem Eure Familie ums Leben kam.“
Naomi schwieg. Der Schmerz in ihren Augen nahm zu. Wie konnte sie auch diesen Tag vergessen, an dem ein Großteil ihrer Familie gestorben war? Nie würde sie den Anblick ihres Vaters vergessen, der sie aus den Trümmern gezogen hatte, und dafür selber sterben musste. Oder ihres Bruders Kai, der samt Kind und schwangerer Frau von der Explosion unter einem Trümmerberg verschüttet wurde.
„Königin Cheyenne hat diese Geschichte so gedreht, dass nun alle Welt glaubt, es sei Markis Jegor Komarow gewesen, der diesen Anschlag verübt hat, dabei bin ich davon überzeugt, dass sie es selber gewesen war, weil sie die Macht für sich allein wollte. Und damit ihr Sündenbock nicht die Wahrheit ausplaudern konnte, hat sie ihn getötet.“
Naomi wandte den Blick ab, als könnte sie den Worten damit entkommen, aber die Gräfin war rücksichtslos. Hier vor ihr stand die Lösung all ihrer Probleme, sie musste sie überzeugen ihr zu helfen.
„Diese Frau ist nicht nur eine Egomanin, die für ihre Ziele über Leichen geht, sie lässt die Werwölfe auch eine Lüge glauben. Sie ist es nicht wert den Titel der Königin zu tragen.“
Naomi schnaubte. „Ach darum geht es hier. Du denkst immer noch, dass sie ein Dimidius ist.“
„Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“ Sie schwieg einen Moment, und gab dann das Geheimnis um ihre Quelle preis. „Graf Andrew selber war es gewesen. Der mir einst davon berichtete.“
Naomis Kopf wirbelte überrascht herum. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und wirkten in diesem toten Gesicht noch größer. „Mein … mein Onkel hat …“
Die Gräfin nickte. „Er hat mir bereits von ihr erzählt, da war noch nicht einmal die Sprache davon, dass sie jemals ins Schloss kommen würde.“ Sie blickte ihr fest in die Augen. „Als Königin Cheyenne dann auf der Bildfläche erschien, hab ich Nachforschungen angestellt. Es war schwer gewesen, da die Alphas alle Hebeln in Bewegung gesetzt hatten, um das Geheimnis zu wahren, aber ich habe alles über ihre Herkunft erfahren, doch nützt mir dieses Wissen nicht, wenn ich keinen glaubhaften Zeigen habe. Graf Andrew ist von seiner Aussage natürlich abgerückt. Natürlich, er musste ja auch nicht durchstehen, was euch wiederfahren ist. Deswegen bitte ich Euch, helft mir, damit ich die Wahrheit an Licht bringen kann.“
„Und damit du Königen werden kannst?“ Sie lachte spöttisch, doch lag da eine Unsicherheit in ihrer Stimme, derer sie sich nicht erwehren konnte. Die Zweifel die sie in Cheyenne hatte, wuchsen mit jedem weiteren Wort der Gräfin. „Du bist doch genauso machthungrig.“
Das Kopfschütteln der Gräfin schien sie zu überraschen. „Nicht ich werde es dann sein, die den Thron besteigt, sondern mein Sohn Zerberus.“ Sie trat einen Schritt zur Seite, um der einstigen Prinzessin einen Blick auf den jungen Mann zu gewähren, der sich nun von der Chaiselongue erhob, und sich ehrerbietend vor Naomi verbeugte. „Ich habe ihn und seine Gefährtin seit ihrer Geburt auf dieses Amt vorbereitet. Ihr werdet niemanden finden, der besser dafür geeignet ist, die Werwölfe anzuführen.“ Sie

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