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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Wanst vollzuschlagen.“
Ich verzog das Gesicht. „Ist ja widerlich.“
Und wieder war da dieses spitzbübische Grinsen. „Rohes Fleisch ist halt nicht jedermanns Sache.“
Zwischen den Bäumen vor uns blitzte schon hin und wieder die Umrisse des Stalls auf. Wir waren fast da. Ob er dann wieder verschwinden würde? Irgendwie war mir das im Augenblick gar nicht so recht, auch wenn er mir auf die Nerven ging – ja ja, ich wusste schon, Frauenlogik. Er war einfach witzig, und es machte Spaß sich mit ihm zu unterhalten.
„Fleisch an sich ist widerlich. Ich find es grausam Tiere zu töten, wo es doch so viel alternative Nahrungsquellen gibt.“
Seine Augen weiteten sich ungläubig. „Sag mir jetzt bloß nicht, dass du Vegetarier bist.“
„Doch, genau das bin ich. Ein vegetarischer Vampir der Blut trinkt, und wegen einer Sehschwäche eine Brille tragen muss.“ Besagte schob ich auf meiner Nase hoch, und lächelte in das ungläubige Gesicht. „Und außerdem habe ich eine Schwäche für Gummibärchen, wie man mir leider ansieht.“
Sein Unglaube wird zu einem Stirnrunzeln. „Wo sieht man dir das an?“
„Na hier.“ Ich zeigte auf meine Hüften, die Gott sei Dank von meiner Jacke verdeckt waren.
Er neigte den Kopf zur Seite. „Also ich seh nichts. Zeig mir mal dein Bauch.“
Das einzige was ich ihm zeigte war ein Vogel. „Du spinnst wohl. Als wenn ich hier für dich stippen würde.“
„Ne, hast recht, dafür ist es zu kalt.“
Genau, als wenn die Kälte das Problem wäre, und nicht meine überflüssigen Pfunde, oder die Tatsache das er ein Fremder war, oder auch, dass ich sowas einfach nicht machte.
„Aber vielleicht können wir uns ja nachher auf deine Zimmer treffen“, schlug er vor. „Und dann holen wir das nach.“
„Aber sicher doch, nicht könnte mir besser gefallen.“
Flair flitzte wieder an uns vorbei, wässerte eine weitere Stelle, und gesellte sich dann an meine Seite, von wo sie mich aufmerksam betrachtete, als erwartete sie ein Lob.
„Das freut mich zu hören. Ich bin dann gegen halb acht auf deinem Zimmer.“
Von der Seiter her traf ihn mein Blick. „Ich hoffe dir ist klar, dass das ironisch gemeint war.“
„Ich bin immun gegen Ironie.“
Ich schnaubte. „Aber trotzdem wird es für dich nachher keinen Strip geben.“
„Damit kann ich leben“, sagte er leichthin, und steuerte das Stalltor an. „Wir können uns auch einfach so hinsetzten und ein wenig quatschen. Wir essen was schönen, und dabei kannst du dann über deine Geheimnisse plaudern.“
Mist, warum musste er jetzt wieder drauf zu sprechen kommen? Ich hatte ihn doch so schön abgelenkt. „Ich sage dir noch mal das selbe wie gestern: Du bist ein Fremder für mich. Mit dir werde ich sicher keine tiefsinnigeren Gespräche führen.“
„Aber deswegen will ich mich ja mit dir treffen. Wir plaudern ein wenig, dann sind wir uns nicht mehr fremd, und dann kannst du mir alles erzählen.“ Er legte mir vertrauensvoll einen Arm um die Schulter, was ihm einen skeptischen Blick einbrachte, auch wenn das Gewicht auf meinen Schultern sich gar nicht so schlecht anfühlte. Und irgendwie roch er auch ganz gut, und die Wärme die er abstrahlte …
„… unzertrennlichsten und besten Freunde.“
„Was?“
Er grinste ein wenig selbstgefällig. „Na, lenkt dich meine Nähe so sehr ab, dass du nicht mehr klar denken kannst?“
Zu einer Antwort kam ich gar nicht mehr, weil Flair in dem Moment die Ohren aufstellte, und dann einfach Gas gab.
„Flair!“, rief ich noch, aber da war sie schon weg. „Scheiße!“ Der Fluch kam schon über meine Lippen, als ich mich noch von Cio freimachte, und meinem Hund dann hinterher rannte. Hoffentlich hatte sie nicht Onkel Tristan, oder Tante Lucy gerochen, und wollte sie begrüßen, weil, dann wäre ich – um es mal deutlich zu sagen – voll am Arsch! Doch als ich am Stall vorbeirannte, zur Koppel hin, bot sich mir ein Bild, das mich zum abrupten Halt zwang.  
Cio lief mir auch noch von hinten voll rein, und ich fiel nur nicht mit der Nase voran in den Schnee, weil er mich hastig an der Taille packte, und festhielt.
„Hoppla, wo willst du denn hin? Schön stehen bleiben.“
Ich registrierte es nur am Rande, genau wie die Tatsache, dass er mich länger festhielt, als es nötig gewesen wäre. Ich war voll und ganz von dem Bild gefangen, das sich vor mir abspielte. Da stand Sydney, die Hand verschränkt mit meiner Erzeugerin, und Flair hatte ihren Hintern direkt vor ihm geparkt – genau wie gestern. Und

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