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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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hassen.
    Er wickelte etwas Klebeband um sein verletztes Bein, weil er nichts anderes hatte, und wünschte sich, er hätte rechtzeitig etwas gegen die verdammte Katze unternommen.
    Als er das Klebeband mit dem Messer durchschneiden wollte, fiel ihm plötzlich etwas auf, und er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Sein Taschentuch, sein schönes weißes Taschentuch, das er verwendet hatte, um Sandra mit Chloroform zu betäuben, war weg. Er suchte rasch in seinen Taschen, und es stellte sich tatsächlich heraus, dass das Taschentuch weg war.
    Da fiel ihm ein, dass er es verloren hatte, als er hinter diesem Miststück her war. Es war nur ein ganz gewöhnliches Taschentuch, kein großer Verlust - das Dumme war nur, dass seine Initialen darauf gestickt waren.

30
    Krankenhäuser gehörten eindeutig nicht zu den Orten, wo Carly sich gern aufhielt. Nicht einmal, wenn Matt in einem Stuhl an ihrem Bett schlief, die Arme vor der Brust verschränkt und die Füße auf das Bett gelegt. Brummig und unrasiert war er erwacht und hatte jeden angeknurrt, der ihm über den Weg lief, während er ihr Frühstück aß.
    Und er wollte ihr sogar ins Badezimmer folgen.
    »Hör mal, du kannst ruhig hier bleiben. Ich gehe ja nur kurz unter die Dusche«, sagte sie und schloss die Tür vor seiner Nase.
    Seine offensichtliche Zuneigung war sehr wohl Balsam für ihr verwundetes Herz, bis ihr bewusst wurde, dass das wohl ganz normal war, nachdem er sich quasi für sie verantwortlich fühlte. Bestimmt würde er sich um eine seiner Schwestern ganz genauso bemühen, wenn sie verletzt worden wäre und ins Krankenhaus müsste.
    Ein wirklich deprimierender Gedanke.
    Als sie aus dem Badezimmer kam, war er draußen auf dem Gang und unterhielt sich mit Antonio, der genauso müde und unausgeschlafen aussah wie Matt. Sie trug frische Kleider -Gingham-Shorts und ein blassblaues T-Shirt -, die ihr irgendjemand zusammen mit ihrer Handtasche von zu Hause mitgebracht hatte, so dass sie sich sogar schminken und frisieren konnte. Sie hatte drei Nähte an def Schulter und einen Verband an der linken Hand bekommen - doch abgesehen von einem leichten Brennen und Ziehen an den Wunden fühlte sie sich ganz normal.
    Zumindest solange sie nicht an dieses Monster mit der schwarzen Kapuze dachte. Nachdem der Arzt ihre Wunde noch in der Nacht genäht hatte, bekam sie einen Schwindelanfall mit Übelkeit und einem Schweißausbruch, worauf der Arzt darauf bestand, dass sie über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus blieb.
    Irgendwie gelang es ihr, alle Gedanken an dieses Ungeheuer zu verdrängen, so wie sie schon früh in ihrem Leben gelernt hatte, unangenehme Dinge zu verdrängen. Das Problem war nur, dass die einzigen Gedanken, die stark genug waren, um die Bilder des Grauens zu verdrängen, alle irgendwie mit Matt zu tun hatten. Angesichts des Zustands ihres Herzens war es auch nicht gerade ratsam, an ihn zu denken - aber es war alles besser, als auch nur einen Moment lang an dieses vermummte Gesicht und das aufblitzende Messer zu denken ...
    Also dachte sie an Matt, an die wunderbaren Stunden ihres intimen Zusammenseins und auch an den Vorsatz, keine Bindung einzugehen, was nicht ganz so einfach war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie dachte auch an den unglaublichen Augenblick, als er sie zum ersten Mal gefragt hatte, ob sie ihn heiraten würde. Sie hatte zuerst gedacht, dass er es vielleicht tatsächlich ehrlich meinte, bis sie dann Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken.
    Und sie dachte auch daran, wie unwiderstehlich er ausgesehen hatte, als er ihr auf den Knien einen Antrag machte. Leider wusste sie nur zu gut, dass er es nur aus Mitleid tat.
    An diesem Punkt war sie mit ihren Gedanken angelangt, als der Arzt mit der Untersuchung fertig war. Dann bekam sie eine Spritze und schlief traumlos, bis sie um etwa neun Uhr morgens von einer Schwester geweckt wurde, die ihr ein Thermometer in den Mund steckte, während Matt noch im Stuhl neben ihr schnarchte.
    Sie hatte nicht gewusst, dass er schnarchte; genauso wenig hatte sie gewusst, dass er morgens schlecht gelaunt war und Ketchup auf sein Spiegelei gab. Aber auch diese drei eher negativen Informationen änderten nichts daran, dass sie nach wie vor bis über beide Ohren in ihn verliebt war. Aber wenigstens hatten ihr die paar Stunden Schlaf ihren klaren Verstand wieder zurückgegeben.
    Nein, sie würde sich nicht vor Sehnsucht nach einem Mann verzehren, der sie wie eine gute Freundin oder eine Schwester liebte, der zwar

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