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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Sie?«
    »Wir hoffen, daß Sie keinen Versuch unternehmen werden, direkt mit einem Elseveraner in Verbindung zu treten oder mit ihm zu sprechen. Und natürlich hoffen wir, daß Sie uns auch künftig nicht in Verlegenheit bringen und nie mehr nach Elsevere zurückkehren werden. Selbstverständlich wird uns jeder Ihrer Kollegen willkommen sein, falls auf der Erde noch weitere Forschungsberichte über unseren Planetoiden benötigt werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Lamorak tonlos. Offensichtlich war er selbst ein Ragusnik geworden. Er hatte die Knöpfe und Hebel berührt, die die Exkremente in Bewegung setzten. Er war geächtet, er war ein Unberührbarer, ein Schweinehirt.
    »Leben Sie wohl«, sagte er.
    »Bevor wir Sie auf das Schiff bringen lassen …«, ertönte Bleis Stimme, »… möchte ich Ihnen im Namen der Regierung von Elsevere für Ihre Hilfe in dieser kritischen Lage danken.«
    »Keine Ursache«, sagte Lamorak bitter.
     

 
Die Gebrauchsanweisung
     
    Keine der Erzählungen, die ich je geschrieben habe, hat eine so sonderbare Entstehungsgeschichte wie die folgende. Sie ist auch die kürzeste, die ich je geschrieben habe, und das eine hängt mit dem anderen zusammen.
    Am 21. August 1957 nahm ich an einer Podiumsdiskussion über Kommunikationsforschung teil, die das WGBH, das TV-Bildungsprogramm in Boston, veranstaltete. Außer mir nahmen noch John Hansen, der einige technische Werke über dieses Thema verfaßt hatte, und der bekannte Wissenschaftler David O. Woodbury an der Diskussion teil.
    Wir beklagten die Unzulänglichkeiten eines Großteils der wissenschaftlichen und technischen Werke, und es wurde auch von meinen Produkten gesprochen. Mit der mir eigenen Bescheidenheit erklärte ich, daß ich meine Erfolge lediglich einer geradezu unglaublichen Ideenflut und einer angeborenen Freude am Schreiben verdanke. Unvorsichtigerweise behauptete ich, daß ich überall eine Geschichte schreiben könnte, zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen, vorausgesetzt, letztere bewegten sich innerhalb vernünftiger Grenzen. Man forderte mich sofort auf, an Ort und Stelle eine Geschichte zu schreiben, während die Fernsehkameras auf mich gerichtet waren.
    Ich nahm die Herausforderung an und begann zu schreiben. Als Thema wählte ich den Gegenstand der Diskussion. Die beiden anderen versuchten keineswegs, mir meine Aufgabe zu erleichtern. Sie unterbrachen mich absichtlich immer wieder, um mich in die Diskussion hineinzuziehen, und durchbrachen meine Gedankengänge. Und ich bemühte mich sogar, vernünftige Antworten zu geben, während ich eifrig vor mich hinkritzelte.
    Bevor das halbstündige Programm zu Ende ging, hatte ich meine Geschichte beendet und vorgelesen (aus diesem Grund ist sie, nebenbei bemerkt, auch so kurz). Es war die Geschichte, die Sie hier unter dem Titel »Die Gebrauchsanweisung« finden. Als sie in F & SF erschien, schrieb Mr. Boucher in seinem eigenen Vorwort, daß er sie genau so wiedergegeben hätte, wie ich sie geschrieben hätte (ich hatte ihm das handgeschriebene Original geschickt, nachdem ich auf meiner Schreibmaschine eine Kopie angefertigt hatte).
    Leider habe ich geschwindelt. Wir drei Diskussionsteilnehmer haben schon vor der Sendung miteinander gesprochen, und irgendwie kam ich auf die Vermutung, sie würden mich auffordern, eine Geschichte zu schreiben. Und so konnte ich mir schon einige Minuten, bevor sie tatsächlich mit diesem Ansinnen an mich herantraten, etwas ausdenken.
    Als sie mich also darum baten, eine Geschichte zu schreiben, hatte ich diese in Gedanken bereits konzipiert. Ich mußte nur mehr die Details ausarbeiten und die Erzählung niederschreiben. Und dafür hatte ich zwanzig Minuten Zeit.
     
    Dave Woodbury und John Hansen sahen grotesk aus in ihren Raumanzügen. Gespannt beobachteten sie, wie die große Kiste langsam herabsank, sich von dem Frachtschiff entfernte und in die Schleuse tauchte. Nach fast einem Jahr auf der Raumstation A5 gingen ihnen verständlicherweise klirrende Filtrierungsanlagen, leckende hydroponische Röhren und ständig summende Luftgeneratoren, die gelegentlich aussetzten, auf die Nerven.
    »Es funktioniert nicht«, pflegte Woodbury traurig festzustellen, »weil wir alles mit der Hand montieren müssen …«
    »Und nur, weil wir diese idiotischen Richtlinien befolgen müssen, die irgendein Idiot sich ausgedacht hat«, pflegte Hansen hinzuzufügen.
    Sie hatten zweifellos Grund zur Klage. Das teuerste in jedem Raumschiff war der Frachtraum. Und

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