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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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nie wieder in der Nähe dieser Menschen sehen, verstanden?“
„Was? Nein, du kannst mich doch nicht einfach wegschicken.“ Das ging doch nicht. Noch nicht. „Erst musst du mir sagen wie ich nach Tenor komme.“
„Tenor?“ Er runzelte die Stirn. „Die Stadt der Königin?“
Ich nickte hastig. „Ja, deswegen bin ich hier. Gwendolyn hat gesagt, sie geht regelmäßig in so einen Club wo es Vampire gibt. Ich muss unbedingt nach Tenor, weiß aber nicht wie ich da hinkomme, und diese Vampire hätten es mir sicher sagen können. Ich hätte nur zu diesen Vampiren gemusst, von denen Gwendolyn gesprochen hat.“
„Und das hast du ihr geglaubt?“ Er schnaubte. „Dieser Club in den sie so gerne geht, da gibt es nur Menschen die sich als Vampire ausgeben. Sie verkleiden sich nur, und tun so als würden sie gegenseitig ihr Blut trinken, weil sie das cool finden. “
„Aber …“ Das konnte doch nicht sein. Sie hatte doch … nein, aber … verdammt! „Sie hat doch aber von ihren Augen gesprochen, Augen wie deinen!“ Anklagend zeigte ich auf das Objekt der Gegenwart. „Deswegen bin ich doch erst auf sie Aufmerksam geworden. Und … und … warum reg ich mich eigentlich so auf? Du bist doch ein Vampir!“ Okay, jetzt hatte ich es geschafft, jetzt hatte ich mich selber verwirrt.
„Sie hat von Vampiraugen gesprochen?“, fragte er skeptisch.
„Das habe ich ja wohl gerade gesagt.“ Hielt der mich für doof, oder was? Müßige Frage.
„Mist, wahrscheinlich ahnt sie etwas.“ Nachdenklich legte er seinen Finger an die Lippen. „Ich muss bei der Verschleierung einen Fehler gemacht haben.“
„Verschleierung?“
Er verdrehte die Augen, als sei ich hier die Dumme. „Ich nehme ihnen nach einen Biss das Gedächtnis, oder meinst du sie würden hier freiwillig mit mir wohnen, wenn sie wüssten, dass ich regelmäßig ihre Blutbahn anzapfe?“
„Das sind also wirklich deine Wirte? Alle Vier?“ Das war ja … wie eine private Blutbank. So saß der wehrte Her nie auf dem Trockenen. Eigentlich gar kein schlechter Einfall.
„Natürlich, hast du das nicht gerochen?“ Er konnte es wohl nicht glauben, was hier für ein unfähiger Vampir vor ihm stand. „So muss ich nicht auf die Jagd gehen, und mich an irgendwelche Leute halten, die nicht mal wissen wie eine Dusche von innen aussieht.“
Bei dem Gedanken … igitt, da schüttelte es mich doch gleich am ganzen Körper. So einen Wirt hatte ich mir auch mal rausgepickt. Danach hatte ich das Gefühl, dass nicht mal ein Bad in kochendem Wasser mich wieder sauber kriegen würde. Das war echt ekelhaft gewesen, und bedurfte gewiss keiner Wiederholung. „Ja, das stimmt, aber … das ist jetzt egal. Kannst du mir nun sagen wie ich nach Tenor komme? Bitte? Es ist wirklich wichtig.“
„Du bist echt nur deswegen hier? Und nicht weil du bei Gwenny Blut zapfen willst?“ Irgendwie schien er das nicht glauben zu können.
Flair käffte ihren Senf dazu.
„Ich habe erst vor … äh … kurzem Blut getrunken.“ Das wäre ja jetzt beinahe schief gegangen. Ein normaler Vampir brauchte alle zehn Tage bis zwei Wochen Blut. Ich dagegen nur ungefähr alle zwei Monate. Tja, ich war eben anders, und dass sollte er besser nicht erfahren. Solange er mich für einen Vampir hielt, war alles gut. Wenn er wüsste dass ich ein Dimidius bin, dann würde er auf mich herabsehen. Mein Vater hatte mir sehr deutlich erklärt, was die Reinblüter von Leuten wie mir hielten. „Ich will wirklich nur wissen, wie ich nach Tenor komme. Ehrlich.“
Er seufzte. „Na wenn das alles ist, dann hättest du mich auch einfach gleich fragen können.“
„Hätte ich gewusst dass du ein Vampir bist, hätte ich auch gefragt, aber du hast dich ja hinter diesem Buch versteckt. Ich konnte deine Augen nicht sehen.“
Seine Stirn schlug keine Falten, als er sie runzelte. „Gesehen? Hast du es denn nicht gespürt?“
„Ich … äh …“ Was sollte ich darauf nur erwidern? Nein, ich hatte es nicht gespürt, sonst würden wir ja jetzt nicht in diesem Badezimmer stehen, und dieses absurde Gespräch führen. „Ich war wohl ein wenig abgelenkt.“
Schwache Ausrede, Zaira, wirklich schwache Ausrede.

Oh man, hoffentlich roch der nicht Lunte.
Oliver schloss nur kopfschüttelnd die Tür auf, trat in den Flur, und steuerte das geschlossene Zimmer gegenüber an. Das Schild an der Tür kündete davon, dass jeder der diesen Raum betrat, einen qualvollen, grausamen Tod sterben würde – da hatte wohl einer ein paar Psychothriller zu viel

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