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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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„Mich interessiert das Schloss. Ich habe schon eine Menge davon gehört, es aber noch nie gesehen. Ich würde es einfach interessant finden es zu sehen.“
„Ich glaube kaum dass die da heute noch jemand reinlassen.“
„Ist mir auch klar. Aber ich werde ja ein paar Tage in Tenor sein, vielleicht komme ich ja dazu es mir anzusehen.“ Ganz bestimmt sogar, schließlich lebte dort meine Erzeugerin.
„Das glaube ich zwar nicht, aber du kannst es ja mal versuchen.“ Er fuhr aus einer Seitenstraße raus, auf eine breite Straße, und da gleich wieder nach links vorbei an mehreren kleinen Läden.
„Und?“, fragte ich dann ungeduldig, „wo ist nun das Schloss?“
Er zeigte geradewegs durch die Windschutzscheibe. „Da.“
Und da war es wirklich. Etwas erhöht hinter den Dächern der Häuser ragte seine Silhouette umringt von einem düsteren Wald vor dem fast vollen Mond wie ein riesiges Mahnmal in den Himmel. Von hier aus war nicht viel zu sehen, trotzdem stockte mir der Atem. Das also war der Ort wo meine Erzeugerin lebte, das war der Ort an dem ich geboren wurde.
„Der Anblick scheint dir zu gefallen.“
„Ja, das ist fantastisch.“ Ich beugte mich ein wenig weiter vor um besser sehen zu können. Es war wirklich wunderschön. Wie eine mittelalterliche Ritterbug.
„Und dabei siehst du es nur aus der Ferne bei Nacht. Tagsüber ist es noch viel eindrucksvoller.“ An einem Stoppschild hielt er kurz an, bevor er einen Weg nach rechts einschlug, und die Dächer der Stadt damit diesen unglaublichen Anblick unterbrachen. „Aber um auf deine Eigentliche Frage zurückzukommen, die Verrückte Königin ist eben ziemlich enge mit den Therianthropen, und so haben sich vor ein paar Jahren ein paar von ihnen in der Stadt angesiedelt.“
Eigentlich hatte ich das ja gar nicht gefragt, aber nun gut, ich würde ihn einfach dem glauben lassen und zuhören.
„Es gibt sogar welche die oben bei Königin Cheyenne auf dem Schloss wohnen. Botschafter. Manchmal sieht man sie durch die Stadt laufen.“
Vor ein paar Jahren? Das musste dann nach meiner Geburt geschehen sein. Da meine Eltern seit meiner Geburt nicht mehr hier gewesen waren, und unter Menschen lebten war es gut möglich dass sie es gar nicht wussten. Oder hatten sie es mir mit Absicht verschwiegen? Aber warum sollten sie das? Sehr seltsam.
Jaden verließ die Straße und bog auf einem kleinen Marktplatz ein dessen Mitte von einem riesigen Springbrunnen mit zwei bronzenen Wölfen geziert wurde – ein ziemlich makaberer Springbrunnen. Der eine Wolf lag Tot auf dem Boden, und der andere regte dahinter triumphierend über seinen Sieg die Schnauze zum Himmel.
Drumherum war ein Kreis von Geschäften, und einer Bar mit dem Namen
Moonlight
.
Jaden schaltete den Motor ab, und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
„Was machen wir hier?“
„Du hast doch nach einem Hotel gefragt. Da, neben der Eisdiele, siehst du die gelbe Tür?“
Ich nickte.
„Das ist ein kleines Hotel. Ziemlich unscheinbar, aber sauber. Dort bekommst du für die Nacht sicher ein Zimmer.“
„Und dort sind auch Hunde erlaubt?“
Schon wieder bekam ich diesen Blick, unter dem ich mich plötzlich ziemlich dämlich fühlte. „Schätzchen, da checken Werwölfe ein. Deine kleine Fußhupe dürfte da wohl kaum ein Problem sein.“
Ich zog eine Augenbraue hoch, „Hast du mich gerade
Schätzchen
genannt?“
Darauf grinste er nur.
Seufz. „Okay, dann danke.“ Ich schob Flair ein wenig zur Seite, um an meine Hosentasche zu kommen, und zückte meinen Geldbeutel. Jaden sagte nichts, wartete einfach still, als ich drei Fünfziger zückte, und sie ihm dann in die Hand drückte. „Hier.“
„Danke.“ Er sah sich das Geld kurz an, und ließ es dann in seiner Hosentasche verschwinden. „Wenn du mal wieder einen Fahrer brauchst, kannst du mich gerne anrufen. Hier.“ Er zückte einen Stift, griff nach meiner Hand, und schrieb eine Folge von Zahlen rauf. „Das ist meine Telefonnummer.“
„Danke, aber ich glaube nicht dass ich all zu bald wieder jemanden brauche, der mich durch die Gegend kutschiert.“ Vor allen Dingen würde mein Portemonnaie da nicht lange mitspielen.
„Nur für alle Fälle.“ Er grinste. „Und du kannst mich gerne auch mal so anrufen. Ich bin öfters in Tenor, und vielleicht kann man sich ja mal treffen.“
Fragte er mich da gerade unterschwellig nach einer Verabredung? „Ich würde an deiner Stelle nicht damit rechnen. Ich werde nur ein paar Tage hier sein.“
„Ich auch.“
Der gab wohl nicht

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