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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Seine Augen spürten Funken. „Wenn du das hier nicht willst, wenn du
mich
nicht willst, dann sag es einfach, und bring nicht immer Iesha zur Sprache, um dir selber einen Grund zum Rückzug zu geben!“
    Ich drückte die Lippen zusammen, und wich seinem Blick aus. So war das gar nicht. Ich wollte ihn. Oh Gott, er ahnte wahrscheinlich gar nicht, wie sehr ich ihn wollte, und zwar ganz für mich allein, mit allem was dazu gehörte. Aber das würde nicht passieren, niemals, und genau deswegen fand ich es nicht richtig, was wir im Begriff waren zu tun.
    „Vergiss Iesha doch einfach“, sagte er leise, und viel sanfter als vorher, während sein Daumen sanft über meine Wange strich. „Vergiss sie einfach.“
    „So wie du?“, fragte ich genauso leise, und versuchte die Hand zu ignorieren, die nun zärtlich meinen Hals hinab strich.
    „So wie ich“, erwiderte er fest, und etwas in seiner Stimme veranlasste mich dazu, ihm wieder das Gesicht zuzuwenden. „Vergiss sie, vergiss für diesen Augenblick die ganze Welt. Hier geht es nur um dich und mich, und nichts anderes zählt im Moment.“
    Im Moment vielleicht nicht, aber was würde morgen sein? „Cio“, flüsterte ich, und wusste selber nicht genau was ich damit sagen wollte. Sollten wir beenden, was wir begonnen hatten, oder wäre es besser ihn aus meinem Zimmer zu werfen?
    „Nicht nachdenken, Zsa Zsa“, hauchte er an meinem Mund, und in der nächsten Sekunde konnte ich seinen unvergleichlichen Geschmack wieder auf meinen Lippen schmecken.
    Ich wusste es war nicht richtig, und ich sollte es unterbinden, doch ich war einfach nicht fähig mich seinen Berührungen zu entziehen, und erwischte mich ziemlich schnell dabei, wie meine Hände ein Eigenleben zu entwickeln schienen. Es war wie eine Sucht. Ich konnte seiner Haut, seinem ganzen Sein, dem Gefühl das er in mir auslöste, einfach nicht wiederstehen. Und das war der Moment, in dem ich mich entschied, einfach auf alles zu scheißen. Auf das was war, und auf das was sein könnte. Ich tat genau das was Cio von mir wollte. Ich verbot mir darüber nachzudenken, und überließ mich einfach dem Moment.
    Als wenn Cio die Veränderung in mir spüren konnte, wurden seine Berührungen drängender. Meine Hände krallten sich in seine Schultern, als er sein Knie zwischen meine Beine schob, und rhythmisch gegen meine Mitte drängte. Seine Hand strich über meine Seite, umgriff meine Brust, und dann fand ich mich in einem Rausch wieder, den ich so noch nie erlebt hatte.
    Ich wusste nicht, wer seine Kleidung zuerst komplett ausgezogen hatte, oder wie es dazu kam, dass mein Bein plötzlich über seiner Schulter lag, und ich ihn tief in mir spüren konnte. Doch die Gefühle des Augenblicks verstand ich sehr wohl. Hatte ich jemals die Chance gehabt, mein Herz von ihm lösen zu können, so machte dieses Erlebnis sie zunichte. Unter seiner zärtlichen Behandlung war ich hoffnungslos verloren, und im Augenblick störte es mich nicht einmal. Solange ich hier war, zusammen mit ihm, konnte mir alles andere egal sein.
    Unser Atem vermischte sich, als seine Bewegungen begieriger wurden. Ich schlang die Arme um seinen Nacken, suchte seinen Mund, um die Glut der Gefühle, der in mir tobte nicht allein überstehen zu müssen, um mit ihm gemeinsam in diesen Sturm einzutauchen, und ihn Arm in Arm wieder zu verlassen.
    Unsere Herzen trommelten wild um die Wette, unser Atem verließ hecktisch unseren Mund, als mein Bein von seiner Schulter rutschte, und er seine Arme fest um meinen bebenden Körper schlang.
    Der Abklang des Rauschs war ernüchternd für mich, und ich konnte nichts gegen die Träne tun, die sich still und heimlich aus meinem Auge stahl. Was hatte ich nur getan? Wie hatte ich es so weit kommen lassen können? Was sollte ich denn jetzt tun? Ich wollte ihn doch nicht als Freund verlieren.
    Freund.
    Freundschaft.
    Das Einzige was ich von ihm zu erwarten hatte.
    Eine zweite Träne löste sich, und genau da hob Cio den Kopf. Der weiche Ausdruck in seinem Gesicht verwandelte sich in etwas Gequältes. „Hey“, flüsterte er, und wischte mit dem Daumen die Träne von meiner Wange. „Warum die Tränen? War es wirklich so schrecklich?“
    Nein, das war es nicht. Es war sogar genau das Gegenteil, was es noch schlimmer machte. Als ich nicht antwortete, weil ich meine ganze Kraft darauf verwendete, nicht zu einem heuenden Etwas zu mutieren, legte er seine Stirn an meine.
    „Bereust du es etwa?“
    Ich drückte die Lippen aufeinander,

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