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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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als ich dort ankam und dich nicht gefunden hab.“
„Oh … ähm …“ Mist, warum konnte mein Vater nicht einer von diesen Typen sein, dem es am Arsch vorbeiging, was seine Brut so trieb?
„Ja, und stell dir vor, Sonja hat mir erzählt, dass es gar keine Stute gibt, die letzte Nacht gefohlt hat.“
„Nicht?“ Scheiße, scheiße, scheiße! Jetzt war ich richtig am Arsch.
„Nein, gab es nicht. Und nicht nur das.“ Durch die Leitung drang ein Geräusch, wie von einer sich öffnenden Autotür. „Sie hat mir auch gesagt, dass sie dich nicht angerufen hat.“
Ich schwieg. Was sollte ich dazu auch noch sagen.
„Und sie hat mir auch erzählt, dass du dir für die ganze Woche hast Urlaub geben lassen.“
„So, hat sie das.“ Mist, jetzt brauchte ich ganz schnell eine sehr gute Ausrede. Mehr als nur das, ich brauchte ein verfluchtes Wunder!
„Zaira, du bist jetzt seit Samstagmittag nicht mehr nach Hause gekommen.“ Die Autotür schlug zu. „Und hast mich scheinbar auch noch über deinen Aufenthaltsort angelogen. Du warst nicht bei Sonja, und langsam frage ich mich, ob du überhaupt bei Kian und René gewesen bist. Deswegen frage ich dich jetzt nur ein einziges Mal: Wo zum Teufel steckst du!“
Ich drückte die Lippen fest zusammen.
„Zaira, antworte mir! Wo bist du?!“
Er war wütend. Er war verdammt wütend, aber das konnte ich ihm nur schwerlich verübeln. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht anlügen, aber … es tut mir leid.“
„Bist du in Schwierigkeiten? Brauchst du Hilfe?“
„Nein.“
„Verdammt dann rede endlich!“
Scheiße. „Hör zu Papa, es tut mir leid das ich dich angelogen habe, aber ich habe hier etwas zu erledigen. Wenn ich fertig bin, dann komme ich wieder nach Hause, dann kannst du mich meinetwegen anschreien, aber jetzt habe ich keine Zeit.“
„Zaira, wage es ja nicht mich so einfach abzuspeisen! Ich will auf der Stelle wissen wo du dich befindest, und warum zum Teufel du mich angelogen hast!“
„Ich werde in ein paar Tagen nach Hause kommen. Mach dir keine Sorgen.“
„Wage es ja nicht jetzt einfach aufzulegen. Zaira, ich warne dich, das ist kein Spaß!“
„Tschüss Papa, ich hab dich lieb, bis dann.“
„Zaira, ich werde echt sauer, wenn …“
Hastig unterbrach ich die Leitung, und schaltete das Handy aus. Mist, das war … scheiße! Warum hatte er jetzt anrufen müssen, warum hatte er das rausbekommen müssen? Jetzt machte er sich doch erst recht Sorgen. Dass er aber auch immer so ein Kontrollfreak sein musste! Und zu allem Überfluss musste er auch noch genau in dem Moment anrufen, in dem ich endlich meine Erzeugerin traf.
Verdammt, die stand ja immer noch dahinten. Hastig drehte ich mich um, und steckte dabei mein iPhone zurück in die Jacke. Doch dann blieb ich wieder wie angewurzelt stehen. Meine Erzeugerin erhob sich gerade, und harkte sich bei ihrem Lover ein. Ein kurzer Wink in meine Richtung war ihr Abschiedsgruß. Und dann ging sie einfach. Einfach so, ohne ein Wort des Abschieds.
Ich war versucht ihr hinterher zu rufen, aber mir blieben die Worte in der Kehle stecken. Sie ging einfach, sie hatte mich wirklich nicht erkannt. Diese Frau hatte mich in die Welt gesetzt, mich weggegeben, und jetzt kehrte sie mir einfach den Rücken!
In meinen Augen brannten Tränen des Zorns. Wenn mein Vater doch nur nicht ausgerechnet in diesem Moment angerufen hätte, dann wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber jetzt war sie weg, und ich stand hier mit geballten Fäusten, und könnte mir selbst in den Hintern treten, dass ich mein Maul nicht aufbekommen hatte.
„Scheiße!“, fluchte ich laut, und schlug mit einer Faust auf den Koppelzaun. Meine Finger kribbelten, meine Haut juckte, aber ich war im Moment zu aufgewühlt, um zu verstehen, was das bedeutete.
Ein Stück von mir entfernt fiepte Flair.
War es normal, dass ich glaubte, mein Hund hatte Mitleid mit mir? Wie erbärmlich. Ich biss die Zähne fest zusammen. „Okay, jetzt beruhig dich mal, hier völlig auszurasten bringt die auch nichts.“ Ich schloss die Augen, um tief durchzuatmen.
Das wird nicht meine letzte Chance gewesen sein,
sagte ich mir.
Sie lebt hier, ich muss ihr zwangsläufig wieder über den Weg laufen, und wenn nicht, habe ich immer noch die Vollmondjagt.
„Die Vollmondjagt“, sagte ich laut, und schlug die Augen wieder auf. „Spätestens dort kann ich nochmal mit ihr reden.“ Trotzdem war die Enttäuschung groß.
Das Kribbeln an meinem Arm wurde schlimmer, und … Scheiße! „Nein, nein, nein,

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