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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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und du suchst mit Cio zwischen den Containern.“

„In Ordnung.“

Mit einem
„Sei vorsichtig“
huschte er davon.
Ich zögerte noch einen Moment, horchte auf Geräusche, aber weiterhin blieb nur das Rauschen des Meeres bestehen. Dieser Kahn wirkte schon fast wie ein Geisterschiff, so leer war er, und obwohl ich am liebsten einfach kehrt gemacht hätte, setzte ich leise eine Pfote vor die andere. Erst als ich mich halbwegs sicher zwischen den Containern verbergen konnte, atmete ich etwas auf. Hier würde man mich nicht so schnell entdecken.
Ich horchte noch einmal auf die Geräusche der Nacht, dann begann ich damit die Witterung in mich aufzunehmen, filterte die Gerüche in meiner Nase. Therianthrop. Dieser Geruch war so eindeutig, wie die Tatsache, dass ich jetzt mitten in Italien auf einem Schiff stand, und nach meinen Eltern suchte. Der Geruch wurde begleitet von einer Vielzahl Noten, von denen ich nicht alle zuordnen konnte, aber weder der von meiner Mutter, noch der von meinem Vater waren darunter. Doch das hatte gar nichts zu bedeuten. Wenn sie schon eine Weile auf dem Schiff waren, konnte es durchaus möglich sein, dass ihr Geruch von dem starken Wind einfach weggetragen worden war. So begann ich mich in Bewegung zu setzten, schnüffelte auf dem Boden, an jedem Container, sah vorsichtig um die nächste Ecke, bevor ich meinen Weg fortführte.
Das Holz unter meinen Pfoten war knochentrocken. An einer Stelle schlich ich um eine große Schmierpfütze herum, um an den blauen Container dahinter zu kommen, doch auch hier nahm ich weder den Geruch von Leben wahr, noch konnte ich Geräusche aus dem Inneren hören.
Mein Blick glitt an dem Kasten hinauf, zu den beiden die darüber gestapelt worden waren. Wenn meine Eltern nun in einem dieser Behälter weiter oben saßen, wie sollte ich sie da finden? Ich könnte mich verwandeln, und rufen, oder einfach nach ihnen jaulen, aber das würde sofort die Aufmerksamkeit der Besatzung auf uns ziehen, die hier irgendwo sein musste. Das war also keine Option. Ich musste mich einfach mehr anstrengen, um auch jede noch so kleine Note in dieser salzigen Luft zu riechen.
Minuten der suche vergingen. Mehr und mehr. Über mir schallte der Schrei eines Seevogels, und ließen mich zusammenschrecken. Gott! Das hatte meinem Herz nun definitiv nicht gut getan. Nun war ich vorsichtiger, sodass schon das kleine Plätschern des Wassers mich zucken ließ. Doch so sehr ich mich auch bemühte, an wie vielen Containern ich auch schnüffelte, ich konnte meine Eltern einfach nicht finden.
Und wenn sie nun gar nicht hier waren? Wenn ich mich geirrt hatte? Nein, sie mussten hier sein! Ich durfte mich meinen Zweifeln nicht hingeben. Fujos Worte, der Besitzer dieses Schiffes, das alles passte zu perfekt zusammen, als nur ein großer Zufall sein zu können. Doch mit jedem weiteren Container, den ich erfolglos untersuchte, wurde ich unsicherer, nervöser. Je länger wir auf diesem Kahn blieben, desto hör war die Möglichkeit einer Entdeckung, aber ich konnte nicht einfach so gehen, nicht ohne Mama und Papa.
Nein ich würde nicht aufgeben, auf keinen Fall. Sie waren hier, da war ich mir sicher. Sie mussten hier sein. Ich musste sie nur finden. Entschlossen schlich ich zu dem nächsten Behälter, einem blauen, habverrosteten Ungetüm, doch meine Nase sagte mir bereits bevor ich mich an den Türen aufgestellt hatte, dass ich hier nicht fand wonach ich sichte. Frustriet ließ ich mich wieder auf alle Viere sinken, trappte zu dem nächsten Container, und zu dem nächsten, und noch einem.
Überall roch es nach den Katzenwandlern. Irgendwann senkte ich die Nase auf den Boden, in der Hoffnung, so eine Spur zu finden, und da stieg mir auf einmal die Note einer Frau in die Nase. Nur ganz schwach, und kaum zu erkennen, doch es war eindeutig, dieser Geruch gehörte einem weiblichen Therianthropen!
Neue Hoffnung erfüllte mich, als ich der Spur eilig folgte. Sie war so schwach, dass ich nicht genau erkannte, ob es meiner Mutter war. Das einzige was sicher war, sie gehörte einer Frau.
Ohne zu gucken, was mich dahinter erwartete, bog ich um die nächste Ecke, und machte einen Satz rückwärts gegen den nächsten Container, als mir der Geruch des Wolfes wie ein Hammer entgegen schlug. Es gab ein lautes, metallisches Geräusch, das sicher über den ganzen Kahn zu hören war. Mein Herz hämmerte wie wild, als mir klar wurde, dass der Wolf Cio war. Nur Cio, also kein Grund zum ausflippen.
Er beachtete mich nicht, hatte

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