Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
Carly hatte die Tasche noch nie gesehen; sie gehörte weder ihr noch Sandra, und so öffnete sie sie, warf einen Blick hinein und holte eine Geldtasche heraus.
    »Gehört sie jemandem, den ich kenne?«, fragte Matt, der ebenfalls die Treppe heruntergekommen war.
    Carly öffnete die Geldtasche und warf einen Blick auf den Führerschein. Das Foto zeigte eine attraktive rothaarige Frau.
    »Marsha Mary Hughes«, las sie.
    Matt war augenblicklich wie elektrisiert.
    » Was?«, fragte er und nahm ihr die Geldtasche aus der Hand. Er starrte auf den Führerschein in der Plastikhülle, als traue er seinen Augen nicht.

34
    »Ich hätte ein paar Fragen an Sie«, sagte Matt, nachdem Keith Kenan ihm auf sein Klopfen hin die Tür geöffnet hatte. »Was dagegen, wenn ich reinkomme?«
    Kenan machte kein sehr glückliches Gesicht, doch er trat wortlos zur Seite, um den Sheriff eintreten zu lassen. Es war Montag, kurz nach zwei Uhr nachmittags, also ungefähr sechs Stunden nachdem Annie Matts Aufmerksamkeit ziemlich nachhaltig wieder auf das Verschwinden von Marsha Hughes gelenkt hatte. In diesem Augenblick war ein Trupp von Männern und Hunden damit beschäftigt, die Umgebung von Beadle Mansion nach einer weiteren Spur von Marsha abzusuchen. Carly befand sich in seinem Haus in Gesellschaft von Sammy Brooks. Und Annie hatte nach ihrem Fund noch eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
    »Ich weiß nicht, wo Marsha steckt«, sagte Kenan mürrisch, als er die Tür hinter Matt schloss. Der Mann trug eine knielange Pyjamahose und ein schwarzes T-Shirt mit abgetrennten Ärmeln, damit, wie Matt vermutete, seine hochgezüchteten Oberarme besser zur Geltung kamen. Matt sah sich kurz um und stellte fest, dass die Wohnung vielleicht etwas schmutziger war als bei seinem letzten Besuch, dass sich ansonsten aber kaum etwas verändert hatte. Die goldfarbenen Vorhänge waren diesmal geöffnet, so dass das Tageslicht hereinflutete. Soweit er erkennen konnte, war Kenan allein.
    »Und Sie haben auch nichts von ihr gehört?«, fragte Matt beiläufig. Es wäre im Moment ziemlich ungeschickt gewesen, Kenan mit einem aggressiven Ton vor den Kopf zu stoßen.
    »Kein Wort habe ich von ihr gehört, seit sie abgehauen ist. Hören Sie, ich muss bald zur Arbeit, und davor habe ich noch ein paar Dinge zu erledigen - können Sie es also kurz machen?«
    »Ich werd's versuchen.«
    Kenan hatte eventuell die richtige Größe und auch den passenden Körperbau, dachte Matt. Er hatte hellblaue Augen, und seine Wimpern waren genauso blond wie sein Haar; unter bestimmten Lichtverhältnissen waren sie vielleicht nicht gut zu erkennen. Konnte es sein, dass zwei der Buchstaben auf dem Taschentuch KK waren?
    »Haben Sie nicht gesagt, Sie würden sie sicher finden? Sie haben doch Flugblätter und dergleichen verteilt.«
    »Wir tun, was wir können. Sie hat keinen Penny von ihrem Konto abgehoben und auch keine ihrer Kreditkarten verwendet. Ich muss Ihnen sagen, dass es gar nicht gut aussieht.« Matt ging quer durch das Zimmer zum Tisch, auf dem zwar kein Geschirr stand, der aber etwas staubig war.
    Kenan sah ihm nach und verschränkte die Arme vor der Brust. »Also, was wollten Sie mich fragen?«
    »Setzen Sie sich doch, bitte.«
    Kennan presste die Lippen aufeinander, doch er zog schließlich einen der Stühle zu sich und setzte sich. Matt sah sich die Knie des Mannes genau an. Da waren keinerlei Spuren einer Verletzung. Die Wunde konnte unmöglich so schnell verheilt sein. Vielleicht hatte sich Carly ja geirrt, was den Körperteil betraf, an dem sie den Kerl verletzt hatte. Das war immerhin möglich.
    »Also?«, fragte Kenan ungeduldig.
    »Ich möchte, dass Sie sich etwas ansehen. Kann ich das hier hinstellen?« Er sprach von der Aktentasche, die er in der Hand hielt. Kenan gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sie hinstellen solle, worauf Matt die Tasche auf den Tisch stellte und öffnete. Kenan runzelte die Stirn, als er zusah, wie Matt Marshas Handtasche hervorholte, die in einem durchsichtigen Plastikbeutel steckte, weil sie später im Labor auf etwaige Spuren untersucht werden würde. Es war vielleicht ein wenig unorthodox, einem Verdächtigen ein möglicherweise wichtiges Beweisstück zu zeigen, bevor man es ins Labor schickte, doch Matt wollte sehen, was Kenan zu diesem Fund zu sagen hatte -und er wollte seine Augen sehen, während er es sagte.
    »Haben Sie das hier schon mal gesehen?«, fragte er und hielt die Handtasche hoch, damit Kenan sie sich genau

Weitere Kostenlose Bücher