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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Zimmer nach hintern in den Gemeinschaftsraum, kramte mein Tablett-PC aus meiner Tasche, und flitzte wieder zurück. Dabei beachtete ich weder die neugierigen Blicke der andern, noch Flair, die mir laut käffend hinterher rannte. Ich war schon dabei das Tablett zu starten, da hatte ich die Tür noch nicht wieder ganz hinter mir geschlossen. Eine Seite die alle verborgenen Orte anzeigte? Die brauchte ich unbedingt!
Ich tippte mich durch ein paar Apps, bis zu meinem privaten Ordner, in dem ich eine verschlüsselte Datei abgespeichert hatte, in der alle Codes für den Zugriff auf verborgene Websites enthalten waren – den so viele  Zahlen konnte sich auch ein Vampir nicht merken. „Okay, wie lautete noch Code noch mal?“
„Für diese Seite?“ Oliver klickte ein wenig mit der Maus, tippte etwas in die Tastatur, klickte noch mehr, und dann ratterte der Drucker los.
„Ja.“
Auf seinem Computerstuhl drehte er sich zu mir herum. „Hältst du es für schlau sowas da abzuspeichern? Was ist wenn du ihn verlierst, oder er dir geklaut wird?“
„Die Datei ist gesichert.“
„Und du glaubst das hält die Menschen auf?“
Oh man, über so viel Argwohn konnte man nur den Kopf schütteln. „Die Datei ist nicht nur gesichert, sie ist auch verschlüsselt. Hier.“ Ich hielt ihm das Tablett unter die Nase. „Siehst du, nur Zahlen. Das hier steht für WVW.“ Ich deute auf eine Zahlenreihe von sechs Ziffern. 2-3-2-2-2-3. „Und jetzt brauche ich den Code. Hinten dran hänge ich noch mal drei willkürliche Zahlen. Selbst wenn ein Mensch das in die Finger bekommt, wüsste er nichts damit anzufangen.“
„Zwei, drei, zwei, zwei, zwei, drei? Wofür steht das?“
„Für die Buchstaben im Alphabet. Du liest das falsch, es heißt dreiundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. W V W. Verstanden?“
„Du hast ´nen echten Knall.“
Ich seufzte. „Was ist nun, gibst du mir den Code?“
„Sieben, neun, sieben, zwei, fünf“, ratterte er sofort herunter.
Eilig tippte ich mit. 2-3-2-2-2-3-7-9-7-2-5-7-3-4, das war meine neuste Errungenschaft. „Die Firma dankt, weiter im Text.“
Oliver schüttelte nur den Kopf, und reichte mir den dann Papierbogen aus dem Drucker. Hm, ein Routenplaner. Die Strecke war deutlich mit einer dicken, schwarzen Linie markiert. Doch etwas machte mich stutzig. „Das ist der Weg für ein Auto.“
„Sag an.“ Er klickte ein wenig mit seiner Maus herum, schloss alle Fenster, und fuhr den Computer dann wieder herunter.
„Aber … ich habe kein Auto.“
„Und das ist mein Problem?“
Wenn ich ihm damit auf den Sack ging, dann ja. „Ich dachte dass ich da irgendwie mit dem Zug, oder vielleicht mit ´nem Reisebus hinkomme.“
Er schnaubte, und drehte sich auf seinem Stuhl wieder zu mir herum. „Du hast vielleicht Vorstellungen. Am besten noch ´ne Touristenreisegruppe, oder was?“
Ich funkelte ihn an. Er musste ja nicht gleich so herablassend sein. „Das heißt man kommt da nur mit einem Auto hin?“
„Du kannst auch laufen“, spottete er.
Definitiv nicht witzig. „Aber ich habe kein Auto, und ich muss da unbedingt hin.“
„Das ist nicht mein Problem. Ich hab die gezeigt wie du da hinkommst, der Rest liegt bei dir.“
Nein, nein, nein, das konnte doch nicht sein. „Hast du kein Auto? Kannst du mich da hinfahren? Das sind doch nur ein paar Stunden.“
Er schnaubte.
„Ich habe auch Geld, ich kann dich bezahlen. Bitte, ich muss da wirklich hin.“
„Tut mir leid, aber ich habe weder Lust noch Zeit nach Tenor zu fahren.“
„Aber ich muss dahin.“ Ich warf die Hände über den Kopf. „Bitte.“
Er blieb stumm.
Das konnte doch nicht sein. Ich war jetzt so weit gekommen, und jetzt sollte es an einer einfachen Autofahrt scheitern? Das konnte mir das Schicksal doch nicht antun. „Bitte“, flehte ich. „Es ist wirklich wichtig für mich, ich muss unbedingt nach Tenor, und ich hab nicht so viel Zeit. Spätestens morgen muss ich da sein, sonst … scheiße!“ Jetzt stiegen mir auch noch Tränen in die Augen. Es war doch bisher alles so gut gelaufen, es konnte doch nicht sein, dass ich jetzt scheiterte. Das durfte einfach nicht sein.
Ich hatte mich so darauf gefreut, hatte so große Hoffnungen darauf gesetzt. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Vielleicht könnte ich ein Taxi nehmen. Mit genug Geld würde sich sicher eines finden lassen, das mich an mein Ziel brachte, aber der Fahrer durfte kein Mensch sein. Es war verboten Menschen in solche Orte zu bringen. In der Stadt der Königin

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